Würdet ihr zurück kehren?
Ich kenne einige Deutsche die ausgewandert sind, dort keine Arbeit bekommen haben und dann wieder zurück gekommen sind.
Da Deutschland auch viele Einwanderer hat, die mal gekommen sind, aber arbeitslos sind oder nur einige Stunden arbeiten oder Kinder bekommen.
Wenn ihr auswandert und ihr bekommt keine Arbeit, was würdet ihr denn machen?
Zurück kehren? Familie dort gründen, trotz Arbeitslosigkeit? Die Familien dort vertreiben, damit ihr dort leben könnt?
Seid ihr schon mal ausgewandert, und habt Erfahrungen?
5 Antworten
Also erstmal funktioniert das Konzept „erst auswandern, dann Arbeit suchen“ nur in bestimmten Ländern, nämlich hauptsächlich denen, in denen man eben auch keine Arbeit für ein Visum vorweisen muss, also im Wesentlichen EU, schätze ich. In Länder wie Japan kommt man ohne Job zeitlich nur sehr begrenzt, und bei der kurzen Zeit würde ich dann noch nicht von Auswandern reden. Der Begriff „Auswandern“ umfasst für mich nicht nur die Bus-, Auto- oder Zugfahrt oder den Flug, sondern eben das gänzliche organisatorische, wirtschaftliche und emotionale Ankommen.
Und daraus folgt auch meine Antwort „Was würde ich machen?“, tja ich würde wohl notgedrungen nach Deutschland zurückkehren.
Dass sich das mit vielen Immigranten in Deutschland nicht vergleichen lässt, liegt halt am unterschiedlichen Aufenthaltsstatus (deutsche Auswanderer suchen selten Asyl in anderen Ländern…), und dann natürlich in der Tat auch an dem (auch meiner Meinung nach sehr laschen) Umgang Deutschlands mit dem Thema Migranten. Das habe ich sehr krass gemerkt, als vor einigen Wochen / Monaten das neue Gesetz zur Einbürgerung nach drei Jahren in den Nachrichten war. Aus meiner Sicht, als eine die nach Japan ausgewandert ist, wie soll ich das finden wenn nicht lächerlich? Unsereins muss 10 Jahre dauerhaft in Japan wohnen, arbeiten, Steuern zahlen und darf in keinster Weise auffällig geworden sein, um die zeitlich unbegrenzte und nicht mehr an einen Arbeitsplatz gebundene Aufenthaltserlaubnis (was noch lange nicht die Staatsbürgerschaft ist!) vielleicht (!) zu bekommen. Und wenn dann noch dazu kommt, dass man Hühneraugen zudrückt bei Straftaten von Raub über Nötigung über Vergewaltigung, wo in Japan gerade vor einiger Zeit erst ein YouTuber dafür festgenommen wurde, dass er unerlaubt eine Baustelle betreten hat (was absolut korrekt ist, keine Kritik daran, nur eben für den Vergleich), dann muss man objektiv zu dem Schluss kommen, dass Deutschland wirklich einfach ein Paradies für Migranten ist.
Und was diese „ich krieg mein Leben in Deutschland schon nicht auf die Reihe aber werde in einem Ausland, dessen Landessprache ich nicht mal in Grundzügen kann auf jeden Fall das große Geld machen und kümmere mich aber auch nicht mit höchster Priorität um einen Job“-Auswanderer und Wiederrückkehrer betrifft, von denen halte ich absolut nichts und mit denen fühle ich mich auch nicht verbunden in irgendeiner Form. Was die machen (sich zum Affen…) und was ich gemacht habe sind zwei grundlegend unterschiedliche Dinge.
Ich kenne einige Deutsche die ausgewandert sind, dort keine Arbeit bekommen haben und dann wieder zurück gekommen sind.
Ja, das kommt vor, aber wer wirklich ernsthaft im neuen Land etwas erreichen will, der kümmert sich davor um so „unwesentliche“ Dinge wie den Job.
Da Deutschland auch viele Einwanderer hat, die mal gekommen sind, aber arbeitslos sind oder nur einige Stunden arbeiten oder Kinder bekommen.
Das kann schon sein, aber in der Regel erlischt ja dann auch der Aufenthaltstitel.
Wenn ihr auswandert und ihr bekommt keine Arbeit, was würdet ihr denn machen?
Dann würde ich so einen Umzug gar nicht planen. Das wäre auch niemals eine Auswanderung. Das ist gelinde gesagt, eine blöde Idee.
Zurück kehren?
Ja, logisch. Ohne Arbeit kein Aufenthaltstitel und ohne diesen keine Perspektive, das geht gar nicht.
Familie dort gründen, trotz Arbeitslosigkeit?
Nein, Familie Gründe ich dann, wenn die Voraussetzungen stimmen, nicht wenn gar nichts passt. Das verstehe ich sowieso nicht, dass Leute Kinder in die Welt setzen, ohne die Voraussetzungen zu haben.
Die Familien dort vertreiben, damit ihr dort leben könnt?
Ich vertreibe niemand? Was soll das denn sein?
Seid ihr schon mal ausgewandert, und habt Erfahrungen?
Ja, und ich habe es immer Umzug genannt, weil sich dort Chancen geboten haben. In einem globalen Markt, gibt es globale Menschen.
Ich wohne jetzt in meinem 3. (Aus-)wanderungsland. Ich bin nie in ein Land gezogen, ohne mich vorher um eine feste Arbeit gekuemmert zu haben. Ohne Arbeitsvertrag auszuwandern - und dann moeglicherweise nicht einmal die Sprache ansatzweise zu sprechen - finde ich sehr gewagt. Das Versagen ist fast vorprogrammiert, denn im Auswanderungsland wartet niemand darauf, genau dir, als Auslaender, unbedingt einen Job zu geben. Aber das verstehen viele Auswanderer nicht. Es ist nicht das "viele Geld", das man zum Auswandern braucht, sondern der ausreichend bezahlte Job, denn dann fliesst das Geld schon nach 1 Monat auf`s Konto.
Niemand im Auswanderungsland wartet darauf, einen arbeitslosen Deutschen zu heiraten - und die Denkweise, warum ich einen Einheimischen "vertreiben" sollte, um selbst dort wohnen zu koennen, verstehe ich nun mal gar nicht. Wenn ich nichts auf die Reihe bekomme, geht`s eben zurueck nach Deutschland.
Wenn ich dort keine Arbeit finden und mich nicht selbstständig machen können, würde ich wieder zurück und dann erneut nach Arbeit suchen, um dann wieder auszuwandern.
Ist aber auch klar, dass die Leute wieder zurückkommen, wenn diese sich kaum Gedanken übers arbeiten im Ausland machen und einfach losgehen ohne das, was auf sie wartet.
Wenn man im Ausland keine Arbeit findet, dann kann man auch keine Familie gründen. Sozialleistungen wie in Deutschland gibt es in keinem anderen Land der Welt. In den meisten Ländern steht man als Einwanderer ohne irgendwas da und muss sehen, wie man klar kommt.
Ebenso kann man nicht einfach andere Familien vertreiben.
Natürlich würde ich nach Deutschland zurückkehren, denn nur hier fängt mich das Sozialsystem auf, bis ich wieder alleine weiterkomme.