Nachträglich kaution verlangen?

13 Antworten

Wenn im Mietvertrag keine Mietsicherheit (Kaution) vereinbart wurde, ist auch keine zu zahlen. Nachträglich kann der Vermieter sie nicht hineinkonstruieren. Es bleibt also dabei: Du hast keine Verpflichtung zur Zahlung.

Normalerweise steht in Formularmietverträgen immer auch ein Satz zur Kaution, aber ein Betrag muss noch eingefügt werden. Wenn das bei Dir so ist, also kein Betrag angegeben, dann beträgt die vertraglich vereinbarte Kaution 0 €. Dass das Konto fehlt, ist unerheblich, denn die Miete zahlst Du schließlich auch auf ein Konto der Vermieter und das ist Dir bekannt.

Wie lange hast Du vor, in dieser Wohnung zu bleiben? Falls Du vor hast, noch recht lange da wohnen zu bleiben, würde ich es nicht auf einen Dauerstreit ankommen lassen. Die Vermieter wollen jetzt nur das, was allgemein üblich ist. 2 Monatsmieten sollten aber reichen.

Wenn Du Dich dem Wunsch verweigerst, werden sie nicht glücklich sein. Du wirst zu einem "Problemmieter" oder "Risikomieter". Das bedeutet für einen Vermieter, dass er gezwungen ist, mehr Miete zu verlangen, damit er nicht irgendwann böse auf der Nase landet. Deine Vermieter werden also darauf aus sein, so oft und so viel wie möglich die Miete zu erhöhen, also ca. alle 15 Monate bis 3 Jahre. Das kann auf Dauer ziemlich teuer werden.

Wenn Du Dich dagegen bereit erklärst, jetzt noch eine Kaution zu leisten, kannst Du Bedingungen stellen. Zum Beispiel, dass die Miete 3 Jahre lang nicht erhöht wird. Oder Du vereinbarst, dass sie nur um bestimmte Maximalbeträge alle zwei Jahre erhöht werden darf. Sowas in der Art, was für Dich ein großer Vorteil in der Zukunft wäre.

Außerdem könntest Du noch über die Art der Kaution verhandeln. Es muss nicht unbedingt Bargeld bzw. Überweisung sein. Schau mal hier nach:

http://www.kautionsfuchs.de/

albatros  30.06.2016, 14:06

Warum verunsicherst du prinzipiell die Mieter / Fragesteller. Recht muss Recht bleiben. Ist keine Kaution vereinbart, ist keine zu zahlen. Dann irgendwelche hypothetischen Nachteile zusammenzudichten ist unfair und gewiss keine GUTE ANTWORT.

bwhoch2  30.06.2016, 14:10
@albatros

@albatros: Du meinst sicher mich.

"Recht muss Recht bleiben". Wer aus Prinzip an diesem Prinzip festhält und sich von Dir auf diese Spur nageln läßt, erkennt nicht, welche Folgen das haben kann. Da ist es doch durchaus angebracht, mal die andere Seite auch zu erwähnen.

Verunsichert war die Fragestellerin doch vorher und hat deshalb hier gefragt. Von den einen erfährt sie nun, welche Rechte sie hat und von anderen welche Konsequenzen sich auch ergeben können bzw. welche Möglichkeiten sie sonst noch hat.

Am Ende ist es doch ihre Entscheidung, ob sie Deinem Prinzip folgt oder vielleicht sogar einem Instinkt, der ihr sagt, die Vermieter vor den Kopf zu stoßen ist vielleicht nicht die beste Idee.

albatros  04.07.2016, 00:50
@bwhoch2

Wozu gibt es dann Gesetze, wenn immer zu befürchten ist, dass bei deren Beachtung grundsätzlich mit Nachteilen zu rechnen wäre?

Das würde den Rechtsstaat aushebeln. Der Bürger Mieter muss und darf auf Rechtssicherheit gemäß geltendem Recht vertrauen. Alles andere wäre Willkür und Anarchie.

bwhoch2  04.07.2016, 09:36
@albatros

@albatros:


Wozu gibt es dann Gesetze, wenn immer zu befürchten ist, dass bei deren Beachtung grundsätzlich mit Nachteilen zu rechnen wäre?

Im Großen:

Die einseitige Gesetzgebung zu Lasten von Vermietern führte dazu, dass immer mehr Privatleute davon Abstand genommen haben, in eine Wohnimmobilie zwecks Vermietung und damit Generierung zusätzlichen Einkommens für ihr Alter zu verzichten. In Zweifamilienhäusern, die von ihren Eigentümern bewohnt werden, stehen sehr viele Wohnungen leer, weil die Eigentümer befürchten, dass die einseitig mieterfreundliche Gesetzgebung sie zu Sklaven ihrer Mieter macht. Klingt zwar etwas krass und in solchen Häusern kann man Mietern relativ leicht wieder kündigen, dennoch will man sich nicht der Gefahr aussetzen, von prinzipienreitenden Mietern genervt zu werden.

Folge: In vielen Gebieten viel zu wenig Mietwohnungen auf dem Markt und dafür die anderen umso teurer. Mieter spüren das dann spätestens, wenn sie sich nach einer neuen Wohnung umsehen müssen.

Im Kleinen:

Natürlich kann man jetzt auf dem Gesetz beharren und sagen, nein, Kaution gibts nicht. Laut Gesetz bin ich nicht verpflichtet. Dagegen kann kein Vermieter direkt vor gehen.

Ein so vor den Kopf gestoßener Vermieter wird aber permanent vor dem Moment Angst haben, wo die Miete mal nicht gezahlt wird oder wo dieser Mieter mal auszieht und "wer weiß was" hinterläßt.

Er muss es zunächst einmal hin nehmen und der Mieter könnte sich zurück lehnen und sagen, "Pech gehabt, gegen dieses Gesetz kann mein Vermieter nun nichts machen und in diesem Staat kann ich mich glücklicherweise auf Rechtsstaat und Rechtssicherheit verlassen."

Das wäre jedoch ganz schön blauäugig, denn letztendlich sind auch Vermietern noch einige Rechte geblieben und dieser wird sich angesichts des Risikos auch überlegen, wie er dem begegnen kann.

Mehr Einnahmen, die das Risiko etwas mildern sind doch die einzige wirkliche Konsequenz, wenn es schon nicht möglich ist, das Mietverhältnis zu beenden. Dank des Rechtsstaats kann er sich auf Rechtssicherheit verlassen und wird deshalb seine Möglichkeiten auch ausnutzen. Wer das nicht sehen will, wie Du, albatros, der wird vielleicht ein böses Erwachen erleben.

Das Gesetz verbietet es dem Mieter aber nicht, doch eine Kaution zu zahlen und die Gelegenheit zu nutzen, mit dem Vermieter über vorteilhafte Bedingungen zu reden.

Jedenfalls geht die Rechtssicherheit des Mieters nicht so weit, dass mit der Ablehnung der nachträglichen Kautionszahlung Mieterhöhungen durch den Vermieter auch ausgeschlossen sind.

Wenn mietvertraglich keine Kation vereinbart wurde, muss man auch keine Kation zahlen.

Ist vertraglich keine Kaution vereinbart mußt Du auch keine zahlen.

Von wem kam eigentlich der Brief?

wenn im mietvertrag nichts steht dann gibt es auch keine kaution.