Da ich die Romane nicht kenne, kann ich nur auf meine Erfahrung mit Kühen zurück­greifen: Die sehen immer dumm drein und starren mit ihren großen Augen intelligenz­befreit stur in eine Richtung.

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Das erste ist das Coulomb-Potential, das zwischen zwei Ladungen Q und q wirkt.

Das zweite ist die Stoffmenge, die kann man entweder ausrechnen als die Masse einer Stoffportion durch die molare Masse, oder als die Anzahl der Atome (oder sonstigen Teilchen) einer Stoffportion geteilt durch die Avogadro-Konstante. 1 g Kohlenstoff sind 1/12=0.083 mol, oder alternativ 5⋅10²² C-Atome sind auch 0.5 mol (offenbar wiegen 5⋅10²² C-Atome genau 1 g, was nicht verwunderlich ist, denn 6⋅10²³ C-Atome, also ein Mol, wiegen genau 12 g, also die molare Masse).

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Ich war vor Jahren einmal dort und hatte ≈8000 € dabei, das hat keinen gestört. Es hat auch keiner danach gefragt (Landgrenzen zu Türkei bzw. Azərbaycan).

Wenn Du vorhast, das Geld aus Georgien wieder rauszuschleppen, dann frag einfach bei der Einreise, ob Du es deklarieren sollst. Dann kannst Du bei der Ausreise beweisen, daß Du es nicht mit illegaler Arbeit in Georgien verdient hast.

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Schaut ein bißchen nach Wacholder aus — vielleicht Juniperus phoenicea?

https://en.wikipedia.org/wiki/Juniperus_phoenicea

Oder auch dieser hier (Juniperus oxycedrus)

https://www.natureinstock.com/search/preview/prickly-juniper-juniperus-oxycedrus-bush-berries-ripening-in-garrigue-/0_12504632.html

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Es gibt zwei Verben erschrecken:

  • Das starke und intransitive Verb ich erschrecke, du erschrickst, ich erschrak, ich bin erschrocken bedeutet, daß das Subjekt des Satzes Schrecken erlebt, z.B. Sie er­schrickt wegen eines lauten Knalls
  • Davon abgeleitet ist ein Kausativ-Verb, das wird schwach und transitiv konjugiert (ich erschrecke jemanden, du erschreckst jemanden, ich erschreckte jemanden, ich habe jemanden erschreckt). Es bedeutet, daß das Subjekt dem Objekt Schrecken zufügt, z.B. Ich erschreckte sie mit einem lauten Knall. Das Subjekt muß dabei keine Person sein: Der Knall erschreckte sie.
  • Transitive Verben kann man im allgemeinen auch mit einem Reflexivpronomen als Subjekt verwenden, in diesem Fall geht der Schrecken vom Subjekt aus und trifft dasselbe Subjekt: Ich erschreckte mich. Nach der Sprachlogik müßte das bedeu­ten, daß ich irgendetwas mache, was mir selbst Schrecken zufügt, aber es wird oft als simples Synonym zu ich erschrak verwendet, was ich auch nicht wirklich falsch finde; beim Erschrecken ist ja immer eine eigener Beitrag im Spiel, auch wenn er unwillkürlich ist.
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Wenn ein Partizip (egal ob Präsens oder Perfekt) als participium coniunctum verwen­det wird, ist eine wörtliche Übersetzung im Regelfall möglich, aber selten empfehlens­wert. Im Deutschen klingen Partizipien mit davon abhängigen Satzgliedern (Objekt und Adverbialia) nämlich meist ziemlich trocken und bürokratisch, und das will man selten haben: Mit in heißem Feuer geschmie­de­ten Schwertern auf die verblüfften und vom heftigen Widerstand der bereits für besiegt gehaltenen Römer überraschten Feinde ein­schlagend erkämpfte sich die dem Zenturio ergebene und vor Kampfeslust für die viel­ge­liebte und durch die Karthager allzu bedrohte Heimat brennende Legion einen Flucht­weg. Sowas will man wirklich nicht lesen; im Deutschen ist es viel natürlicher, ab­schwei­fende Gedanken in Nebensätzen näher zu erläutern; wenn es kompakter sein soll, können auch Präpositionalausdrücke verwendet werden, aber nur bis zu mittlerem Komplexitätsgrad.

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Cl₂ + 2 OH¯   ⟶   Cl¯ + OCl¯ + H₂O

Das ist die Redoxreaktion, aufgeschrieben in würziger Kürze: Das Chlor disproportio­niert in alkalischer Lösung zu Chlorid und Hypochlorit.

Diese Form der Reaktionsgleichung ist am übersichtlichsten, weil sie alles Unnötige wegläßt; in der Praxis sind das die Gegenionen. Du kannst ja nicht eine Packung OH¯-Ionen in Wasser werfen, da ist immer ein Gegenion dabei, z.B. K⁺ oder Na⁺. Das Ge­gen­ion nimmt an der Reaktion nicht teil, also läßt man es vorteilhafterweise weg. Letztlich spielt die Art des Gegen­ions ja auch keine Rolle für die Reaktion; das geht mit NaOH genausogut wie in KOH.

Trotzdem ist diese Form der Reaktionsgleichung nicht immer optimal. Wenn man die Reaktion präparativ durchführen will, dann dampft man am Ende das Wasser weg, und zurück bleibt ein Salz, das das Gegenion aus der Lauge enthält. Manchmal will man sich z.B. fragen „Wieviel Chlor muß ich in NaOH ein­lei­ten, wenn ich 5 g NaOCl gewinnen möchte?“, und dann spielt das Gegenion plötz­lich wirklich eine Rolle, weil es ja mitgewogen wird. In solchen Fällen schreibt man die Reaktion gerne mit neutra­len Formeleinheiten für die Salze an:

Cl₂ + 2 NaOH ⟶ NaCl + NaOCl + H₂O

und das ist letztlich dieselbe Reaktion, nur anders angeschrieben.

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Ein Liter Wasser wiegt knapp 1000 g, ein Mol wiegt ≈18 g, also beträgt die „Konzen­tra­tion von Wasser in reinem Wasser“ ungefähr 1000/18=55.56 mol/l — mit einem ge­nau­eren Wert für Dichte bekommt man für 20 °C 55.41 mol/l heraus, für 30 °C nur noch 55.27 mol/l. In der Praxis spielt diese Variation kaum eine Rolle, zumal ja oft auch noch ein paar an­de­re Stoffe gelöst sind.

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Ich verstehe die Frage auch nicht. Das α-Atom (wenn das mit a gemeint ist) hat zwei H-Atome gebunden, also ist es nicht asymmetrisch, und das Glycin ist auch nicht chi­ral. Die Fischer-Projektion ist langweilig: Du malst ein Kreuz und schreibst die Sub­sti­tu­en­ten in beliebiger Ordnung dran — es macht ja keinen Unterschied. In Analogie zu den anderen Aminosäuren könnte man die COOH-Gruppe in den Norden und die NH₂-Gruppe in den Westen schreiben, dann bleiben Süden und Osten für die beiden H üb­rig, aber es macht keinen Unterschied.

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Ja genau: Dein Spektrum hat zwei Signale (ein Quartett mit Integral 2 und ein Triplett mit Integral 3). Wieviele H-Atome dahinterstecken, kannst Du nicht sagen, nur daß das Verhältnis 2:3 ist — es könnte sich um je eine Methyl- und Methylengruppe han­deln (z.B. Cl–CH₂–CH₃), oder auch um je zwei, z.B. CH₃CH₂CH₂CH₃ oder auch CH₃CH₂–CO–CH₂CH₃ oder sogar mehr z.B. (CH₃CH₂)₃C–OH bis zum Hexaethyl­ben­zol. Die aufgezählten Beispiel­moleküle hätten dieselben Multiplizitäten und Inte­grale und lassen sich nur über die Shifts unterscheiden.

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Ars Amatoria?

Kann jemand über die Übersetzung schauen.

Quid tibi praecipiam teneros quoque mittere versus. Ei mihi, non multum carmen honoris habet.

           Was sollte ich dir vorschreiben, zarte Verse zu schreiben? Wehe mir,     das Gedicht hat nicht viel Ehe.

Carmina laudantur, sed munera magna petuntur: Dummodo sit dives, barbarus ipse placet.

           Gedichte werden gelobt, aber große Geschenke werden gesucht:           Wenn er nur reich ist, dann würde er selbst einem Barbaren gefallen.

Aurea sunt vere nunc saecula: plurimus aro Venit honos: auro conciliatur amor.

           Das Zeitalter ist wahrhaftig golden: Die meisten Ehrenämter kommen     durch Gold: Liebe wird durch Gold gewonnen.

Ipse licet venias Musis comitatus, Homere, Si nihil attuleris, ibis, Homere, foras.

           Magst du auch selbst kommen, Homer, begleitet von den Musen, wenn du nichts mitbringst, wirst du Homer nach draußen gehen.

Sunt tamen et doctae, rarissima turba, puellae; Altera non dactae turba, des esse volunt.

           Dennoch gibt es auch gebildete Mädchen, eine geringe Menge; die       übrigen sind nicht gebildet, aber wollen es sein.

Utraque laudetur per carmina: carmina lector Commendet dulci qualiacumque sono;

           Beide sollen durch ein Lied gelobt werden: Der Vorleser sollte      anvertraut werden, Gedichte jeder Art mit süßer Stimme vorzulesen;

His ergo aut illis vigilatum carmen in ipsas Forsitan exigui muneris instar erit.

           (keine Ahnung, wie man den Satz überstetzt)

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Im großen und ganzen ist das nicht schlecht, aber ein paar Bemerkungen habe ich doch:

Ei mihi, non multum carmen honoris habet.

Ich glaube, honor heißt hier soviel wie ‘Ansehen’. Gemeint ist also, daß man mit Ge­dichten die Mädels nicht mehr so beeindrucken kann, wie das früher wahrscheinlich auch nicht der Fall war (jeder jammert darüber, daß die Zeiten schlimmer würden).

Dummodo sit dives, barbarus ipse placet.

Das hast Du falsch übersetzt, weil barbarus ein Nominativ ist. Also: Sogar ein Barbar gefällt den Damen, wenn er nur Kohle hat.

plurimus auro venit honos

Das ist ähnlich zu verstehen: Das meiste Ansehen erwirbt man sich mit Gold.

carmina lector Commendet dulci qualiacumque sono

Bei diesem Satz habe ich Schwierigkeiten. Ich glaube es heißt soviel wie: Der Vorleser soll Gedichte aller Art mit süßer Stimme vorlesen (der süßen Stimme anvertrauen, al­so darauf vertrauen, daß die süße Stimme die Gedichte zur Wirkung bringt). Ich glau­be, das qualiacumque drückt aus, daß die Qualität des Gedichtes nicht soviel zählt wie der Vortrag, es geht also wieder um die Oberflächlichkeit, die der Dichter der Damen­welt unterstellt: Selbst die schlechten Gedichte wirken vielleicht mit passen­dem Vor­trag. Hier scheint einer zu schreiben, der zu kurz gekommen ist.

His ergo aut illis vigilatum carmen in ipsas
Forsitan exigui muneris instar erit.

Hier mußte ich Hilfe in Anspruch nehmen. His aut illis heißt vielleicht ‘auf diese oder jene Art und Weise’, also so wie oben beschrieben mit süßer Stimme, oder es bezieht sich auf die einen und die anderen Arten von Damen; das glaube ich aber weniger, weil ich die Damen bereits in ipsas sehe, damit ist vermutlich gemeint, daß das carmen ganz speziell für diese bestimmten Damen geschrieben wurde, also ihnen gewidmet ist.

Forsitan ‘vielleicht’ und instar ‘Ähnlichkeit Wert, Äquivalent, Ersatz’ mußte ich nach­schlagen.

Das Problem ist aber vigilatum; dafür finde ich keine wirklich befriedigende Über­setzung. Der Lewis&Short nennt carmen vigilatum ein Gedicht, das während der Nachtwache gedichtet wird (Vergil, Georgica). Das ist das Beste, was ich finden konnte, und ich bleibe bei ‘erdichtet’ und lasse die Nachtwache weg.

Dann würde ich das so übersetzen: Auf diese Art vorgetragen, wird ein für die Damen speziell erdichtetes Lied gerade einmal der Gegenwert eines kleinen Geschenks sein. Ge­meint ist also, daß man selbst mit maximaler Anstrengung nicht viel erreicht.

Aber das ist wirklich nur gut geraten. Vielleicht schlägt hier jemand mit mehr Ahnung auf, der es noch korrigieren kann.

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Die Prioritäten folgen aus den Ordnungszahlen (CIP-System): Die NH₂-Gruppe hat die höchste Priorität, weil N eine höhere Ordnungszahl als C hat. Der Wasserstoff hat of­fenbar die niedrigste, weil OZ=1. Die letzten beiden Gruppen beginnen jeweils mit ei­nem C, also sehen wir uns die daran gebundenen Atome an: Die COOH-Gruppe hat drei O-Atome (die Doppelbindung zählt doppelt), die andere hat aber zwei H- und ein C-Atom, das gilt weniger.

Also lautet die Prioritätsfolge: NH₂ > COOH > CH₂CONH₂ > H

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Sprachen haben immer wieder überraschende lexikalische Lücken; ich frage mich, ob es ein Wort mit passender Bedeutung in den Sprachen sehr heißer Gegenden gibt. Ein anderes Bei­spiel aus dem Deutschen:

Wenn jemand nicht hört, dann ist er taub.
Wenn jemand nicht sieht, dann ist er blind.
Wenn jemand nichts riecht, dann ist er …

(Die Antwort ist nicht geruchlos)

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Aramäisch hat eine unglaublich lange Geschichte, und die Schrift hat sich in dieser Zeit optisch stark verändert, ist aber dabei dasselbe Alphabet von 22 Zeichen geblie­ben (dieselben 22 wie auch im Hebräischen) Ähnlich haben wir es ja auch mit unserer Lateinschrift: Die karolingische Minuskelschrift, die Fraktur­druckschrift, die Sütterlin-Handschrift oder Kurrent zeigen nur sehr mäßige Ähnlichkeiten zur mo­der­nen Hand­schrift oder der Antiqua-Druckschrift.

Dein oberes Beispiel (mit dem braunen Hintergrund) scheint mir die moderne syrische Schrift wiederzugeben. Die ist allerdings kursiv, d.h., die Buchstaben werden in einem Wort miteinander verbunden. Deshalb sehen die Buchstaben in einem geschriebenen Wort oft anders aus als in isolierter Form, z.B. ܣܘܪܝܝܐ

Das andere Beispiel scheint die historische aramäische Schrift aus der Antike zu sein; da werden die Buchstaben nicht verbunden, z.B. 𐡀𐡓𐡌𐡉𐡀. Ich glaube, sie wird heute nirgendwo verwendet.

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Der eingeschlossene Winkel wird durch die Pfeilrichtungen vorgegeben. Im ersten Fall ist er kleiner als 90°, im zweiten größer.

Beachte, daß das nur bei Vektoren so ist, weil die eine Richtung haben. Würden die­sel­ben Skizzen für zwei Geraden (die sind ungerichtet) gelten, dann wären sie äqui­valent, und Du könntest in beiden Fällen frei wählen, ob Du den Winkel lieber <90° oder >90° angeben willst (wenn nicht zusätzliche Randbedingungen gelten).

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Die naheliegende Idee ist es, daß Du die rechte Seite auf einen Bruchstrich bringst und dann von dr ganzen Gleichung den Kehrwert nimmst:

Bild zum Beitrag

Alternativ kannst Du die Gleichung auch mit fgb multiplizieren, damit alle Brüche wegfallen, und dann herausheben und dividieren:

Bild zum Beitrag

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Da fehlen wesentliche Aspekte. Erstens sind trennbare Präfixe betont, zweitens wer­den sie nur im Hauptsatz abgetrennt (er leistet seine Strafe ab aber während er seine Strafe ableistet) und drittens solltest Du auch noch erklären, wie das bei Infinitiv und Perfektspartizip funktioniert: abzuleisten, abgeleistet.

Dann mußt Du noch sagen, welche Präfixe immer trennbar sind und welche nie; bei manchen ist beides möglich, und dann solltest Du den Unterschied in der Bedeutung erklären. Der Fahrlehrer zum Fahrschüler: Sie sollen die Passanten umfáhren, nicht úmfahren.

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Oxidationszahl des Sauerstoffatoms von Ethylmethylether?

Moin,

letztens im Chemieunterricht fingen wir mit Oxidationszahlen an und bekamen entsprechend Aufgaben, in welchen wir die Oxidationszahlen von Atomen innerhalb verschiedenster Bindungen bestimmen sollten. Eine dieser Bindungen war Ethylmethylether. Eine Person aus meiner Klasse meldete sich und behauptete die Oxidationszahl vom Sauerstoffatom des Ethers sei 0, da es hier als Element behandelt werden soll. Ich bin mir eigentlich 99% sicher, dass die Erklärung falsch sein muss, da das Sauerstoffatom in einer Bindung und nicht als Element vorlag (kann natürlich sein, dass ich hier einen Fehler habe).

Also bin ich den Reaktionsmechanismus durchgegangen von dem man zu Ethylmethylether kommt, sprich eine Williamson-Ethersynthese bestehend aus Brommethan und Natriumethanolat durchgegangen. Da hier keine Oxidation oder Reduktion durchgeführt wird, sondern eine nucleophile-Substitution bei der hier keine Elektronen ausgetauscht bzw. abgegeben oder aufgenommen werden. Müssten die Oxidationszahlen eigentlich gleich bleiben.

Da das Sauerstoffatom in der Natriumethanolat-Bindung eine OZ von -2 hat, dürfte sich diese nicht verändern, selbiges müsste für die anderen OZ gelten, und somit müsste das Sauerstoffatom in der Ethylmethylether-Bindung eine OZ von -2 haben.

Ich hatte mich schon an meine Lehrerin gewendet aber sie schien sich nicht unglaublich sicher zu sein, meint aber dass meine Idee richtiger sei als die Idee, dass die OZ des Sauerstoffatoms 0 ist.

Auch frage ich mich, wie sich die Geschichte mit der OZ bei den Ethern verhält, also falls da jemand was weiß, wäre das hilfreich.

Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen, auch wenn sie sehr lang und/oder komplex sein würd. Vielen Dank für eure Zeit.

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In einem Ether ist das O an zwei C-Atome gebunden. O ist elektronegativer als C oder H, also hat der Sauerstoff in Ethern, Alkoholen und auch im Wasser die Oxidations­zahl −II. Wenn Deine Lehrerin etwas anderes behauptet, dann irrt sie oder hat eine Privatdefinition von „Oxidationszahl“.

In die Standard-Methode zur Bestimmung von Oxidationszahlen schreibt man eine Lewis-Formel auf und weist jedes Elektron per Elektronegativität genau einem Atom zu; anschließend zählt man einfach ab und kommt so zur Oxidationszahl. Dieses Sche­ma ist nicht für alle Verbindungen eindeutig machbar, aber bei Ethern liefert sie klaglos −II: O hat zwei lone pairs, das sind schon mal 4 Elektronen, dazu kommen noch vier aus den O–C-Bindungen, die dem O wegen der höheren Elektronegativität zugeordnet werden. Das macht insgesamt acht Elektronen, zwei mehr als im Atom, also −II.

Dein Argument mit der Williamson-Synthese ist korrekt; aber ich weiß nicht, wozu Du es eigentlich brauchst. Immerhin mußtest Du dazu annehmen, daß der Sauerstoff im Alkohol OZ −II hat, und das stimmt zwar, aber jemand könnte es bezweifeln, und was machst Du dann? Außerdem ist Deine Annahme, daß eine nukleophile Substitution keine Oxidationszahlen ändert, nicht notwendigerweise korrekt, z.B.

C¯ᴵᴵH₃Cl + C⁺ᴵᴵN¯ ⟶ C¯ᴵᴵᴵH₃C⁺ᴵᴵᴵN + Cl¯

Grundsätzlich ist Sauerstoff in fast allen seinen Verbindungen an zwei elektroposi­tivere Atome gebunden und hat dann unweigerlich die Oxidationszahl −II. Daran än­dert sich auch nicht, wenn stattdessen eine Doppelbindung zu einem elektro­posit­iven Atom vorliegt (z.B. CO₂), oder ein Oxonium-Ion mit drei elektropositiven Bindungs­part­nern plus einer positiven Ladung, z.B. (CH₃)₃O⁺.

Nur wenige Sauerstoffverbindungen fallen nicht unter diese Beschreibung, einfach deshalb, weil fast das ganze Periodensystem elektropositiver als Sauerstoff ist, und deshalb kön­nen nur O–F-Bindungen und O–O-Bindungen aus den Schemata des letz­ten Absatzes ausbrechen:

  • Im OF₂ (Sauerstoffdifluorid) F–O⁺ᴵᴵ–F hat Sauerstoff ernsthaft die OZ +II. Eine höhere ist nicht möglich, weil Sauerstoff nicht hypervalent ist (im Gegensatz dazu bildet Schwefel unter anderem die Fluoride SF₂, SF₄ und SF₆).
  • Ein Fluor und ein anderes Element als Bindungspartner ergeben die Oxidations­zahl Null, z.B. in HOF (hypofluorige Säure) und organischen Derivaten wie CF₃OF.
  • Peroxide enthalten O–O-Bindungen. Der Sauerstoff hat dabei OZ −I wenn die wei­teren Bindungspartner elektropositiv sind, z.B. H₂O₂ oder CH₃OOCH₃.
  • Im Fall von Disauerstoffdifluorid F–O⁺ᴵ–O⁺ᴵ–F hat Sauerstoff +I, aber ich glaube, davon gibt es keine weiteren Derivate.
  • Stoffe mit drei oder mehr O-Atomen in einer Art Kette sind extrem exotisch und extrem instabil, z.B. H₂O₃ mit der Strukturformel H–O¯ᴵ–O⁰–O¯ᴵ–H oder O₄F₂.
  • Es gibt noch ein paar schräge Ionen wie O₂¯, O₃¯ und O₂⁺ mit gebrochenen Oxida­tionszahlen, die in der anorganischen Chemie als Salze vorkommen können (z.B. NaO₂, KO₃, O₂PtF₆), die aber keine organischen Derivate haben; O₂⁺ hat immerhin ein anorganisches Derivat, nämlich das sehr mäßig stabile Radikal O₂F.
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Ja, das amerikanische Maßeinheitenchaos treibt mich auch in den Wahnsinn. Ich finde es mittelalterlich, dumm und unzumutbar, und ärgere mich jedes Mal, wenn ame­ri­kanische Youtuber selbst zu wissenschaftlichen Themen mit diesem anti­quier­ten Unsinn auffahren, oder amerikanische Kochbücher mich mit ihren vertrottelten Unzen quälen. Ich sehe darin auch den Grund, daß so viele US-Bürger mit Natur­wis­sen­schaft auf schlechtem Fuß stehen, der Einheitenwechsel von den alltäglichen zu den vernünftigen Einheiten macht das Erlernen von Physik bestimmt nicht einfacher.

Und ich finde auch das am/pm-System dämlich, weil der Wechsel zwischen den Suffi­xen zwischen 11 und 12 stattfindet, und nicht wie es vernünftig wäre als Übertrag zwischen 12 und 1. In Indien habe ich oft genug in Hotelrezeptionen Schilder mit der Aufschrift “Checkout 12 am” gelesen, und gemeint war immer Mittag.

Andererseits sollten wir uns nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Daß wir 123 als einhundertdreiundzwanzig aussprechen, ist auch ein Unfug, für den allenfalls ein Franzose Verständnis aufbringen kann.

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Du hast recht, eine solche Kommunikationsmethode ist durchaus denkbar, und kommt in der Science-fiction-Literatur auch vor, da fällt mir sofort die Rama-Trilogie von Arthur C. Clarke ein. Da gibt es eine Spezies intelligenter Spinnen, die so kommu­nizieren, mit der zusätzlichen Strafverschärfung, daß deren Farben bis ins UV reichen.

Ich glaube aber nicht, daß die Übersetzung einer solchen optischen Sprache intrin­sisch komplizierter wäre als die einer phonetischen. Wir würden das eine und das andere nicht hinkriegen und müßten uns darauf verlassen, daß die Aliens unsere Sprache lernen, oder Übersetzungssoftware schreiben, die uns natürlich wie Magie vorkommen würde (Clarke’s Third Law).

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