Ab wann besteht bei einem depressiven Menschen bei etwas übertriebenen Handlungen der Verdacht einer bipolaren Störung bzw. einer Manie?

Meine Mutter war bipolar.

Erst lange Jahre ausschließlich depressiv, dann kamen unerklärliche Phasen mit Kaufrausch, Geldverschwendung, übertrieben sexualisierten Aussagen und waghalsigen Handlungen hinzu.

Da sie parallel in der Manie auch starke Psychosen hatte, war für mich nicht genau die Grenze zu erkennen, was noch Manie und was schon Psychose war.

Ein Freund von mir ist auch seit längerer Zeit schubweise depressiv.

Wenn ich mir im Nachhinein sein Verhalten in den letzten Jahren ansehe, keimt langsam der Verdacht, dass er eventuell sogar bipolar sein könnte.

Kennengelernt habe ich ihn 2017. Damals war er extrem gut drauf, außerordentlich aktiv, hatte mehrere waghalsige Hobbies (Kiten, Bouldern, Schießen...) und war sexuell extrem aktiv.

Er schrieb mich von morgens bis abends an und wollte BDSM Rollenspiele mit mir online erdenken.

20x musste ich ihm wieder und wieder erzählen, wie ich das gerne machen möchte und er wurde immer aufgeregter und wollte es noch x mal hören.

Es war schon fast anstrengend und erschöpfend.

Wir trafen uns auch mehrere Male, zunächst für Erotik, später, weil wir uns sehr gut als Freunde verstanden.

Es gab dann urplötzlich Funkstille, wo er angab, lustlos und matt zu sein, sich nicht aufraffen zu können und viel zu schlafen.

Er hatte Gewissensbisse wegen seiner Neigung und verachtete sich selbst dafür.

Gab an, viel denken zu müssen und quälende Gedanken zu haben.

Wenige Wochen später war er aber wieder der Alte und wollte erotisch wieder da anknüpfen, wo wir aufgehört hatten.

Der Selbst-Ekel war weg und er noch erfinderischer und ausschweifender als vorher. Er suchte parallel online Aufmerksamkeit bei allen möglichen Frauen.

Dann kamen wieder Zeiten mit seelischen Abstürzen, Minderwertigkeitskomplexen, Selbstwertgefühlproblemen (die allerdings auch durch seine Erziehung und sein ADHS kommen).

Das Leben mit ADHS und die schlechten Erfahrungen bringen aber häufig Komorbiditäten wie Depressionen oder Bipolarität mit sich.

Dann trennte er sich von seiner Partnerin, die er verschwiegen hatte, heiratete kurz darauf eine andere Frau, die er erst kurz kannte.

Obwohl er mit der Ex gerade erst ein Haus bezogen hatte, wurde dieses zum Verkauf rein gesetzt und während es noch zum Verkauf stand, schon das nächste Grundstück gekauft und ein neues Haus in Auftrag gegeben.

Er zog von seinem Dorf aus dem Haus aus in die Stadt, da er das Landleben satt hatte. Von dort in die Wohnung seiner gerade erst kennengelernten Freundin, kündigte seine Wohnung, in der er gerade erst eingezogen war und fand dann das Stadtleben unerträglich und beauftragte das neue Haus auf dem Land zwischen der Stadt und seinem alten Dorf.

Dort hat er ausser seiner Frau keinen in direkter Nähe.

Mit Autos das Selbe. Er hatte erst einen Audi und einen Sportwagen. Gab dann für sein erstes Haus den Sportwagen ab und schaffte sich zusätzlich zum Audi ein altes Cabrio an.

Dann wurde der Audi für einen Van verkauft, der dann aber für die Stadt zu unhandlich war und es wurde ein Elektrowagen gekauft.

Der gefällt jetzt wieder nicht, da er nicht sportlich ist und es muss erneut ein anderes Auto her.

Dazu wurde mehrfach der Job gewechselt, was aber wohl an der Überforderung durch das ADHS lag.

Er kann sich durch den Verkauf des ersten Hauses, eine vermietete Immobilie und den Job (der ihn auffrisst) sowie ein betuchtes Elternhaus alles leisten und überzieht sein Konto nicht, trotzdem geht er mit Haus- und Autokäufen um, als ob es sich um Monopolygeld handelt.

Er bekam ein Burn Out, musste aber unbedingt Hochzeit feiern, obwohl er kaum noch Kraft hatte und die 2. Feier wurde mit Filmdeko umfangreich dekoriert.

Obwohl noch in der Probezeit, wurde erneut ein anderes Auto angeschafft, eine extrem teure Designerküche usw.

Nun wächst ihm der neue Job psychisch über den Kopf, die Baustelle wird nicht fertig und er spricht von totaler Kraftlosigkeit, hat alle Hobbies aufgegeben und vernachlässigt Freunde.

Er ist definitiv in einer Depression. Meine Frage lautet, ob das andere Verhalten auf eine Manie/ bipolare Störung hindeutet.

Ist vermutlich bipolar 50%
Ist nur depressiv, nicht manisch 50%
Ist sehr sicher bipolar 0%
Unsicher, was es sein könnte, dass diese Wechsel erzeugt 0%
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