Ich arbeite seit fast 40 Jahren in einem Tiefbauunternehmen. Unser Ruf ist gut. Es gibt keinen Chef, der Gewinne abschöpft. Das Geld bleibt im Unternehmen, dessen Hauptzweck es ist, dass wir von unserer Arbeit leben können. Mindestlohn gibt's bei uns nicht, alle werden nach Tarif bezahlt unter Berücksichtigung ihrer Fähigkeiten und Tätigkeit. Der Facharbeiterlohn liegt bei rund 21 € aufwärts.

Früher hatten wir je Ausbildungsjahr 2 Auszubildende, also konstant 6. Das waren bei 60 Leuten immerhin 10 % der Belegschaft. Natürlich haben wir die Azubis nach ihrer Prüfung übernommen. Die Arbeitnehmer blieben i.d.R. für Jahrzehnte bei uns.

Heute können wir froh sein, wenn sich überhaupt jemand bewirbt. Wir bieten auch Praktika an, jedoch interessiert das kaum jemanden. Falls doch, stellen 2/3 der Bewerber nach ein paar Tagen fest, dass Bau mit Arbeit verbunden ist. Homeoffice ist nicht drin.

Hinzu kommt das schlechte Image, welches verbreitet wird. Geht es in den Medien um Mindestlohn und Schwarzarbeit, ist meist das Bild einer Baustelle zu sehen.

Lehrer sind offenbar der Meinung, dass man für die Arbeit auf dem Bau weder rechnen noch lesen können muss. Damit liegen die leider voll daneben. Heutige Hauptschulabschlüsse sind oftmals das Papier nicht mehr wert, auf den sie geschrieben sind.

Hinzu kommen die Debatten über Erhöhungen des Renteneintrittalters. Hier müssen andere Lösungen für körperlich hart arbeitende Menschen gefunden werden.

Derzeit bekommen wir viele Anfragen für Reparaturen von Kanalhausanschlüssen. Die Eigentümer sind verpflichtet, diese überprüfen und ggf. sanieren zu lassen. Wir sagen alle ab, weil uns das Personal fehlt. Dieses konzentrieren wir auf größere, lohnendere Bauvorhaben. Somit können immer mehr Eigenheimbesitzer die Auflagen der Behörden kaum noch erfüllen. Das ist aber letztendlich nicht unser Problem... wohin das noch führt, werden wir sehen. Plumpsklos?

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Erfahrungen zu sammeln ist ja eigentlich nie verkehrt.

Aber ich bezweifle, dass sich Zivilisten so führen lassen wie Soldaten. Auch, wenn diese weisungsgebunden sind, haben sie viel mehr Möglichkeiten, dir auf der Nase herumzutanzen.

Ich möchte aber nicht ausschliessen, daß es vielleicht Berufe gibt, wo das hilfreich sein könnte. Vielleicht da, wo präzise Teamarbeit unter Gefahr gefragt ist wie Feuerwehr oder so?

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Ich bin nicht kündbar, es sei denn, ich liefere einen Grund für eine außerordentliche (fristlose) Kündigung. Daher muss ich mir darüber eigentlich keine Gedanken machen.

Wäre das anders, würde ich während der Kündigungsfrist (7 Monate) Dienst nach Vorschrift machen (wenn ich nicht freigestellt werde) und auf eine fette Abfindung hoffen.

Auf Weiterbeschäftigung würde ich nicht klagen, da das Verhältnis in solch einem Fall zerrüttet sein dürfte. Ich würde neue Wege beschreiten.

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In Deutschland gibt es Rente. Niemand muss bis ans Lebensende arbeiten.

Und ja: Ich habe in meiner Jugend ausgegeben, was ich verdient habe. Denn es gibt Dinge, die kann man nur machen, wenn man jung ist. Ausserdem weiss man ja nicht, ob man überhaupt alt wird.

Dennoch habe ich im Alter genug zum Leben und ein Dach über den Kopf. Und mein Ende mache ich nicht von der Gesetzeslage abhängig. Ich bestimme selbst, wann ich genug habe.

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Ja, das kenne ich. Aber mit Menschen, die so drauf sind, möchte ich meine Freizeit sowieso nicht verbringen.

Zeige Haltung. Gehe mit diesen Kollegen während der Arbeit professionell um.

Aber willst du wirklich mit solchen Charakteren deine private Zeit verbringen? Darauf würde ich wirklich keinen Wert legen. Sollen die doch machen, was sie wollen, ich mach mein eigenes Ding.

Wenn später dann doch mal eine Einladung kommt, sage ich dankend ab.

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Du scheinst nicht viele Deutsche zu kennen... ich kenne eigentlich niemanden, der nicht für irgendwas oder irgendwen "brennt".

Angeln, Musik, Sport, Autos, Motorräder, Wandern, Essen, Gärtnern, reiten, Freunde, Familie, Vereine, Reisen, Lesen, Theater, Kino, Haustiere, Gesellschaftsspiele, Trödel.

Du lebst vielleicht nur in einem traurigen Viertel...

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Zurzeit zahlt dein AG gar nichts in die Urlaubskasse ein, da du ja kein Entgelt von ihm beziehst.

Da du ihn im Moment nichts kostest und die Chancen auf eine Wiedereingliedeung schlecht stehen, wird er sich auf eine Abfindung kaum einlassen.

Kümmere dich um deine Genesung und mache dir Gedanken darüber, was du künftig machen möchtest, wenn du nicht in deinen alten Beruf zurück kannst. Vielleicht gibt es passende Weiterbildungsmassnamen für dich. Frag' die Handwerkskanmer. Die beraten auch bezüglich finanzieller Förderungen.

Ich wünsche dir alles Gute.

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Macht keinen Sinn.

Schlechte Vorgesetzte erledigen sich meist von alleine. Denn die haben auch Vorgesetzte, die das erkennen sollten.

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Meine Erfahrung:

Männer haben bessere Netzwerke. Frauen konkurrieren mehr untereinander.

Und:

Männer verkaufen sich oftmals besser, als sie wirklich sind. Frauen sind da realistischer.

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Das kommt auf die Firma und deren Leitung an. Im Grunde ist das ein neuer Begriff für Sekretärin, weil sich durch die Technik das Berufsbild ziemlich verändert hat.

Man kann ordentlich verdienen, wenn man die Branche und die Geschäftsleitung gut kennt. Allerdings ist die Arbeitszeit auch schon mal an deren gekoppelt.

Das Gehalt wird wohl Verhandlungssache sein. Ich hab' das auch mal gemacht und bekam ein Angebot von anderer Stelle. Ich bekam eine Gehaltserhöhung, damit ich bleibe. Aber das ist schon ewig her.

Unter 5000 € brutto würde ich den Job heute nicht machen.

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Such dir einen neuen Arbeitgeber und kündige. Vielleicht hast du dann auch Zeit bzw. die Möglichkeit, dich weiterzubilden.

In der Buchhaltung eines Unternehmens gibt es i.d.R. mehr Geld und vielleicht sogar Aufstiegsmöglichkeiten als in einem Steuerbüro. Gerade jetzt, wo die Boomer bald in Rente gehen.

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