Verachtung, Diskriminierung und Stigmatisierung sind keines Falls gerechtfertigt - treten aber häufig, auch wenn nicht mehr ganz so stark, immernoch unbewusst in unserer Gesellschaft auf.
Etnische Unterschiede werden zuweilen nicht mehr so sehr beachtet, dass ist auch gut so. Allerdings gibt es Merkmale, die viele Menschen gleich aufschrecken, oder zu Schubladendenker werden lassen. Leider spielt da auch das Schönheitsideal eine große Rolle.Anhand meiner Erfahrung, persönlich sowie im näheren Umfeld, kann ich Dir einige Beispiele für unbewusste Diskriminierung/sogar Mobbing auszählen.
Da wäre zum Beispiel jemand mit Brille - Der kann ja nur ein Streber sein.Oder jemand der Klamotten vom Kik hat, der ist wohl Hartz4-Empfänger.Ebenso wie Frauen, die weibliche Figuren haben, die sind ja wohl Prostituierte, ne? :)
Ich trug damals eine Zeit lang Anziehsachen vom Kik, na und? Glaub mir, ich wurde extrem gemobbt, nicht nur bei Dicken ist das so. Intoleranz lässt nichts anderes als man selbst zu, so war das eben bei diesen Personen und auch bei Dicken. Dabei muss es noch nicht einmal heißen, dass die "Mobber" selbst dem Idealgewicht/maßen entsprechen. Es ist lediglich Intoleranz oder oft auch Neid.
Leider sind Vorurteile weit verbreitet. So ist das auch mit dem Dicksein. Dicksein kann, aber muss nicht, etwas mit dem Essverhalten zu tun haben. Es gibt Menschen, die krank sind und deswegen an Körpergewicht zugenommen haben (auch durch Medikamenteneinnahme). Leider gibt es auch Fälle von Übergewichtigen, die durch persönliche verletzende Erfahrung dick geworden sind.Dicksein muss also nicht immer etwas mit dem eigenen Verhalten zu tun haben. Deswegen ist es meiner Meinung nach dämlich, Dicke zu diskriminieren und nicht gerechtfertigt.
Natürlich muss man auch ehrlich sein. Du hast das Beispiel von einem "dicken Brummer" gegeben. Ich finde es natürlich merkwürdig, dass es Dicke gibt, die sich innerhalb von 15 Minuten ein ganzes (ungesundes) Essensarsenal einpumpen, extrem an Gewicht zunehmen und sich beschweren, dass die Gesellschaft sie ja soo diskriminiert und das sie zu dick seien. Man muss doch nicht unbedingt 10 Burger nacheinander essen und sich dann über das eigene (selbstzuverschuldende) Gewicht beschweren, oder? Das gilt auch für Dünne. Wie gesagt, wer etwas selbst beeinflusst hat, sollte auch damit leben.
Mir fällt aber auf, dass viele Menschen, die stark auf ihr eigenes Essensverhalten achten, auch auf das anderer achten, oder wie du sagst, sich dafür schämen. Dafür fehlt mir ehrlich gesagt das Verständnis. Oft sind es auch Personen, die selbst eine "Essstörung" haben. Du kennst sicher diese ganzen jüngeren Mädels oder Frauen, die sich bis zum Hundeknochen abhungern. Aus Erfahrung sind es doch meist die, die sich dann so unverschämt beschweren!
Diese Menschen haben oft ein Problem mit ihrem eigenen Gewicht und können nicht verstehen, dass es Menschen gibt, die eben anders - aber glücklich sind. Wenn man sich selbst nämlich nicht liebt, kann man andere auch nicht lieben.