Worin unterschied sich Johannes Calvins Lehre von Luthers?

2 Antworten

Dazu müsste man ein Buch schreiben.

Ich beschränke mich auf einen ganz wesentlichen Unterschied: die Vorstellung von der Vergebung der Sünden.

Nach Luther konnte der sündige Mensch auf eine Vergebung seiner Sünden hoffen, wenn er an Gott, seine verzeihende Gnade und die in der Bibel niedergelegten göttlichen Lehren glaubte ("sola fide, sola gratia, sola sciptura"), um danach sein Leben auszurichten.

Nach Calvin konnte es keine Sündenvergebung geben, sondern war schon vor der Geburt eines Menschen festgelegt, ob er in den Himmel oder die Hölle kam (Prädestinationslehre). An äußeren Zeichen meinte man, das erkennen zu können: ob jemand Erfolg oder Misserfolg im Leben hatte. Erfolg bedeutete den Himmel, Misserfolg die Hölle wie im diesseitigen, so auch im jenseitigen Leben.

MfG

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich arbeite als Historiker.

Calvin war ein Anhäger der Prädestination, nach der schon vorherbestimmt ist, ob jemand in den Himmel oder in die Hölle kommt.

Für Luther war die Reue über Sünden und die Vergebung Gottes aus Gnade der Weg in den Himmel.

Heute sind diese Unterschiede aber ziemlich verwisccht.