Zählt Nah am Wasser gebaut sein zur Belastbarkeit?
Guten Tag,
ich hatte eine hitzige Diskussion über die Arbeitswelt und der Vergleich mit der Schule mit meinem Partner. Ich bin ein sehr sehr nah am Wasser gebauter Mensch. Wenn eine Diskussion nur ein wenig lauter wird, kann ich keine Tränen halten, keine Einzige.
Gehört dies zur Belastbarkeit? Auch in der Arbeitswelt? Er unterstelle nämlich, dass wenn ich nicht daran arbeite, mich niemand wegen mangelnder (psychischer) Belastbarkeit einstellen wird. Es wäre viel schwerer zu Arbeiten, als das Abitur zu machen.
Deswege interessiert es mich: Welcher Meinung seit ihr? Habt ihr Tipps um meine Emotionen zu halten?
Ich möchte nämlich irgendwann die Stellung einer Führungsperson übernehmen, aber dies hat Zeit.
5 Antworten
Du solltest unterscheiden zwischen Arbeitswelt und Privatwelt. In der Arbeitswelt zu weinen ist alles Andere als professionell - so gut muss man sich irgendwie in Griff kriegen. Man stellt dich dann nicht ein weil du nah am Wasser und angeblich "schwach" bist, sondern weil unprofessionelles Verhalten am Arbeitsplatz nicht geht. Und es wird überall in einer Firma mal Probleme geben wo es lauter wird oder ähnliches. Es fällt also unter "schlechte Arbeit" wenn du so willst. Du wirkst dann weniger belastbar. Heißt nicht, dass man jeden Mist mitmachen muss - es ist schon gut wenn man sich hinstellen kann und sagen was einem gefällt oder nicht - aber weinen bringt dich dort nicht weiter.
Im Privatleben ist es völlig was Anderes wenn man weint. Allerdings muss man hier unterscheiden zwischen "weinen weils wehtut und schmerzt" und "weinen weil man Andere indirekt dazu bringen will etwas zu tun was sie eigentlich nicht wollen". Ersteres zeigt Stärke und Mut. Ersteres ist ein Zeichen dafür, dass du Gefühle hast und die auch zulassen kannst. Dass du Vertrauen hast zu denjenigen die das mitbekommen. Zweiteres ist - ja - lästig, unangenehm und nervig - für Andere. Zu weinen um Mitleid zu erregen um zu bekommen was man will - ist etwas was die Menschen um einen herum mitbekommen und irgendwie ablehnen. Was davon es ist, musst aber du wissen
Dein Freund hat recht. Gerade als Führungskraft hast du nicht mehr nur deine eigenen Probleme, sondern auch die der Mitarbeiter. Und die brauchen eine Führung, die in schwierigen Situationen Unterstützung ausstrahlt und nicht selbst in Tränen ausbricht.
Natürlich gehört das zur Belastbarkeit. Du wirst in der Berufswelt immer Diskussionen Haben und auch mal lautete. Da reicht ja schon ein wenig und du weinst. Damit hast du schon bei jeder Diskussion verloren.
Und glaub mir beim Job ist es nochmal härter denn es geht im Zweifel um deine Existenzgrundlage.
Den Belastungsvergleich zwischen Abi und Arbeit ist schwierig. Es kommt schon stark an welche Position. Aber anscheinend hast du ja hohe Ziele entsprechend hat dein Freund Recht die Belastung ist in der Arbeitswelt größer. Es geht dann zwar nicht um Noten aber trotzdem musst du abliefern denn es geht um Erfolg.
Wenn eine Diskussion nur ein wenig lauter wird, kann ich keine Tränen halten, keine Einzige.
Er unterstelle nämlich, dass wenn ich nicht daran arbeite, mich niemand wegen mangelnder (psychischer) Belastbarkeit einstellen wird.
da hat er Recht
Ich möchte nämlich irgendwann die Stellung einer Führungsperson übernehmen, aber dies hat Zeit.
ein hochgestecktes Ziel!
ich kann dir eine kognitive Verhaltenstherapie empfehlen
Es kommt nicht sonderlich gut beim Anschiß (bzw beim austeilen davon) in Tränen auszubrechen. In der Firma gibts bestimmt andere Themen, bloß Personalbüro ist dann eben nicht deins...
Privat und Arbeit läßt sich aber trennen, privat ist dein Bier!