Wlan Reichweite extrem erweitern für Überwachungskamera?

4 Antworten

Eine Kamera produziert einen konstant hohen Datenstrom, vor allem bei hoher Auflösung. Da gerät ein WLAN Netz mal ganz schnell in die Knie.

Leider schließen sich beide Frequenzbänder mit Nachteilen gegenseitig aus:
Das 2,4 GHz-Band ist stark belegt, hat eine begrenzte Bandbreite und eignet sich nicht für hohe Geschwindigkeiten. Aufgrund der niedrigeren Frequenz niedrigere Dämpfung und höhere Reichweite.

Das 5 GHz-Band ist hat eine ziemlich hohe Bandbreite für hohe Geschwindigkeiten, aufgrund der hohen Frequenz hohe Dämpfung mit geringen Reichweiten.

Wenn dann müsste mit Richtfunkstrecken mit Outdoor Units eine Bridge aufgebaut werden, die auf dem 5GHz-Band arbeiten, da sind auf den hohen Kanälen bis 1000mW EIRP erlaubt.

Das Stabilste ist immer noch eine fest verlegte Leitung bis zum Zielort.
Faustregel ist immer im LAN bis 100m.
Ich kann mich erinnern im Studium haben wir das mal ausgerechnet: Bei 118m ist die technische Grenze von CSMA/CD erreicht. Dann funktioniert das Protokoll nicht mehr, da die RTT und die Dämpfung der Leitung zu groß werden. Pakete kollidieren.
Und es geht auch nur so weit mit Halb-Duplex, das müsste dann im Switch eingestellt werden.

Mit dem Stromnetz meinst du wohl PowerLine. Ganz ehrlich: Damit modulierst du HF auf ungeschirmte Stromleitungen und verseuchst ganze Frequenzbänder. Im Extremfall gibts sogar Ärger mit der Bundesnetzagentur. Kenne da einen Fall.
Von der Übertragung her eher unstabil für große Datenraten. Müsste die gleiche Phase sein, sonst brauchst du Phasenkoppler. Eher störanfällig.

Repeater im WLAN sind nicht zu empfehlen bei hohen Datenraten. Jeder Repeater halbiert die Datenrate und erhöht die Round Trip Time. Bei Videoübertragungen wird oft das UDP-Protokoll verwendet. Wenn sich gar mehrere Repeater gegenseitig stören kommen die Pakete oft nicht mehr in der richtigen Reihenfolge an und es gibt Ärger in der Bildübertragung.

Also, wenn die Übertragung stabil sein soll, solltest du eine Leitung verlegen. Wenn es weitaus länger als 100m sein soll, den wird es wohl auf eine Glasfaser-Leitung hinauslaufen, da wird aber dann das Equipment entsprechend teuer. Oder du brauchst einen LAN-Switch oder -Repeater dazwischen. Das Protokoll erlaubt bei 1000MBit einen Repeater in der Leitung.

Ich würde dir auch das mit den LAN Kabel empfehlen.

Ich würde mich Informieren wie das verlegt werden muss wegen Gebäudeversicherung, Hausratsversicherung etc.

Wegen Überspannung und Blitzschäden in Versicherungsfällen etc .

Bestimmte Erdkabeln müssen nämlich so verlegt werden, ob dies für Netzwerkkabeln gilt weiß ich nicht.

Erdkabel verlegen (zaehlerschrank24.de)

Es gibt jedenfalls besondere Netzwerkkabel die für draußen sind heißen Outdoor Patchkabel LAN Kabel

Am besten kannst du es über Kabel lösen, da ist dann die Verbindung auch am sichersten


KEILIE 
Fragesteller
 25.01.2023, 23:49

also Lan-Kabel bis nach hinten verlegen? Geht das bis über 100 Meter?

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verreisterNutzer  25.01.2023, 23:52
@KEILIE

Du musst dann halt das richtige Kabel nehmen, da gibt es verschiedene Versionen. Cat 5 habe ich gerade gesehen ist bis 100 m geeignet hat halt dann keine so hohe Übertragungskapazität. Lass dich mal im Fachgeschäft beraten.

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Hier habe ich eine gute Zusammenfassung zu Thema "Outdoor WLAN":

https://www.heise.de/select/ct/2019/15/1563266137704674

Es werden einige Merkmale genannt, an die man zunächst nicht denkt.
Auch 5 Geräte verschiedener Hersteller wurden getestet/näher getestet.

  • Blitzschutz und Sonnenschutz, unterhalb von Dachrinnen ist ein guter Montageplatz. Ein Gewitter-Blitz auch nur in der Nähe, kann dir alle Geräte zerschießen!
  • Power over Ethernet/LAN (=PoE), um die 230V Stromversorgung für den Accesspoint nicht der Nässe/Regen auszusetzen (230V im Gebäude, draußen PoE)
  • Erlaubte WLAN-Sendeleistung? Nur wenn DFS + TCP unterstützt und eingeschaltete ist , darf im freien sogar mit 1000mW gesendet werden, sonst nur 500mW.
  • 5 Hersteller im Vergleich
  • Ich würde möglichst die WLAN-Accesspoints (in Gebäudennähe) mir LAN-Kabel inkl. PoE max. 60-80m (nicht länger, sonst wird es kritisch und es sind LAN-Zwischenverstärker erforderlich) versorgen.

Ich meine noch dazu:

  • Und die entfernten Ecken des Grundstückes evtl. zusätzlichen mit WLAN-Repeater ausleuchten. Max. 1 Repeater je Himmelsrichtung. Weniger Repeater ist immer besser! Unnötig zu viele Repeater/Accesspoints stören sich sogar gegenseitig!
  • Keine WLAN-Repeater-Kaskaden (kabellose Reihenschaltung von WLAN-Repeater), diese Kaskaden könnten (Aufgrund des technischen Prinzips "Repeating") in der effektiven Datenrate zu mager für Videostreams sein. Für E-Mail und Surfen wären Kaskaden noch ausreichend, für HD-Streaming nicht.
  • Vorschlag/Idee: Annahme Grundstück 100m Durchmesser: Das bedeutet vom Zentrum/Mittelpunkt im 30m Radius je einen WLAN-Outdoor-Accesspoint (per LAN mit PoE). Dann weiter mit WLAN-Outdoor-Repeater bei 60m je Himmelsrichtung. Somit ist die maximale WLAN-Teilstrecke 30m bis zur Grundstücksgrenze. Denn 30m Outdoor ohne Hindernisse ist für WLAN kein Problem. Bäume sind natürlich ein Hindernis, da wasserhaltige! Die Stromversorgung für Repeater bedenken?

Viel Erfolg!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung