Materialismus / Kapitalismus basiert zu einem großen Teil darauf, dass der (Selbst)wert von Menschen mit dem Wert von (materiellen) Konsumgütern gleichgesetzt wird. Das zeichnet eine Konsumgesellschaft ja aus: wir konsumieren materielle Dinge nicht mehr, weil sie einen konkreten Nutzwert haben, sondern um seelische Bedürfnisse zu stillen.

Label sind Codes: Weil das Label meist sichtbar angebracht ist, wissen die anderen Leute, dass das Teil teuer war. Das lässt darauf schließen, dass du mehr Geld hast als andere Leute. Und wenn du bewusst oder unbewusst glaubst, dass das was du HAST darüber Aufschluss gibt, was du BIST, steigert eine teure Jacke / ein Auto / eine Uhr deinen Selbstwert.

Natürlich kann ein Ding nie einen gesunden Selbstwert ersetzen und man wird erst dann unabhängig von äußerlicher Bestätigung, wenn man inneren Reichtum hergestellt hat.

In der Gegend, in der ich wohne, verschulden sich Männer oft auf Jahre für teure Autos. Das ist mitleiderregend.

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— Er betrügt jemanden mit mir

— Er ist erst seit kurzer Zeit von seiner Exfreundin / Exfrau getrennt

— Er spricht schlecht über seine Exfreundinnen / Exfrauen

— Seine Exfreundin / Exfrau oder Mutter hat einen dominanten Einfluss auf sein Leben oder seine Entscheidungen

— Er hat Kinder, mit denen er keinen Kontakt hat

— Er ist unfreundlich oder herablassend zu Servicepersonal

— Er hatte mit 35-40 noch keine längere Beziehung

— Er trinkt viel oder nimmt Drogen

— Er findet Verhütung, Kindererziehung, Feminismus oder Familie sei Frauensache

— alle Meine Freund:innen mögen ihn nicht oder ich mag alle seine Freund:innen nicht

Das sind so Dealbreaker, die eigentlich immer dazu führen, dass ich renne, so schnell ich kann. :)

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Es gibt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, das Angestellte einer Firma vor zB rassistischer oder sexistischer Diskriminierung schützen soll, demnach haben Arbeitgeber die Pflicht, rassistischen Vorfällen nachzugehen, wenn sie von diesen Kenntnis erhalten.

Außerdem tritt nächsten Monat das neue Hinweisgeberschutzgesetz in Kraft, das Unternehmen ab einer bestimmten Größe dazu verpflichtet, ein anonymes Meldesystem einzurichten, durch das Gesetzes- und Compliance-Verstöße gemeldet werden können, ohne, dass sie den Hinweisgeber:innen schaden. Auch dieses Gesetz verpflichtet die Unternehmen, allen Hinweisen nachzugehen und diese aufzuklären.

Arbeitnehmer sind also durch diese beiden Gesetze schon ganz okay geschützt.

Wenn allerdings so Vorfälle sich nicht auf die Angestellten des Unternehmens selbst beziehen, ist das vermutlich nicht mehr arbeitsrechtlich relevant, sondern nur noch zivil- oder strafrechtlich, und das macht eine Anzeige durch Dritte mindestens schwierig.

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Wie man ein Buch veröffentlicht:

1.) ein Buch schreiben.

2.) ein Exposé für das Buch schreiben.

3.) das Exposé mit Leseprobe an Literaturagenturen schicken.

4.) Wenn sich eine Agentur meldet und das Buch vertreten will, bieten die das den Verlagen an und wenn es gut ist, du Glück hast und dein Buch in die Zeit passt, werden die das veröffentlichen.

Meiner Erfahrung nach ist das Schwierigste an diesem Prozess das Schreiben selbst.

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Hanya Yanagihara hat für ihr über 700 Seiten Werk »A little Life« nur 18 Monate gebraucht, während sie die ganze Zeit über Vollzeit als Redakteurin gearbeitet hat. Was besonders deswegen absolut erstaunlich ist, weil das Buch unglaublich gut ist. Sowas geht allerdings nur, wenn man sich vollkommen in der Geschichte auflöst (so hat sie das beschrieben: it was an immersive experience).

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Scheinbar gibt es da keine gesicherten Erkenntnisse, vermutlich, weil es keine Fotos oder andere Zeugnisse gab. Das kannst du dann ja auch einfach so sagen.

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Es gibt keine Schreibblockaden.

Du sagst jetzt: Doch klar gibt es die, mir fällt nichts ein!

Das ist aber keine Schreibblockade. Sondern nur eine Angst vor schlechten Ideen.

Aber Schreiben ist ein Handwerk, wie Tischlerei oder Klempnerei. Ein Klempner sagt ja auch nicht: Ich kann heute nicht arbeiten, ich habe eine Klempnerblockade.

Deswegen ist die Antwort immer: Du schreibst, indem du schreibst. Und vielleicht schreibst du erstmal zehn Seiten lang Bullshit. Aber dann hast du zumindest keine Schreibblockade mehr, denn du schreibst ja.

Und irgendwann auf Seite 11 ist dann wieder eine gute Idee dabei. ;)

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Weil es von »Zeugnis« abgeleitet ist:

Attest n. ‘schriftliches Zeugnis’, besonders ‘ärztliche Bescheinigung’ tritt im frühen 18. Jh. (vielleicht unter Einfluß von engl. attest) als kürzere Variante neben das seit dem 16. Jh. (und bis ins 19. Jh.) nachweisbare gleichbed. Attestat, eine Eindeutschung von (bis Ende des 18. Jhs. ebenfalls im dt. Kontext vorkommendem) nlat. attestātum. Anstatt dieser jungen Substantivierung des Part. Perf. von lat. attestārī (s. oben) kennt das klassische Lat. die Ableitung attestātio (Genitiv attestātiōnis) ‘Bezeugung, Bescheinigung’, an die das im Dt. des 17. und 18. Jhs. öfter belegte Attestation (vgl. frz. engl. attestation) anknüpft.

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Ich würde sagen, Rilke wollte mit diesem Gedicht Kapitalismuskritik üben:

Die Städte, die »nur das Ihre« wollen, interessieren sich nicht für Menschen und Menschlichkeit, sondern nur für Beschleunigung (alles wird schneller, was vorher langsam war, Symbol mit den Schnecken) und für materielle Dinge (funkeln wie Huren; lärmen mit Metall – damit sind wahrscheinlich Schmuck / Autos gemeint).

Die Menschen, besonders die Armen, verfallen den Versuchungen des Konsums (der Wein; das Geld), aber das bewirkt nur, dass sie sich hohl und leer fühlen: »Sie können nicht sie selber sein« – also sie dienen nur noch diesem System uns verlieren ihre Menschlichkeit.

Rilke schreibt: »sie nennen es Fortschritt« – meint die Industrialisierung – und macht damit klar, dass er das überhaupt nicht so sieht.

In der Zeit, als das Gedicht geschrieben wurde, war die Industrialisierung gerade in vollem Gange und viele Menschen in Europa strömten in schnell wachsende Städte. Die Lebensbedingungen waren dort ziemlich schrecklich. Die Leute arbeiteten in Fabriken unter schlimmen Bedingungen und wohnten in winzigen Wohnungen, wo sie teilweise in Schichten schliefen. Es gab von Künstlern damals viel Kapitalismuskritik, auch Rilke ist ja sehr deutlich, wenn er schreibt: »Sie nennen es Fortschritt«. Ich kann mir vorstellen, dass Rilke diese Zustände sehr abgeschreckt haben (Er hat in Paris und Berlin gelebt, so weit ich weiß).

Das Gedicht ist aus der Gattung Symbolismus, daher würde ich mir an deiner Stelle mal die vielen Symbole darin aufschreiben und darüber nachdenken, was sie bedeuten könnten.

Du könntest außerdem darüber nachdenken, was die Industrialisierung im 19. Jahrhundert mit der digitalen Industrialisierung von heute zu tun haben könnte. Aber das geht vielleicht ein bisschen zu weit in einer einzelnen Klausur. ;)

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Ich habe mir das vor ein paar Monaten mit Typing Club (www.typingclub.com) beigebracht. Für die Basics (also bis das Tippen nicht mehr nervig war) brauchte ich ungefähr 4 Wochen, dann war ich schon okay schnell, danach wurde ich dann kontinuierlich schneller. Nach 6 Wochen war ich so schnell wie vorher mit meinem komischen 2-4-Finger-System (ca 55 wpm), und noch ein paar Wochen später war ich schneller als mit meinem ursprünglichen System.

Ich muss aber auch sagen, dass ich wirklich jeden Tag geübt habe, und dass ich von Anfang an mein altes System aufgegeben und jede verdammte Mail mit dem neuen System geschrieben habe, obwohl das am Anfang total genervt hat. Aber ich wollte es einfach so schnell wie möglich drauf haben.

Bin sehr froh, dass ich es gemacht habe, denn abgesehen von der Geschwindigkeit ist es einfach viel angenehmer, auf diese Art zu schreiben. Wenn man viel tippt, dann lohnt es sich, weil es einfach effizienter und lässiger ist.

Und: Typing Club ist gut. Kann ich empfehlen.

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Je älter man wird, desto langsamer verschlechtern sich die Augen. Junge Menschen sind noch nicht ganz »fertig«, der Körper kann unter Umständen noch bis Anfang zwanzig wachsen. Alle Prozesse laufen schneller ab, wenn man jünger ist, Wundheilung genauso wie die fortschreitende Kurzsichtigkeit. Bei mir ging das als Teenager auch schnell, ich brauchte jedes Jahr neue Kontaktlinsen. Seitdem ich Anfang 20 war, gibt es aber keine Veränderung mehr. Ich bin jetzt bei - 8.

Ich würde mir da aber erstmal nicht solche Sorgen drum machen. Erstens kann man sowieso nicht alle Augen lasern lassen. Das kommt darauf an, wie deine Augen gebaut sind und muss individuell entschieden werden. Zweitens gibt es Alternativen zum Lasern. Zum Beispiel implantierte Linsen. Die werden auch von vielen Leuten bevorzugt, weil eine häufige Nebenwirkung des Laserns ausbleibt (die erhöhte Lichtempfindlichkeit).

Also erstmal keine Panik. Die Medizin macht ja in der Hinsicht auch schnell Fortschritte.

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Mögliche Gründe für sinkende Alkohol-Toleranz:

— Wenig gegessen: Bei leerem Magen geht der Alkohol schnell ins Blut und in den Kopf. Das ist auch einer der Hauptgründe für Filmrisse: Viel Alkohol in kurzer Zeit überfordert das System, es kommt dann nicht mehr mit dem Abbau hinterher und schaltet in den Notfall-Modus.

— Eine Allergie auf irgendwelche Inhaltsstoffe des Drinks (Histamine, Hopfen, Hefe, Gluten)

— Es ist noch was anderes im Drink als Wodka, zB KO-tropfen oder andere Benzos.

— Die Leber, die für den Abbau von Alkohol zuständig ist, wird von einem anderen Job abgelenkt und kann sich nicht so schnell um den Abtransport von Alkohol kümmern (wenn man zB Medikamente nimmt oder eine unerkannte Infektion, irgendwelche Giftstoffe im Blut hat)

— Je älter man wird, desto schlechter verträgt man Alkohol, weil der Körper weniger Wasser speichern kann und Gifte generell langsamer abgebaut werden. Mit 22 müsste das eigentlich noch nicht so ins Gewicht fallen, also das nur der Vollständigkeit halber.

— Dann gibt es auch noch den sogenannten »Toleranzbruch«, der allerdings erst nach langer, intensiver Versorgung mit Alkohol passiert: Eine Person, die früher total viel vertragen hat, verträgt plötzlich gar nichts mehr. Das deutet dann auf einen völligen Zusammenbruch des Systems hin und bedeutet tatsächlich, dass der Körper so geschädigt ist, dass er kapituliert. Kann ich mir jetzt für eine 22-jährige nicht so vorstellen, aber was weiß ich schon über die krassen Kids.

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Das, was die Menschen gern als "Seelenverwandschaft" bezeichnen ist in Wirklichkeit ein biochemischer Prozess, der von gewissen Duftstoffen, sogenannten Pheromonen, ausgelöst wird. Die individuelle Mischung der Zusammensetzung der Pheromone, die deine Nase unbewusst wahrnimmt, gibt Aufschluss darüber, wie das Immunsystem der Person zusammengesetzt ist. Je unterschiedlicher das Immunsystem der anderen Person deinem eigenen ist, desto wahrscheinlicher wirst du dich zu ihr hingezogen fühlen, weil das bedeutet, dass ihr besonders gesunde und kräftige Babies bekommen würdet. 

Wenn der Geruch passt, wird von deinem Körper ein Prozess eingeleitet, in dem ganz unterschiedliche Glücks- und Bindungshormone ausgeschüttet werden, die unter anderem deinen präfrontalen Kortex (das ist die Zone in deinem Gehirn, die für rationales Denken zuständig ist) außer Gefecht setzt. Außerdem sorgen Adrenalin und Dopamin dafür, dass du euphorisch und glücklich wirst. Und deswegen kommst du zu der Ansicht, dass du deinen "Seelenverwandten" getroffen hast. 

Echte Liebe gibt es natürlich auch. Aber die beweist sich erst über längere Zeit und Erfahrungen miteinander, eher nicht nach dem ersten Date. 

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