Wo fließt der Strom aus dem Kraftwerk hin? Wer schließt den Stromkreis? Gibt es einen Hin- und Rückleiter zum Kraftwerk?

7 Antworten

Nein, einen Rückleiter gibt es nicht, da der Strom über drei Leiter (Phasen) abgegeben wird, deren Strom und Potential sich immer zu Null addieren.

Deine Vorstellung zur Wechselspannung passt schon, abgesehen davon, dass das nicht in Schritten abläuft sondern wie eine Schwingung.


king161  12.03.2017, 11:27

Das ist nicht ganz richtig. Nur bei symmetrischer Belastung ist die Summe der Ströme auf den 3 Phasen 0

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hapezi  12.03.2017, 13:31
@king161

wenn Du einen festen Sternpunkt hast, dann würde eine ungleiche Belastung der Phasen über einen Strom über den Sternpunkt bzw. Nulleiter/Erdleiter ausgeglichen. Stimmt.

Hast Du keinen Sternpunkt und die Phasen sind ungleich belastet, verschieben sich tatsächlich die Außenleiterspannungen, d.h. sind nicht mehr sie symmetrischen 400V mit 120° Phasenlage... Nur so würde aber die Vektoraddition tatsächlich wieder sich zu Null ergänzen.

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Ja, Ja und Ja.


nax11  11.03.2017, 15:22

Der Rückleiter ist natürlich die Erde

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Zum Kraftwerk fließt kein Strom. Ein Kraftwerk erzeugt eine Hochspannung (Dreiphasen-Wechselspannung) die dann über Hochspannungsleitungen zu  Transformator-Stationen führen. Dort wird diese Hochspannung heruntertransformiert und führt dann bis hin zu den Endverbrauchern, also auch bis zu Wohnhäusern mit 230V-Steckdosen. Diese Wechselspannung hat eine Frequenz von 50 Hz (Hertz)


Chankoowashtay  11.03.2017, 15:08

P.S.: Sogesehen wird auch kein Strom erzeugt, sondern eine Hoch-Spannung. Stromanbieter (wie z.b. E on) müssten genaugenommen Spannungsanbieter heißen

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hapezi  12.03.2017, 13:26
@Chankoowashtay

Die Kraftwerksbetreiber hießen ja auch Energieversorger, was ja wieder den Kern der Sache ganz richtig wieder gibt. Man bezahlt zwar umgangssprachlich eine "Stromrechnung", aber letzten Endes werden pro Kilowattstunde (kWh) Kosten in Rechung gestellt. Die Einheit kWh ist aber wiederum eine Einheit der Energie=Arbeit.

Bedenke auch, dass im Kraftwerk zwar eine hohe Spannung erzeugt wird, aber das diort trotzdem ein Strom durch die Generatoren fließt. Es wird also eine Leistung als Produkt aus Strom und Spannung abgegeben. Nimmt man die Zeit noch mit in diese Betrachtung erhält man die abgegebene Energie.

P = U * I

W = P * t = U * I * t

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du hast es fast verstanden... es gibt da aber noch ein kleines problem.... wir haben eigendlich überall drehstrom (3phasigen wechselstrom) hier ist das ein wenig anders. wenn z.B. auf L1 + 400 Volt anligen, liegen auf L2 und L3 jeweils -  200 Volt an.das ganze ändert sich natürlich immer wieder. und zwar so oft, dass 50 oder 60 mal je sekunde (je nach Netz) der oben genannte zustand gilt.

du kannst dir das ganze vielleicht wie eine art wellengang vorstellen. die wellen auf see transporiteren in erster linie nicht das wasser, sie bewegen sich auf und ab und breiten sich dennoich aus. es wird also nicht das wasser transportier, sondern nur die energie. und genau das passiert auch beim wechselostrom...

nur um das mal klar zu stellen, ich bin weder fan von eddison und seiner gleichstromphllosophie, noch von tesla und dessen Wechselstromidee.ich bewundere beide. Tesla wegen seines teschnischen Genies, eddison eher wegen  seiner beharrlichkeit und seinem gespür für den Markt...

es gibt eben für beide stromarten sinnvolle anwendungsgebiete. wechselstrom lässt sich wesentlich leicheter schalten, verteilen und transformieren, gleichstrom hat den vorteil, dass die magnetischen verluste geringer ausfallen... da wir aber heute nicht nur in der lage sind, ganz einfach mal eben aus wechselstrom gleichstrom zu machen, sondern auch in der lage, aus gleichstrom wieder wechselstrom, erleichtert uns das leben schon in gewaltiger hinsicht. angefangen von regelbaren antrieben bis hin zur weitstreckenübertragung im gleichstrom. das gibts übrigens schon deutlich länger als die meisten von uns glauben mögen.

lg, anna


king161  12.03.2017, 11:25

Dass wenn an L1 400 V anliegt auf L2 und L3 -200v anliegt ist völlig falsch. Zwischen den Phasen liegen immer 400V an und zwischen phase und Erde 230!

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hapezi  12.03.2017, 13:17
@king161

Spannung zwischen den Phasen = SQR (3) * Spannung zwischen Phase und Erde

SQR (3) soll heißen "Wurzel aus 3" = 1,732

Im Eurpäischen Verbundnetz eben 230V Phase gegen Erde und 400V Phase gegen Phase

230V *  1,732 = 398,36 V  (Naja, ein Bisschen ungenau ist's immer...)

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Peppie85  12.03.2017, 14:27
@king161

lern erst mal ein osziloskop zu bedinenen und was Effektivwert heißt...

dann reden wir weiter.

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Aus dem Kraftwerk kommen 3 Leitungen mit jeweil um 120 Grad verschobenen Phasen da gibt es keinen N ("Rückleiter"). Das erkennt man an den Hochspannungsleitungen. Der oberste dient nicht als Leiter sondern nur als Blitzfänger/Blitzableiter. Erst im Trafo der die Spannung auf die haushaltsübliche Spannung (230/400V) herab setzt wird der Sternpunkt geerdet. Der bildet dann den N ("Rückleiter"). Bei Wechselstrom ändert sich die Polarität ständig bzw. die Ladungen flitzen in den Leitungen hin und her.