Wieso gibt es normale keine Partei für die arbeitende Mittelschicht?

2 Antworten

Es gibt keine Trennung zwischen Sozialleistungsempfängern und arbeitenden Menschen. Niemand erhält sein ganzes Leben Bürgergeld, jeder Arbeiter kann irgendwann ins Bürgergeld abrutschen, wenn auch nur zwei oder drei Dinge im Leben schiefgehen.

Es gibt eine permanente Fluktuation zwischen Arbeitern und Bürgergeldempfängern. Nach begrenzter Zeit im Bürgergeldbezug fangen die allermeisten Menschen wieder an, normal arbeiten zu gehen, dafür rutschen andere ins Bürgergeld, die seit mehr als einem Jahr arbeitslos sind.

Im Jahr 2023 sind rund 350.000 Menschen aus einer regulären Beschäftigung neu in den Bürgergeldbezug gerutscht. Also Menschen, die vorher noch kein Bürgergeld bekomen haben.

Versuchen wir einfach eine kurze Aufschlüsselung, wer Bürgergeld bezieht.

Unzählige Menschen beziehen Bürgergeld, weil sie entweder noch nicht, nicht mehr oder vorübergehend nicht arbeiten können. Von 5,5 Millionen Bürgergeldempfängern sind 1,5 Millionen Kinder unter 15 Jahren und damit nicht erwerbsfähig.

Unzählige Menschen beziehen Bürgergeld, obwohl sie arbeiten gehen, weil sie nicht genug verdienen, um ohne Bürgergeld leben zu können.

Von den verbleibenden 4 Millionen Empfängern betrifft das ungefähr jeden fünften, also 800.000 Menschen, die völlig normal arbeiten gehen und trotzdem auf Bürgergeld angewiesen sind.

Weitere 40% der oben genannten 4 Millionen Menschen stehen dem Arbeitsmarkt nicht oder nur bedingt zur Verfügung, weil sie sich z.B. in Ausbildung bzw. Studium befinden, Kinder betreuen müssen, Angehörige pflegen oder kurzfristig arbeitsunfähig sind.

Es sind also nur 1,6 Millionen Menschen, die erwerbsfähig sind und dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Die große Mehrheit dieser Menschen will arbeiten, der Anteil der Totalverweigerer, die nicht kooperationsbereit sind, ist verschwindend gering. Zur Zeit wird geschätzt, dass das etwa 15.000 bis 50.000 Menschen umfasst.

Es gibt keine Bürgergeldempfänger und Arbeiter. Bürgergeldempfänger sind Arbeiter und Arbeiter können jederzeit zu Bürgergeldempfängern werden.

Ansonsten würde ich die Unterteilung zwischen Arbeitern und Besserverdienern ebenso aufheben. Es gibt Arbeiter, die eindeutig zu den Besserverdienern gehören, es gibt Besserverdiener, die normal arbeiten müssen.

Auch die meisten "Chefs" in normalen Unternehmen sind letztlich Arbeiter, nur eben Arbeiter mit Personalverantwortung und Machtposition.

Es gibt eine Partei, die sich konsequent und glaubhaft für Arbeiter einsetzt, egal, ob sie wenig verdienen oder etwas mehr verdienen als der Durchschnitt und das ist die Linkspartei.

Brieftasche1888 
Fragesteller
 14.04.2024, 14:55

Die Linkspartei sehe ich eher als Partei der Bürgergeldempfänger. Oder ist dieser Partei das Lohnabstandsgebot wichtig? Wenn es Leute gibt, die trotz Arbeit unter Bürgergeldniveau landen, ist das ein Skandal. Dann ist entweder das Bürgergeld zu hoch, oder die Löhne zu niedrig. Die Linke sagt dann immer: Löhne zu niedrig. Aber was will man da tun?

0

Normalerweise ist die SPD die Arbeiterpartei. Sie wurde 1869 aus der Arbeiterbewegung geschaffen. Der Arbeiterbewegung ist es zu verdanken, dass unter Bismarck die Krankenversicherung eingeführt wurde. Zur Arbeiterbewegung gehören auch die Gewerkschaften, die verurteilt werden wenn sie für höhere löhne kämpfen. Im 3.reich wurden die Sozis neben den Kommunisten und gewerkschaftern zum Teil ebenso ins kz gesteckt wie die Juden, da sie den Kurs von a.h. nicht mitgetragen haben. Desweiteren wurde aus der Arbeiterbewegung durch Marie juchacz die Arbeiterwohlfahrt gegründet.

Fast alke anderen Parteien wurden nach dem Krieg gegründet, und setzte sich aus den Parteien zusammen, die a.h. unterstützden.bei Wikipedia kann man sehen, welche Politiker Mitglieder der nsdap, ss usw waren. Und da sind die wenigsten Sozis dabei