Was ist das Mindestkapital das man benötigt um Aktien zu kaufen?

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Als Ergänzung zu dem bisher geschriebenen. Es kommt drauf an, was du vorhast.

Aktien können die verschiedensten Werte haben. Du kannst eine Aktie für 50 Euro kaufen. Wenn du dafür aber eine Gebühr von 10 Euro zahlst, dann müsste die Aktie schon um 20 % steigen, dass du die Kosten wieder raus hast.

Die Gebühren von Brokern und Banken sind sehr unterschiedlich. Das günstigste, was ich bei deutschen Brokern bisher gesehen habe, sind 3,95 Euro.

Ich nutze einen ausländischen Broker, dort zahle ich 1 Dollar pro Trade.

Wenn du Aktien lange laufen lassen willst (Buy-and Hold) dann relativieren sich Gebühren bis zu einem bestimmten Grad.

Generalisierende Aussagen finde ich immer ziemlich problematisch. Ich persönlich sehe keinen Grund, warum man nicht mit geringen Beträgen einsteigen sollte.

Wichtig ist, dass man sich seine Gewinnerwartungen und die Kosten sieht und durchkalkuliert. 

Nehmen wir mal ein Beispiel: 

Die Aktie von Daimler kostet derzeit 52€. Du könntest theoretisch 1 Aktie kaufen zu 52€ + Gebühren. Die Mindestgebühr bei meiner Bank sind 20€. Somit hättest Du einen Einstandskurs von 72€. Wenn Du verkaufst fallen aber wieder 20€ an. Somit müßte die Aktie auf 93€ steigen, damit Du 1€ Gewinn machst. Also lohnt sich das nicht. Demnach solltest Du mind. 1000€ investiren. Dann verteilen sich die Fixkosten auf mehrere Aktien. 20 Aktien kosten 1040€ Plus 20€ macht 1060€ also hast Du einen Einstandskurs von 53,00€. Was mehr Sinn macht. Somit könntest Du, wenn der Preis über 54,00 steigt schon mit Gewinn verkaufen. Also rechne und berücksichtige die Gebühren, wenn Du kaufst und verkaufst.

Bei Handel mit Einzeltiteln im Aktienbereich sollte aus meiner Sicht mit mindestens 5.000 EUR/Trade gehandelt werden.

Bei geringen Handelsvolumina stehen Depotumsatz und Handelsspesen in keinem guten Verhältnis, da die Handelsspesen oft einen Sockelbetrag haben bzw. prozentual vom Ordervolumen berechnet werden.

Beachte die Preisaushände der Bank und die unterschiedlichen Depotmodelle. Depots mit Beratung kosten mehr als Depots ohne Beratung.

Auch gibt es unterschiedliche Modelle für Depotgebühren. Manchmal werden diese depotgebühren unter Bedingungen auch erlassen (z. B. bei einer bestimmten Anzahl Trades pro Zeiteinheit).

Im Aktienhandel sollte man nie alles auf eine Karte setzen, also mehrere Pferde ins Rennen schicken. Ich denke da an mindestens 5 Titel.

Daraus ergibt sich, dass bei einer Risikostreuung von mindestens 5 Titeln mit mindestens 5.000 EUR Volumen/Titel ein Mindestkapital von 25.000 EUR vorhanden sein sollte.

Ist das nicht der Fall, kann man im Fondsbereich beginnen bzw. ETF erwerben. Diesen kannst Du dann nach EInzelwerten umschichten, wenn der Schwellwert von 25.000 EUR erreicht ist.

Günter

christl10  06.07.2016, 20:07

Dem muss ich widersprechen. Aktien lohnen sich ab einem Betrag von 2.000€ wenn man bei einer Onlinebank kauf und verkauft. 

Hardware02  07.07.2016, 08:14
@christl10

Sehe ich genauso. Ich kaufe Aktien  meist für EUR 2.000,- und etwas mit Hebel (also Hebelzertifikat, Optionsschein) für EUR 1.000,-.

Die Aktien, die im Musterdepot von "Der Aktionär" sind, kaufe ich schon auch mal für EUR 800,-, wenn das so vorgegeben wird.

GuenterLeipzig  07.07.2016, 12:51
@Hardware02

Der Fragesteller hat ausschließlich Aktien angefragt, keine Derivate.

Günter

Du brauchst einen günstigen Broker, z.B. Flatex (ca. EUR 5,- pro Trade, d.h. für jeden Kauf oder Verkauf). Komm nicht  auf die Idee, das über die Hausbank zu machen. Die verlangen teilweise EUR 20,- pro Trade!

Dann kannst du schon für EUR 1.000,- bis EUR 2.000,- etwas kaufen. Ideal wäre es natürlich, wenn du das Risiko auf mehrere Positionen streuen könntest. Aber wenn das Geld nicht vorhanden ist, dann geht das halt nicht. 

Kauf dann aber nicht einfach irgendeine Aktie. Dann musst du dir entweder ziemlich sicher sein, dass es mit der Aktie wieder aufwärts geht, oder du kaufst einen Fonds oder ETF.

Du kannst schon unter 10 Euro kaufen.

Aber das bringt nix.

1. sind die Gebühren dann verhältnismäßig zu hoch

2. handelt es sich dann um Pennystocks, d.h. Aktien die kaum was wert sind, die zu kaufen, davon ist abzuraten, zumal bei denen zu den Gebühren noch der Geld/Briefkurs, d.h. der Unterschied des An- und Verkaufspreises in der Regel prozentual sehr hoch ist

Nur MEIN Tip, nicht allgemein bindend: Unter 1.000,- nicht anfangen damit