Wie wird die Rechtschreibung im Studium gewertet?

9 Antworten

Maeldae hat es auf den Punkt gebracht. In meinem Studium (Medizin an der Humboldt-Universität) wurde knallhart auf Kriterien wie Rechtschreibung, Grammatik und Ausdrucksform geachtet, weil man der Ansicht war, dass ein Arzt des Vetrauens seiner Patienten verlustig gehen könne, wenn er die Muttersprache nicht in Wort und Schrift beherrsche.

Ich habe verschiedentlich gehört, das werde an manchen Hochschulen und Universitäten noch immer so gehandhabt, auch bezüglich anderer Fachrichtungen.

Nun sollte Dir Dein Handicap aber nicht auf die Füße fallen, denn auch ich erachte es für eine Beeinträchtigung wie jede andere auch. Hilft man Versehrten, Blinden, Rollstuhlfahrern, ihre sonstigen Möglichkeiten im Studium zu entfalten, darf es kein stichhaltiges Argument geben, das einen LRS-Studenten ausschließt, wenn er sich denn der Thematik des Fachs gewachsen zeigt.

Nur - weise Deine Dozenten und das Rektorat rechtzeitig auf Deine Schwachstelle hin und erbitte die entsprechende Unterstützung! Dagegen kann sich eine moderne Hochschule kaum sperren. Allerdings solltest Du Dich dann nach dem Erhalt des Diploms bei nicht erfolgter signifikanter Verbesserung baldigst der Hilfe eines Versierten versichern - sonst wird es mit einem Arbeitgeber knirsch. Du wirst ja nicht umhinkommen, Expertisen zu verfassen...

Ich finde es ätzend, daß so viele people unserer Sprache und ihrer Rechtschreibung nicht mächtig sind. Aber natürlich sind Menschen mit LRS - jedenfalls bei mir - davon ausgenommen. Du bist m.E. auf dem richtigen Weg - viel lesen wird jedenfalls partiell helfen. Ich glaube an der Uni Nürnberg gibt's einen Prof, der auch Legastheniker ist und dies auch offen vor sich herträgt (ich hab' ihn dazu 'mal im TV geseh'n). Du tust das auch; ich finde, Du solltest auch weiterhin dazu stehen! Um Deine Frage konkret zu beantworten, bei diagnostziertem LRS darf (!!!) sie bei Deinem Studium nicht negativ bewertet werden - außer, Du wolltest jetzt Lehramt, möglichst Deutsch studieren ....

Deine LRS ist ärztlich anerkannt und das Grundgesetz hat das Diskriminierungsverbot drin. Damit gibst Du die ärztliche Bescheinigung vor Studienbeginn mit ab und gut ist. Dozenten sind selbstverständlich von dieser Behinderung in Kenntnis zu setzen. Es gibt wirklich viel schlimmere Behinderungen gerade wenn es um Politik geht welche nicht ärztlich bescheinigt sind uns aber massivst schaden. Ich denke da an die Tatsache dass Schäuble jetzt die Bundesschuldenverwaltung abschaffen will mitsamt dem wozu sie da ist. Hirnloser geht es nimmer. Und das ist nur ein Beispiel dafür dass an manchem Verstand gezweifelt werden kann. - Lass Dich nicht aufhalten.


findesciecle  15.07.2012, 22:46

Du rätst mit Unkenntnis einfach nur ins Blaue hinein! Das ist aber eine Ratgeber-Seite! Dann sollte also ein Querschnittsgelähmte seine FA-Ausbildung als Chirurg wegen des Diskriminierungsgesetzes durchklagen können????

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dawala  16.07.2012, 01:28
@findesciecle

Schön dass Du uns an Deiner Selbstbeschreibung teilhaben lässt. Von querschnittsgelähmten Chirurgen kannst Du Lebensgeschichten lesen. Es spricht absolut Nichts dagegen. Und gegen die LRS gibt es Programme. Dir möchte ich dringend ans Herz legen mal unser Grundgesetz dass auch gerne so hochgestochen als unsere Verfassung benannt wird zu lesen.

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findesciecle  17.07.2012, 03:14
@dawala
  1. allgemein - sei einfach mal selbstkritisch und gibt zu- wenn du einen Fehler gemacht hast!

  2. Zeig mir den querschnittsgelähmten Chirurgen!

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dawala  17.07.2012, 23:03
@findesciecle
  1. steht das Grundgeestz über Deine dümmliche Annahme. 2. findest Du die Lebensgeschichte der querschnittsgelähmten Chirurgin als Buch veröffentlicht zum Beispiel bei den Auswahlbüchern von Readers Digest. Das ist nun auch schon einige Jahre her dass ich das nicht nur gelesen sondern dann auch nachrecherchiert habe.Als wenn eine Behinderung ein Grund sein könnte jemanden davon abhalten zu wollen seine Persönlichkeit frei zu entfalten! Wo leben wir denn?

Du machst Den Fehler nicht bereit zu sein in unsere Jetzt-Zeit anzukommen. Die Zeit bis 1945 IST in der Beziehung zum Glück vorbei.

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1) Also jemanden, der nur faul und schlecht und wäre, würde ich antworten: "Im Studium geht das gar nicht", weil das Abi voraussetzt, dass du Rechtschreibung drauf hast (Wobei Flüchtigkeitsfehler sogar in Dissertationen vorkommen) Andererseits ist ein Hochschul-Lehrer kein Deutsch-Lehrer - er bewertet Rechtschreibfehler nicht, weil sie gar nicht vorkommen dürften! Das Mindeste, was du tun musst, ist mit einem Studienberater des Faches darüber offen reden, und vor jeder schriftlichen Prüfung solltest du am besten mit dem Assistenten des Lehrstuhlinhabers reden - je nach Uni- machmal hat auch auch der Prof. selbst Zeit für Dich!

2) Ich will nochmal herausstreichen, dass Rechtsschreibfehler per sé nicht direkt geahndet werden, weil die Hochschule eben keine Schule ist, d.h. der Hochschullehrer kann deine Klausur oder Hausarbeit beurteilen, wie er es für fachlich angemessen hält! Deswegen sagte ich ja: "Sprich mit den Leuten vorher drüber!" Das heißt aber auch - deine Arbeiten können bei mangelden Verständnis für dein spezielles Problem einfach durchfallen!

3) Jetzt das Problem:, ich sagst dir offen: Bei Politikwissenschaft bist Du falsch aufgehoben! Dieses Fach studiert man ( wenn es unbedingt sein muss), um später u.a. in Medien- oder Öffentlichkeitsarbeit zu arbeiten! Da kannst du nichts gewinnen mit der speziellen Schwäche! Ich habe mehrere Jahre an zwei Universitäten als Lehrkraft gearbeitet: An der einen Uni wärst du vielleicht mit "alle Augen zudrücken" bis zum B.A. durchgedrungen, an der anderen Uni - und ich denke heute ticken alle so! : Da wäre man nach spätestens einem Semester auf dich zugetreten und hätte dir gesagt: "Das geht nicht!" Denn du musst verstehen - wenn du später mal bei der Bewerbung ein B.A. Zeugnis einreichst und dann deine Schwäche offenbar wird - das wirft ein schlechtes Licht auf die Uni! Ich sag dir einfach nur meine Erfahrungen, denn Beschönigungen helfen dir nicht bei deiner Studienwahl!

Nein, du fliegst deshalb nicht, die Dozenten sind Kummer gewöhnt. Die Rechtschreibung vieler Studenten ist heute unter aller Sau, ohne, dass die ein Attest vorweisen könnten. Aber es gibt ja nun auch Rechtschreibprüfungen in den Schreibprogrammen (selbst für den Browser gibt es kostenlose Add-ons), dann unterlaufen dir Fehler wie "rieten" mit "h" gar nicht erst. Und auch ich lasse meine Hausarbeiten vor der Abgabe sicherheitshalber immer noch mal von einer unabhängigen Person meines Vertrauens korrigieren. So viele Klausuren schreibt man im Studium auch gar nicht.