Hallo animefaneditsx,
Als jemand, der selbst in Japan lebt, kann ich Dir sagen, dass du von warai87 bereits eine sehr gute Antwort bekommen hast. Wie dort bereits steht, es ist nicht moeglich alle Aspekte und Facetten des Lebens als Auslaender in Japan in eine Antwort zu packen. Dafuer ist das Thema zu breit.
Zuerst einmal: Japan ist kein Land, in das man einfach so auswandert weil man dort leben will. Dabei scheitert es seltener am Visum als an den falschen Vorstellungen die ein potentieller Auswanderer vom Land, Leute und dem Leben dort hat. Dazu kommt, dass die Sprache nicht einfach zu erlernen ist. Diese ist aber unabdingbar ist, um hier einigermassen einen Lebensstandard zu fuehren bzw. sich zu isolieren.
Das gesagt, Deutsche, sowie viele Personen aus anderen Nationen ebenfalls, werden gut in der Gesellschaft "angenommen". Das haengt aber auch immer von dem Immigrant an - es sind immer beide Seiten an der Integration beteiligt. Jedoch, wie warai87 schreibt, bleibt man am Ende auch immer "der Auslaender". Als Auslaender, der die Regeln in Japan versteht und anwendet, wird man respektiert und man kann sich sogar in manchen Situationen gluecklich finden, manche dieser Regeln nicht befolgen zu muessen... man "ist ja nur der Auslaender". Andererseits kann es auch passieren, dass man daher von vorherein von Dingen ausgeschlossen wird, zB mit den Worten: "Du bist kein Japaner. Du verstehst das nicht."
Wenn Deine fachliche Ausbildung und Deine Sprachfaehigkeiten in Japanisch Dir einen guten Job bescheren, wirst du genug Geld fuer eine Wohnung auch mit Kueche in Tokyo finden. Allerdings, vergisst man auch schnell, dass man fuer das selbe Geld wohl etwas besseres in Deutschland bekommen wuerde. Ich wohne selbst relativ in der Innenstadt und meine Wohnung ist relativ (=fuer japanische Verhaeltnisse) gross. Das was ich dafuer aber Zahle bekomme ich wohl das doppelte an Wohnflaeche in einer Deutschen Stadt.
Im Grossen und Ganzen, auch wenn mich zeitweise Japan und das Leben hier doch auch nervt, bin ich sehr gerne hier. Wenn man sich damit abfindet, dass manche Kleinigkeiten aus dem deutschen Alltag nicht vorhanden sind bzw anders gemacht werden (muessen), dann kann man sich gut arrangieren.
Gruesse aus Tokyo,
Johannes