Ja, das war verblüffend. Tatsächlich war es nur ein Auszug (d.h. die erste Geschichte mit Vorspann) aus dem Prosatext "Seegeister" von Ilse Aichinger (der aus dem Vorspann und drei Geschichten besteht). Die erste Geschichte ohne Vorspann wurde 2003 schon mal in einem anderen Bundesland als Leistungskurs-Abiturprüfung gestellt. Die "Hinweise für Lehrer" dazu gibt es noch im Netz zum Nachlesen unter: https://docplayer.org/23892079-Hinweise-fuer-lehrer-1-den-prueflingen-ist-ein-nachschlagewerk-zur-neuregelung-der-deutschen-rechtschreibung-zur-verfuegung-zu-stellen.html

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Die Fragestellung besteht aus zwei Teilaufgaben: a) Interpretieren Sie das Gedicht "Das alte Schloß" von Annette von Droste-Hülshoff! b) Zeigen Sie ausgehend von Ihren Ergebnissen vergleichend auf, wie die Wirkung eines verfallenden Gebäudes auf den Betrachter in Annette von Droste-Hülshoffs Gedicht "Das alte Schloß" und in Rainer Maria Rilkes kleinem Gedicht "Ist ein Schloß..." gestaltet wird! Berücksichtigen Sie dabei inhaltliche sowie sprachliche und formale Aspekte! Auf Teilaufgabe a) gibt es ca. 70% der Punkte, auf Teilaufgabe b) ca. 30% der Punkte. Diese Gewichtung ist mit angegeben. Und die Gedichte sind mit Angaben zum Entstehungsjahr (1841/42 bei Droste-Hülshoff und 1909 bei Rilke "in letzter Fassung") abgedruckt, wobei zum umfangreichen ersten Gedicht, das aus vierzig Versen besteht, noch neun Fußnoten mit Worterklärungen und Verständnishilfen mit abgedruckt sind.

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Von Schlössern, Geistern und Teufeln: Viechtacher Abiturienten haben Deutsch-Prüfung hinter sich (pnp.de)

Hier heißt es: "Im Bereich Lyrik entführte das Gedicht „Das alte Schloß“ von 1841/42 in ein dem Verfall anheim gegebenes „Schloss Romantik“, in dessen Mauern das lyrische Ich sich seiner eigenen Stärke „wie ein Hüne“ bewusst wird." Ist es also ein Gedicht trotziger Selbstbehauptung wie ihr bekanntes Gedicht "Am Turme", das in vielen Schulbüchern enthalten ist? Oder befindet sich das lyrische Ich im Zustand der Unerlöstheit ("ohne Gnade" heißt es in der letzten Strophe - und religiöse Bezüge sind im Werk der Droste allenthalben zu finden, auch der moderne Glaubenszweifel im Spannungsfeld von Bibel und Naturwissenschaft hat die streng katholisch erzogene Autorin in reiferen Jahren erfasst und umgetrieben, nachzulesen etwa in ihrem berühmten Gedicht "Die Mergelgrube"). Das Biedermeier ist nicht so harmlos wie der Name suggeriert, die wichtigsten Autoren der Epoche (Mörike, Droste-Hülshoff, Grillparzer, Stifter) sind innerlich Zerrissene, die an der Welt leiden ("Franz Grillparzer oder Das abgründige Biedermeier" heißt die große und wegweisende Studie hierzu von Heinz Politzer).

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