Wieso sieht man die milchstraße nicht mit den Augen aber auf der Kamera?
Ich war heute Nacht das erste mal ein Foto der milchstraße machen und frage mich, wieso ich sie nicht gesehen habe.
Ich habe nichts außer eine sternenansammlung gesehen und meine Kamera sah das hier:
Die milchstraße ist hier also deutlich zu sehen. So viele Sterne habe ich auch nicht ansatzweise gesehen. Hat wer eine Ahnung wieso das so ist?
5 Antworten
Man kann die Milchstraße (Bänder) schon sehen, wenn:1) lichtdunkle Gegend, also keine Stadt, mit deren Licht-Verschmutzung
2) möglichst ohne Mond
3) Augen dunkeladaptiert , siehe https://medlexi.de/Dunkeladaption D.h. Handydisplay...aus, oder mind. auf Nachtmodus setzen und falls noch Streulicht gibt: Straßen-Lampen, dann z.B. "Dunklen Sack über Kopf" 😎 und 10-20 Minuten Augen auf im Dunklen...
Du wirst dich wundern, was man dann alles im „Dunklen“ sieht.
So gut, wie mit einer mehreren Minuten lang belichteten Kamera wird man es kaum sehen, da muss schon alles passen z.B. im Gebirge.
Hattest du deine Augen dunkeladaptiert? Das ist bei schwachen Sternen wesentlich! Und auch nur „1“ Sekunde grelles Licht von Autos, Handydisplay zerstört, die Dunkeladaption vollkommen. Dann muss man aufs Neue 10-20 Minuten dunkeladaptieren…
Tipp: Geh mal in ein Planetarium mit einem Programm alla „Himmelsführung“, dort siehst du dann den für das Auge max. erreichbaren Himmelsanblick.
- Wenn Du kurzsichtig bist, dann siehst Du zwar die ganzen Punkte auf dem Display oder Foto, nicht aber in der Weite des Weltalls.
- Das Bild wurde lange belichtet.
Weil die Kamera eine deutlich längere Belichtungszeit realisieren kann als dein Auge.
Aber:
Wenn Du in einen Bereich mit großer Dunkelheit gehst (ohne Straßenbeleuchtung), dann kannst du nach eetwa einer halben Stunden auch die Milchstraße mit bloßem Auge sehen.
Die Empfindlichkeit der Augen nimmt bei längerer Dunkelheit langsam zu (dauert 1/2 Stunde bis 3/4 Stunde), allerdings ein Blick in Richtung Taschenlampe und die Adaptionszeit beginnt wieder von vorn.
Die Kamera kann über eine hohe ISO Einstellung und eine lange Belichtungszeit ein vielfaches mehr an Licht sammeln als das Auge.
Deshalb sieht man auf Bildern mehr Sterne und Details.
Das liegt an der höheren Belichtungszeit und besseren Linse, nehme ich an.
Bem.: "besseren Linse", soll sicher heißen, dass das Lichtsammelvermögen des Kamera-Objektivs/-Linse um ein vielfache größer ist, als des "unbewaffneten" Auges. siehe z.B.https://www.astroshop.de/glossar/teleskope/optik/lichtsammelvermoegen/g,11
Ich war auf einem ganz dunklen Feld, ohne Laternen oder anderen Lichtquellen. Ich habe sie gaaanz leicht erkannt glaube ich, aber nicht ansatzweise so gut wie man es auf der Kamera erkennt. Nur die Umrisse vielleicht