Wieso werden Menschen im Alter immer weniger neugierig?
Ich merke das total, wie kleinere Kinder an allem interessiert sind, für alles eine Antwort wollen
Und Erwachsene nicht
Irgendwann scheint es verloren gegangen zu sein
Ist daran die Schule und repetitive Arbeit Schuld?
woran liegt das?
12 Antworten
Kinder verstehen vieles noch nicht und kennen vieles noch nicht. Deshalb fragen sie viel, weil sie es verstehen wollen. Wenn sie zB einen Hund sehen finden sie es noch mega interessant. Mit dem Alter weißt du immer mehr und man hat vieles auch schon gesehen. Man freut sich nicht mega wenn man einen Marienkäfer sieht und will wissen was das für einer ist, wie er sich bewegt. Man weiß es ist ein Marienkäfer und hat schon oft welche gesehen. Dann ist man automatisch weniger interessiert und somit auch weniger neugierig..
Somit kann man immer neues Wissen entdecken
Klar. Muss man aber nicht. Man braucht es nicht für das alltägliche Leben.
Ja, klar du kannst jedes mal googeln wenn du was siehst, aber macht kaum einer. Und wenn du jemanden fragst, weiß es halt auch kaum einer. Und googeln ist dann den meisten zu anstrengend, weil sie das wissen eh nicht brauchen. Höchstens zu dem Themenbereich, für den man sich interessiert, aber darüber weiß man irgendwann auch genug sozusagen
Das Gehirn ist nur neugierig, wenn es etwas nicht kennt. Beobachte mal Katzen und deren Neugierde. Ist genauso wie beim Menschen. Mit dem Alter liegen die nur mehr rum, erforschen nicht mehr.
Ich bin immer noch neugierig, nur eben einfach nicht mehr unterschiedslos auf alles. Ab einem bestimmten Alter sollte man wissen, wo es sich lohnt bzw. was einem interessiert und was nicht.
man hat mit dem Alter Krankheiten und Schmerzen und mit sich selbst genug zu tun und mit der Pflege alter Eltern noch dazu zu tun oder mit Jobs und Geldsorgen oder Partner Ärger manche Leute. Dann verliert man evtl. deshalb die Freude und Kraft für noch weitere Dinge.
Letztlich ist Neugier, Spieltrieb und der Drang zum Lernen und Erfahrungen sammeln bei jungen Säugetieren ein evolutionsbiologischer Imperativ. Der relative große Erfolg von Arten mit komplexen neuronalen Netzen mit einer hohen Anfangsplastizität liegt ja in der Lernfähigkeit und Adaptionsvermögen jenseits reiner Reflexe und Instinkte.
Beim Menschen ist diese Phase extrem verlängert, auch weil er mit einem relativ unfertigen Hirn geboren wird, d.h. dass Neugier und der Drang zum Entdecken die Notwendigkeit des kontinuierlichen Lernens komplementiert. Die Hirnentwicklung ist in der Regel erst mit ~25 Jahren abgeschlossen, was sich auch recht gut mit unseren sozio-kulturellen Gewohnheiten trifft.
Danach stehen andere Lebensphasen mit anderen Aufgaben wesentlich mehr im Vordergrund (Beruf, Gesellschaft, Familie) und die benötigen wesentlich weniger die Neugier und das Interesse am Unbekannten zur "Zielerreichung".
Natürlich folgen alle diese Eigenschaften einer Gauß-Verteilung, d.h. es gibt einen Teil der Menschen, die nie so richtig neugierig und aufgeschlossen waren und einen anderen Teil der es immer sein wird, aber wenn man die Kurven nach Altersklassen vergleicht sind sie eben stark zueinander verschoben.
Ein anderer Aspekt, der gerne etwas verdrängt wird, ist die Tatsache, dass Neugier und der Wunsch zu lernen in wohlhabenden Gesellschaften sehr stark mit der Intelligenz (und darüber mit der Bildung) korreliert und auch im höheren Alter sehr viel stärker ausgeprägt bleibt.
Wenn du studiert hast, dann weiß du, dass du trotz all dem nicht alles weißt
Du lernst bestimmte Dinge etwas kennen, aber je nachdem wie du dich entscheidest, musst du dich trotz allem weiterbilden
Genauso in der Schule und Arbeit
Es gibt überall unterschiedliche Einsatzgebiete die immer tiefer ins Detail gehen
Somit kann man immer neues Wissen entdecken