Wie war das DDR Schulsystem?

2 Antworten

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Die Standard-Schule war die POS (Polytechnische Oberschule). Dorthin ging man von der 1. bis zur 10. Klasse. Ca. 80% aller Schüler gingen dann mit dem 10.-Klasse-Abschluß ab und machten eine Lehre.

Ende der 3. Klasse wurden einige besonders gute Schüler ausgesiebt und gingen auf Spezialschulen. Das konnte eine Sprachschule sein (Russisch), oder auch Mathe. Das war vielleicht einer pro Klasse.

Ende der 8. Klasse konnte man auf die EOS wechseln (Erweiterte Oberschule) und dort bis zur 12. Klasse sein Abitur machen. In der EOS schrieb man mit dem Ende der 10. Klasse die ganz normalen Prüfungen wie in der POS. Hier gingen noch mal einige Schüler mit dem Abgang 10. Klasse raus, nur mit einem guten Notenschnitt ging man dann wirklich bis zum Abitur.

Es gab noch eine zweiten Weg zum Abitur: Berufsausbildung mit Abitur (das war mein Bildungsweg). Mit dem Abgang 10. Klasse konnte man eine Lehre antreten, und gleichzeitig das Abitur machen. in 3 Jahren hatte man dann sowohl einen Facharbeiter als auch das Abitur, und damit die Berechtigung zu studieren.

Unterricht hatte man je nach Schuljahr 6-8 Stunden täglich, und auch Sonnabend (3-4 Stunden). Für die Unterstufe (1.-4. Klasse) gab es einen Hort (Nachmittagsbetreuung). Ab der 5. Klasse nicht mehr. Es gab diverse Arbeitsgemeinschaften am Nachmittag, das war freiwillig. Man sollte aber mindestens in einer AG sein. Dazu kamen Pionier- oder FDJ- Nachmittage.

Ergänzung: es gab auch Förderschulen, für Schüler mit Lernschwierigkeiten. Geistig Behinderte wurden eher nicht beschult.

Man konnte die POS auch mit der 8. Klasse verlassen. Das war der Weg für Schüler, die voraussichtlich die 10. Klasse nicht schaffen würden. Mit diesem Abschluß konnte man einen sogenannten Teilfacharbeiter machen, also Arbeiten mit geringer Qualifikation.


In der DDR gab es nur eine Schulform. Das war die POS (Polytechnische Oberschule ). Die besuchten alle Schüler von der 1. bis zur 10. Klasse. Wer ein sehr guter Schüler war, konnte unter bestimmten Voraussetzungen die Erweiterte Oberschule besuchen und das Abitur machen . Dafür brauchte man aber nicht nur gute Noten, man musste auch Mitglied in der FDJ (Jugendorganisation der DDR) sein und gesellschaftlich aktiv sein wie das damals hiess.

Von der 1. bis 4. Klasse konnten die Kinder in den Hort gehen, danach gab es keine nachmittägliche Betreuung mehr.

Es gab Fächer, die man heute nicht kennt, z.B. ESP, PA und Technisches Zeichnen. Ab der 7. Klasse musste man einmal in der Woche in einen Betrieb gehen. In der einen Woche hatte man da Unterricht, ESP (Einführung in die sozialistische Produktion ) und Technisches Zeichnen, in der anderen Woche hatte man PA (Praktische Arbeit), da musste man z.B. an Maschinen arbeiten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe in der DDR gelebt, weiss eine ganze Menge darüber.

vetranooo  09.03.2024, 13:14

Konnte man neben Russisch auch Englisch oder Französisch lernen oder war das verboten?

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Woropa  09.03.2024, 18:46
@vetranooo

Das konnte man. Dieser Unterricht war freiwillig, da musste man nicht dran teilnehmen, wenn man nicht wollte.

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