Zickiges Schulpferd?

8 Antworten

das problem sitzt oben drauf ;) das pferd selber denkt sich nicht "achja jetzt veräppel ich die da oben mal n bischen". es hört dir nicht zu weil du ihm keinen grund dazu gibst. würdest du etwa jemandem folgen, der keine führungsqualitäten zeigt? du  machst scheinbar schon grundlegende dinge falsch. so etwas ist meistens allerdings nichts was man mit ein paar bodenarbeitsstunden nicht wieder hinbekommt.

natürlich ist das in der RS eher unmöglich. ews sind eben schulpferde die laut dem RL ihre sache zu machen haben und dann wird mit jedem reitschüler eben so lange rumprobiert bis es entweder ein wenig besser wird, oder einfach das pferd gewechselt wird.

ich hatte damals in meiner RS das glück auch oft bodenarbeit machen gedurft zu haben. aber es gibt eben immer wieder ausnahmefälle. es gab dort eine andalusierstute mit der ich bis heute nicht auf der selben wellenlänge bin. bei manchen pferden stimmt die gemeinsame harmonie eben nicht. was aber nicht bedeutet dass das pferd dann machen kann was es will.

zusammenfassend möchte ich aber noch dazu sagen, dass du dir vermutlich nicht allzu große vorwürfe machen musst weil in einem schulbetrieb täglich eben zu viele verschiedene reiter drauf sitzen

Eigentlich möchte man meinen, dass alles, was man mit Worten erklären kann, jemand, der unterrichtet, doch als Mindestqualifikation auch können sollte. Einfach nur durch die Bahn rufen, Du sollst treiben und nie auf die einzelne Hilfe eingehen, disqualifiziert Deine Lehrerin. Die muss doch wenigstens eine Lösung wissen, dass jeder Hufschlagfiguren reiten kann!

Gibt es keine andere Möglichkeit, in Deiner Gegend Unterricht zu bekommen als bei dieser unqualifizierten Person, die Dir noch dazu nicht "Pferd" beibringt, denn sonst würdest Du Deine Frage nicht mit "Zickiges ..." überschreiben? Die Frau ist offenbar, so leid es mir tut, so harte Worte aussprechen zu müssen, keinen Cent wert. Verdient am nicht-unterrichten. Ich bekomme auf der Arbeit auch kein Geld nur für reine Anwesenheit, ich muss auch liefern. Oder - das würde die Ehre Deiner Reitlehrerin retten - Du willst einfach nicht annehmen, was man Dir erklärt. Danach klingt Deine Frage aber nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Urlewas  01.02.2017, 10:10

Wie recht Du hast - aber leider muss man vielerorts lange suchen, um wirklich qualifizierten Unterricht zu bekommen.

Du glaubst kaum, wie oft ich sehe, dass sich Unterricht weitgehend darin erschöpft, dass Reitlehrer ihre Schüler nur anschreien: " setz Dich durch!", ohne ihnen auch nur den geringsten Ansatz geben zu können, wie sie das fertig zu kriegen wäre...

Manchmal denke ich, das ist kein Unterricht sondern  lediglich beaufsichtigtes autodidaktisches Lernen. 😐

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Baroque  01.02.2017, 10:24
@Urlewas

Ja, das sehe ich auch oft. Aber es gibt sie leider, diese Betriebe und wenn die locker Schüler finden, wird es keinen Grund geben, umzudenken, die Lehrer besser zu qualifizieren - und da denk ich jetzt nicht dran, dass die selber eine Klasse höher reiten müssen, sondern dass man sich Gedanken um die Pädagogik dahinter machen muss, wie man einem Schüler was erklären sollte. Und man sollte die Trainer zu einem Lehrgang in dem Bereich schicken, den man heute "Horsemanship" nennt, denn da wird irgendwie auch mit erklärt, dass "durchsetzen" jetzt nicht wirklich das richtige Wort ist, weil das nur die Fronten verhärtet.

Daher bin ich dafür, dass man eben diesen einen Trainer, der besser arbeitet, sucht und zu diesem wechselt, damit der eher überfüllt ist und die anderen zu wenige Schüler haben. Dann überlegen die vielleicht mal, was falsch läuft.

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Dahika  01.02.2017, 12:53
@Baroque

Aber es gibt sie leider, diese Betriebe und wenn die locker Schüler finden, wird es keinen Grund geben, umzudenken,

diese Betriebe sind fast immer billiger als Betriebe mit guten Reitlehrern und gut ausgebildeten, gesunde, stets nachgerittenen Pferden.

Ich kenne zwei Reitschulen. In der einen Reit"schule" wird mit sechs bis acht Personen Abteilung "geritten", in der MItte steht eine angelernte ´Reitleeeererin", die selbst nicht mal auf E Niveau ist. Dort kostet die Reitstunde in der Abteilung 15 Euro - was noch zu viel ist.
Dann kenne ich im Nachbardorf eine Reitschule mit wenigen, vorzüglichen Pferden, die regelmäßig nachgeritten werden. Dort steht eine gelernte RL in der Mitte, die höchstens zwei Schülern gleichzeitig Unterricht gibt und auf Sitz, Sitz, Sitz, Sitz achtet. Hier kostet die Reitstunde 45 Euro.

Unterm Strich ist es da aber billiger als in dem anderen Reitbetrieb. Denn in dem schlechten Reitbetrieb bleiben die Schüler jahrelang auf schlechtem Anfängerniveau hängen und geben Geld für nichts aus. Das böse Erwachen kommt dann, wenn sie sich irgendwo für eine RB vorstellen wollen und gesagt bekommen, dass sie NICHTS gelernt haben.

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Dahika  01.02.2017, 12:59
@Baroque

wie man einem Schüler was erklären sollte

um etwas zu erklären, muss man aber erst mal wissen, wie es geht. Wenn die Reitleeeererin selbst nicht weiß, was der äußere Zügel ist, kann sie es auch nicht erkären.

Meine eigene RL (Finger an die Stirn tipp) hat sich mal bereiterklärt, den Reitleeerern in jenem Stall, den ich weiter unten oder oben beschrieben habe, etwas Reiten beizubringen. Nach ein paar Mal hat sie entmutigt aufgegeben. "Die sind nicht mal auf Freizeitreiterniveau," meinte sie völlig gefrustet. "Halten sich aber für die Größten und haben wenig Interesse, etwas zu lernen, weil sie ja ebenfalls Reitlehrer sind. Kollegen sozusagen."

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Baroque  01.02.2017, 13:11
@Dahika

DAS ist klar. Aber oft nehmen die Leut auch bei jemandem Unterricht, der selber es zu recht viel bringt, aber null erklären kann. Das meine ich damit. Dann ist mir lieber, derjenige kann es theoretisch, weiß, wie sich was auswirkt und kriegt es praktisch selbst gar nicht so umgesetzt (z.B. auch, weil er ein körperliches Handicap hat), weiß aber zu erklären, was ich machen muss, damit bei mir das richtige raus kommt. Es wird oft vergessen, dass ein Lehrer in allererster Linie in der Position des Beobachters und Korrigierers ist und der Reiter der Schüler ist.

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Baroque  01.02.2017, 13:39
@Dahika

Das mit dem "nachgeritten" betrachte ich mit Vorsicht: Wenn ein Lehrer wirklich top anleitet, vom ersten Aufsitzen an betreut, muss er die Pferde nicht reiten, um sie wieder zu "resetten" von den Fehlern der Reitschüler, denn dann lässt er wirklich nur machen, was der Schüler kann und wird keine Fehler ins Pferd bekommen. Die besten Schulbetriebslehrer, die ich kenne, sitzen nie auf den Pferden, die Trainer C, bei denen man sich fragt, durch welchen Zufall sie diesen Kurs bestanden haben, ständig.

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Urlewas  01.02.2017, 13:50
@Baroque

Das sind die schlimmsten - nichts im Kopf, aber ein paar Schleifen  im Kasten als Referenz....

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Ein Pferd veräppelt niemand. Das kann es gar nicht - sie sind zwar klug, aber dazu fehlt ihnen das menschliche Denkmuster.

Lass mich raten - du hattst noch keine 50 Reitstunden?

Dann ist das völlig normal. Du hattest schon 50, aber noch keine 100 Reitstunden? Immer noch unbedenklich. 

Du mußt erst die Beweglichkeit und Muskulatur bekommen, die Du für korekte Hilfengebung  brauchst. Lernen, gut zu sitzen, um dem Pferd ein angenehmer Passagier zu sein. Und dann auch noch, die Hilfen immer feiner aufeinander abzustimmen. Das dauert einfach seine Zeit - richtig reiten lernen erfordert viel Geduld.

Meist macht das Pferd nicht, was der ( unerfahrenere) Reiter mochte, weil er  unbewußt Hilfen gibt, die einander widersprechen. 

Zum Beispiel (!) versucht man einen Zirkel zu reiten,  während man versehentlich  im Becken einknickt  und so das Pferd gradeaus schiebt..Und wenn das Pferd so "  unklare Anweisungen " bekommt, sucht es sich eben das aus, was ihm grade gut dünkt.

Nur Geduld, das lernst du schon!😊


LeleHar 
Fragesteller
 31.01.2017, 22:45

Danke das wäre schön wenn ich noch unerfahren wäre, aber ich Reite schon seit 11 jahren... von daher habe ich schon alles einfache, wie  zb meinen Sitz und meine hilfegebung nochmal genauer überprüft und korrigiert... aber es hilft alles nix... ich Reite normal viele junge Pferde was teilweise einfacher ist weil sie noch Bock da drauf haben aber bei dem Pferd weiß ich selber nicht weiter

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Urlewas  31.01.2017, 23:11
@LeleHar

Nun, wennDu fur den Korrekturberitt der Schulpferde zuständig bist, sollte Dir doch eigentlich die Reitlehrerin entsprechenden Rat haben...?

Aber weißt Du, so lange Du die Pferde in Deinem Denken so vermenschlichst, dass Du ihnen Absichten unterstellt, zu denen sie nicht fahig sind, wird es dir sehr schwer fallen, den richtigen Ansatz zu finden.

Es gibt nicht den " richtigen Knopf ", der bei allen Pferden gleich aussieht. Ein Pferd " verarscht" nicht, es urteilt auch nicht, es reagiert einfach nur. Um ein unerwünschtes Verhaltensmuster zu durchbrechen, must Du herausfinden, worauf es reagiert,  und entsprechend schneller oder / und stärker sein mit dem Reiz, den Du ausübst, damit es auf diesen reagiert. 

Mit einem Schulpferd, welches so an seinen Trott  gewöhnt ist, dass es in vorauseilendem Gehorsam nur auf den Reitlehrer reagiert statt auf mich, würde ich mal die Anweisungen des Reitlehrers ignorieren. Dazu  würde ich unter Umständen auch mal durch Gebrauch einer  Gerte die  volle Aufmerksamkeit einfordern. 

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Ich finde es immer wieder erstaunlich wie menschliche Inkompetenz als schlechter Charakter des Pferdes dargestellt wird.

Denk doch mal darüber nach, was hätte das Pferd denn davon? Pferde sind eigentlich sehr friedliebende Tiere und nicht per se auf Konfrontation aus. Es steht überhaupt nicht in deren Interesse sich permanent mit dir anzulegen, das ist doch für das Pferd auch nur Stress. 

Erste Möglichkeit: du reitest schlichtweg nicht gut genug. Kann ich aber nicht beurteilen. 

Zweite Möglichkeit: Das Pferd ist nicht gut genug ausgebildet. 

Zwischen einem normalen Reitpferd und einem tatsächlich ausgebildeten Schulpferd muss es doch logischerweise große Unterschiede geben. Ein normales Pferd muss sich an einen, maximal zwei oder drei Reiter gewöhnen und sich auf sie einstellen. 

Das Schulpferd muss jedes mal jemand anderen transportieren und das sind in der Regel auch immer Leute, die noch in den Anfängen stehen. Wenn das Pferd gelernt hat, auch mit unerfahrenen Reitern umzugehen und die nötige Geduld hat, klappt das gut und das Pferd kann dem Reiter quasi beibringen, wie es richtig geht. 

Ist das Pferd aber nicht als Schulpferd geeignet, ist doch nur logisch dass es quasi permanent zu Kommunikationsschwierigkeiten kommt, oder nicht? 

Ich will hier jetzt niemandem etwas unterstellen, aber man sieht erstaunlich oft, dass Pferde als Schulpferde eingesetzt werden obwohl sie dafür weder geeignet noch ausgebildet sind. 

Sei dir dessen bewusst und versuch dich in die Situation des Pferdes hinein zu versetzen. Wenn es dich nicht versteht oder nicht das Gefühl hat, sich auf dich verlassen zu können, ist es nur logisch dass es sich stattdessen lieber an den anderen Pferden orientiert. Es braucht wahrscheinlich einfach mehr Sicherheit, die du ihm (noch) nicht geben kannst. 


LeleHar 
Fragesteller
 31.01.2017, 23:14

aber nur um das sicherzustellen, ich sage nicht dass ich keine Fehler mache, denn eine Lösung muss es ja geben ... und wenn das Pferd nicht mit dem vielen Wechsel klar kommt würde ich ihm die Zeit als privatpferd gönnen

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skjonii  31.01.2017, 23:20
@LeleHar

Also wenn ihr die Möglichkeit habt, solltet ihr es auf jeden Fall ausprobieren mMn.

 Viele Pferde schalten irgendwann auch mehr oder weniger in den Autopiloten (also hinterherlaufen) weil sie damit überfordert sind. 

Auch die Motivation bleibt dann auf der Strecke, dass das Schuldpferdedasein für die meisten Pferde nicht gerade erfüllend ist, kann man sich ja auch denken.

Sie stumpfen einfach ab. 

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Das Problem ist nicht unterm Sattel sondern oben drauf...

Damit sowas gar nicht erst einreißen kann machen wir immer vor dem Aufsteigen vertrauensarbeit und klären so die Zuständigkeiten.

DAS HILFT BEI UNS IMMER.

Und manchmal kommt dabei auch heraus, daß ein Reiter und ein bestimmtes Pferd nicht harmonieren...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reiten-Haltung-Zucht-Ausbildung n.LTJ u.ä.