Hund bellt permanent. Was kann ich tun?

DaKaBo  18.08.2023, 18:46

Welche Rasse?

Silaahrzii 
Fragesteller
 20.08.2023, 10:46

Windhund Jack Russel Mix.

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hi Silaahrzii

das ist eine vertrackte Geschichte - aber ja - ich kenne das. Ich bringe dir mal die Sachen rüber aus der meiner persönlichen Erfahrung - da kann aber noch anderes reinspielen.

Leider weiß man aus deiner Frage nicht, welche Rasse dein Hund ist - daraus kann man manches schließen.

Zunächst mal:

  • ihr wart schon bei Hundetrainern - ein guter Schritt. Leider hat es anscheinend nichts geholfen - das kann aber passieren. Vielleicht waren es nicht die richtigen Ratschläge, nicht von euch umgesetzt - oder irgendein anderer Grund. Schade.
  • die Sache mit Nass-spritzen, klappernde Sachen (evtl. sogar die Rüttelbüchse) - da muss man sehr sehr vorsichtig sein, dass die Sache nicht nach hinten losgeht - ich schreibe gleich, was ich damit meine. Seit damit extrem sparsam - das behebt euch keinen Fehler, sondern es kann (!) helfen, aber es wird keine Lösung.

Die Mittel (Klappern, Nass-machen). Was macht man damit - der Hund versteht das als einen unangenehmen Reiz - vielleicht so, als wenn dir einer ins Ohr schreit (was er aber nicht versteht, weil er nicht reden kann) - es ist einfach unangenehm.

Die Situation:

  • du schreibst, es wäre im Garten - also (andersrum ausgedrückt) ist es anscheinend in der Wohnung / beim Gassi etc. anders. Erster Merkpunkt.
  • er bekommt die "Mittel" ab, ist aber "resistent" wie du schreibst. Das hört sich so an, als würde er das Verfahren aus der Vergangenheit kennen (vielleicht oft benutzt). Sein Verhalten steigert sich - nicht gut. Der Hund lernt aus der Verknüpfung von Erfahrungen. Zweiter Merkpunkt.

Interpretation der Situation: da schreibst du praktisch nichts dazu. Das müsste sich ggf. jemand mit Erfahrung vor Ort ansehen. Kommt nämlich drauf an, warum / in welcher Situation der Hund im Garten ist. Mein erster Gedanke (kann falsch sein): der Hund wird einfach so in den Garten gelassen und macht dort, was er will.

Sicht des Hundes:

  • er kommt in den Garten - ein ihm vertrautes Revier
  • niemand anderes (ihr) bringt irgend eine Ansage (spielt, trainiert, etc).
  • so - jetzt ist der Hund also einfach da und sein Kopf läuft im Standby. Er guckt also sein Revier (den Garten) an - da komme ein anderer Hund, eine Person vorbei.
  • "Das geht doch nicht - das ist doch mein Revier" - also erstmal kläffen, ein bisschen randalieren.
  • (Achtung !) "Hinter mir sind meine Herrchen / Frauchen und machen Lärm, sie rufen - denen gefällt das also auch nicht. "Da muss ich also härter rangehen. Mal zum Zaun rennen, weiter bellen, knurren" - Aha (!) - die Herrchen werden noch lauter und es gibt was Unangenehmes - "Ich muss in den Verteidigungsmodus" - die stehen ja hinter mir und nicht vor mir (!!) - die feuern mich noch mehr an.

Merkst du, was ich meine - an dieser Stelle eskaliert die Situation. Ihr schreit ihn an, vielleicht das Nass-machen, vielleicht das Klappern - aber der Hund kann gar nicht verstehen, dass ihn das am Bellen hindern soll - warum denn? Die Aktion kommt doch von hinten - also ist sie in der gleichen Richtung wie der Hund - also feuert ihr ihn an.

Das ist jetzt blöd. Mal ein paar Sachen dazu:

  • Ein Hund (je nach Rasse unterschiedlich ausgeprägt) hat meist eine territoriale Prägung. In seinem Revier ist er der Chef solange, bis ihm jemand etwas anderes beibringt. Daher ist es total ungünstig, wenn er da alleine patrouilliert. Günstig wäre es dagegen, wenn er z.B. an einer langen Leine oder in einem abgetrennten Bereich wäre, wo er eben das Revier nicht überwachen muss (!). Es ist ja nicht seine Aufgabe, also gebt ihm eine Ecke, wo er seine Ruhe hat.
  • Die klappernden Sachen - da muss man aufpassen, dass man keine verkehrten Verknüpfungen setzt. Schmeisst das Herrchen von hinten etwas Klapperndes, dann erschrickt der Hund und geht natürlich nach vorne, aber genau das will man ja nicht. Also: selten verwenden.
  • Wenn ein Hund einen Anschiss bekommt - dann hat der nicht irgendwo von hinten zu kommen, sondern Herrchen bewegt sich so vor (!) den Hund, dass er merkt, dass er gemeint ist. Alles andere ist sinnlos.
  • Ein Hund hat ein Kurzzeitgedächtnis, das gerade mal 1-2 Sekunden (!) hält. Wenn er also eine Minute am Bellen ist, dann weiß er nach zwei Sekunden nicht mehr, dass er damit angefangen hat. Bekommt er dann einen negativen Impuls - womit kann den der Hund in Zusammenhang stellen - mit dem Bellen jedenfalls nicht.
  • Hund alleine im Garten - wozu denn? Wie beschrieben, bekommt er Stress (weil er aufpassen muss), dann bellt er und bekommt später auch noch ein negatives Feedback. Vielleicht ist Herrchen sauer oder so - aber der Hund hat alles richtig gemacht.

Diese ganzen Sachen hätte aber einer der Hundetrainer erklären müssen.

Bitte bedenkt immer eines: ein Hund ist extrem logisch - viel logischer als der Mensch (der interpretiert immer irgendwas rein). Diese Logik muss man verstehen!

Schönen Abend noch.

na wenn zwei Hunde alleine im Garten sind - kein Wunder, dass die kläffen. Sie machen halt nur ihren Job - sie passen auf

Und nachdem ihr euren Job leider nicht macht dreht sich das immer weiter nach oben. Und ihr macht auch noch mit mit Geschrei und was weiß ich allem. So kann man doch keinen Hund erziehen?

Erste Maßnahme wäre, die Hunde sind nicht mehr alleine im Garten. Zweite Maßnahme wäre die Hunde endlich mal ernst zu nehmen. Also, wenn sie etwas anzeigen durch bellen dann geht man hin und schaut nach. Dadurch lernt der Hund, dass ihr die Situation bewerten könnt und übernehmt. dann wird ein Abbruchsignal damit verknüpft und dann irgendwann nach Wochen langem Training Hund auf das Abbruchsignal reagieren

Aber das bedeutet jetzt Training. Ich weiß nicht, wie viel unfähige Trainer ihr wieder hattet. Oder einfach das nicht umgesetzt habt was empfohlen wurde.

Nur eins kann ich dir sagen. Mit Wasser abspritzen oder irgendwas nach dem Hund werfen, wird es nicht funktionieren.

klar bei eurer unentspannten Art und Erziehungsmethoden, klar das er dann hohl dreht. Frage mich wie viel angebliche schon beanspruchte Trainer am Werk waren? Ohne den Hund , euch im Umgang, eure Erziehungsmethoden, die Situationen etc zu kennen, kann man gar nichts dazu sagen. Gute Trainer z.B über" trainieren statt dominieren"


Silaahrzii 
Fragesteller
 20.08.2023, 10:47

Zwei waren vor Ort.

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Die ersten drei Schritte wären die Hunde nicht unbeaufsichtigt in den Garten zu lassen, sie, wenn sie anschlagen, ruhig(!) abrufen/reinholen und sie rassegerecht auszulasten.

Wenn ihr halbwegs brauchbare Trainer hattet, werden die euch das auch gesagt haben. Aber der beste Trainer bringt nichts, wenn ihr das Gelernte nicht konsequent umsetzt und mit den Hunden arbeitet. Wenn sich so ein "Fehlverhalten" erst einmal gefestigt hat, gibt es keine schnellen Lösungen.

Ich selber habe zwar einen Hund aber so ein problem hatte ich nie da mein hund hört wenn ich etwas sage vielleicht solltest du mal einen tierarzt zur rate ziehen es könnte ja auch sein dass sich dein tier so verhält weil es vielleicht irgend ne Krankheit oder so hat


Silaahrzii 
Fragesteller
 18.08.2023, 18:36

Waren vor kurzem erst beim Tierarzt zum durchchecken lassen und laut diesem ist er kerngesund.

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