Zu viel denken - ist das normal?
Ich habe schon immer sehr viel nachgedacht und war auch eine sehr ruhige Person. Nun fällt mir auf, dass ich seit einiger Zeit permanent über alles Mögliche nachdenken muss. Ich denke über ziemlich verrückte Sachen nach, Beispiele sind: Was passiert, wenn ich plötzlich in einer Parallelwelt bin und mich selbst sehe? Wieso existiert alles? Wieso sprechen wir Menschen?
Das Problem ist nun, dass ich auch sehr viel über meine eigenen Handlungen nachdenke (oder was ich gesagt habe), undwar nicht, wie ich es hätte besser mache können, sondern Wieso ich es gemacht habe oder wie es dazu gekommen ist und ob sie nun gut oder schlecht war.
Da ich im Moment jeden Tag sehr lange Schule habe, und mich mit 2 Sportarten in meiner Freizeit beschäftige (+ Fitnessstudio), habe ich eigentlich nicht so viel Zeit um nachzudenken, aber ich muss mich in vielen Aktivitäten (lesen, Sport,...) sehr stark konzentrieren, damit ich nicht nur körperlich anwesend bin.
Einmal bin ich sogar beim Denken eingeschlafen und habe weiter im Traum nachgedacht, und als ich mitten in der Nacht aufgewacht bin, hat meine Stimme im Kopf minutenlang mit sich selbst geredet.
Ist das alles normal?😅
4 Antworten
Viel nachzudenken und sich immer wieder selbst zu hinterfragen ist erst mal gut!
Problematisch - oder sagen wir besser: Lästig - wird es, wenn man sich dabei immer wieder in einer Endlosschleife verheddert. Du wirst lachen, mir geht es mitunter genauso. Wenn ich irgendwas noch nie gemacht habe, durchdenke ich elend lange, was dabei alles schiefgehen kann. Es geht natürlich nichts schief. Vielleicht aber nur, weil ich alle Aspekte längst durchdacht habe.
Was mir hilft: Gedanken fertig denken und das Ergebnis aufschreiben. Kommt der Gedanke dann wieder, rufe ich mich selbst zur Ordnung: "Gedanke längst erledigt, abgehakt - nächster Gedanke".
Der Zettel füllt sich und gleichzeitig finde ich immer mehr Ruhe!
Ja, das klingt soweit alles relativ normal. Denke jeder/die Meisten kommen im Laufe des erwachsen Werdens an den Punkt sich existenzielle Fragen zu stellen.
Um ein paar deiner Fragen zu beantworten:
Du selbst kannst dich in einer Parallelwelt nicht sehen da es sich faktisch nicht um dich, sondern um eine alternative und damit an sich eine andere Person handelt. Es ist als würdest du irgendwen auf der Straße antreffen.
Damit du dir die Frage nach dem Grund deiner Existenz stellen kannst, musst du zuvor existieren. Die Frage impliziert also bereits Existenz. Gäbe es nichts, könnte es die Frage nach etwas nicht geben.
Menschen sprechen um abstrakte Informationen verständlich untereinander auszutauschen. Andere Lebewesen kommunizieren in für uns Menschen nicht wahrnehmbaren Frequenzen oder gar auf ganz andere Art und Weise bspw. mittels Botenstoffen.
Ich glaube, das ist normal. Wenn du noch in der Schule bist, dann ist das gerade die Zeit, in der sich das eigene Bewusstsein stärker entwickelt und man sich in der Umwelt und im Leben der anderen Menschen anfängt wahrzunehmen. Wenn es dich nicht einschränkt, hör deinen Gedanken ruhig zu, kann ja interessant sein.
Wenn es eher ins Grübeln abrutscht und sich wie eine Spirale anfühlt, dann versuch dich zu fangen. Sei dir bewusst, dass du dir aussuchen kannst, welche Gedanken du zulässt und du nicht deine Gedanken bist. Das ist aber sehr schwer und kommt erst mit der Zeit.
Ja, trotzdem solltest du aufpassen dich „aufzuwecken“, wenn du mit deinen Gedanken abtreibst.