Woran erkennt ein Teilnehmer in einem Lokalen Netzwerk, dass ein IP-Paket aus einem fremden Subnetz für ihn bestimmt ist?

2 Antworten

Normalerweise gilt die Regel "1 Netz hat 1 Netznummer mit 1 Netzmaske". Wenn Du dagegen gezielt verstoßen willst, kannst Du mit Hostrouten arbeiten.

Unter Linux könntest Du z. B. sagen

route add -net 192.168.0.0/24 dev en1

route add -host 192.168.42.42 dev en1

Dann würde sowohl das 192.168.0.0er-Netz wie auch die Einzel-IP 192.168.42.42 direkt aufs Ethernet gegeben, d. h. ohne Router dazwischen sofort ARP-Request für MAC-Zieladresse und dann direkt an die raus.

Problem: in so einer Mischkonstellation müsstest Du die Hostroute dann auf allen beteiligten Rechnern im LAN eintragen. Und der "Adress-Fremdling" mit der 192.168.42.42 braucht dann auch einen Satz Sonderregeln, um an 192.168.0.0/24 ranzukommen.

Abhilfe kann in so einem Fall sein, dass man einen Rechner im LAN tatsächlich mit zwei Netzrouten auf das Ethernet-Device ausstattet, und die anderen Rechner diesen Rechner dann als Gateway nutzen. Dann tun alle außer dem Gateway so, als gäbe es nur ihren Stamm-Adressraum. Und der Gateway weiß, dass die Physik da ein adresstechnisches Doppelleben führt.


Athenos07 
Fragesteller
 19.07.2015, 22:30

Also hindert mich niemand daran, einem Rechner in einem fremden Subnetz ein Paket zu schicken, wenn ich direkt bzw über einen Switch mit ihm verbunden bin?

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dan030  19.07.2015, 23:07
@Athenos07

Der Switch wird es vermutlich nicht verhindern. Der hört einfach den Traffic mit und hat seine Tabellen, auf welchem seiner Ports er welche MAC-Adressen gesehen hat. Im Prinzip reicht es dazu aus, ARP-Requests und Responses zu überwachen.

Und die Kabel verhindern es auch nicht.

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Angenommen zwei Rechner (A, B) sind über einen (Layer 2) Switch verbunden und sind nicht im gleichen Subnetz, dann können diese nicht ohne Router miteinander kommunizieren, richtig?.

Richtig.

Sendet Rechner A Rechner B also ein Paket, bekommt es Rechner B zwar, das Paket, da der Switch es weiterleitet, verwirft es aber, da es aus fremdem Subnetz ist.

Nein. Rechner A erkennt, dass Rechner B in einem anderen Subnetz steht. Er wird also niemals versuchen, den Rechner B direkt zu kontaktieren. Der Weg geht über ein Gateway, also einen Router. Der Rechner A wird also einen ARP-Request auf die IP-Adresse des Standardgateways versenden, auf eine Antwort hoffen und anschließend das Paket an die MAC-Adresse des Standardgateways schicken.

Wenn A Rechner B ein Paket über einen Router sendet, der ebenfalls am Switch hängt, dann ändert sich an den IP-Adressen doch nichts, nur an der Mac, oder?

MAC-Adresse, nicht Mac. MAC steht für Media Access Control. Ansonsten richtig.

Wie erkennt dann der Rechner B, dass es er es annehmen soll?

Der Router wird das Paket an die MAC-Adresse von B senden. Das Paket trägt, wenn es bei B ankommt, also sowohl IP- als auch MAC-Adresse von B. Die Netzwerkkarte nimmt das Paket an, weil die MAC-Adresse stimmt.