Ich sehe das genau wie du. Ich halte es für wichtig Dokumente wie Fahrkarten und Ausweise in physischer Form dabei zu haben. Genau aus dem Grund, dass Smartphones elektronische Geräte sind und es auch zu technischen Problemen kommen kann (z.B. Softwarefehler, Akku leer - insbesondere bei älteren Modellen) oder das Handy herunterfällt -> Displayschaden -> QR-Code evtl. nicht mehr lesbar.
Wenn es z.B. Probleme mit dem Auslesen bei den Einstiegskontrollgeräten im Bus oder des Kontrollgeräts vom Kundenbetreuer im Zug gibt, kann man bei Chipkarten argumentieren, dass das Verkehrsunternehmen die Technik bereitstellt. Insofern wird beim Handyticket klar das technische Ausfallrisiko auf den Fahrgast übertragen. Bei personalisierten Tickets kann der Fahrgast diese zwar i.d.R. nachzeigen, muss aber trotzdem eine Bearbeitungsgebühr zahlen.
Der einzige Vorteil eines Handytickets gegenüber einer Chipkarte, die mir spontan einfällt ist, dass der Gültigkeitszeitraum auf dem Ticket (bzw. dem Display) zu sehen ist.
Bei einer Chipkarte, die für Abonnements vorgesehen ist muss ein Abgleich mit einer Sperrliste vorgenommen werden, ob das Ticket auch bezahlt wurde. Dieser Abgleich funktioniert i.d.R. auch recht zuverlässig, nichtsdestotrotz habe ich es auch schon erlebt, dass Tickets unzutreffenderweise als ungültig angezeigt wurden. Bei einem Handyticket kann man auf den abgebildeten Gültigkeitszeitraum verweisen. Der QR-Code ist hier lediglich eine Art Sicherheitsmerkmal, dass das Ticket echt ist.
Grundsätzlich finde ich, sollte der Fahrgast aber die Wahl haben für welche Variante er sich entscheidet, da auch nicht jeder ein Smartphone besitzt/besitzen möchte. Studierende haben leider größtenteils seit dem Sommersemester 2024 nicht mehr die Wahl, da das Deutschlandsemesterticket bis auf wenige Ausnahmen nur als Handticket verfügbar ist.