Wie tief kann ein Mensch tauchen?

12 Antworten

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Der Rekord liegt derzeit bei 318,25 Metern.


Bausimausi 
Fragesteller
 11.01.2011, 15:18

dankeschön, sehr hilfreich

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Der Mensch kann mit Sauerstoff (reiner Sauerstoff 100 %) etwa 6 - 7 Meter tauchen ...

Je nach Training vielleicht auch einen " Tick " tiefer - ca. 10 Meter - geschätzt

Rein zur Information: Atemluft - das was wir so normal einatmen ist ein Luftgemisch das etwa 21 % Sauerstoff beinhaltet.

Taucht man Gemische - wie z.B. Sauerstoff / Helium Gemische kann man deutlich tiefer tauchen

Wieder rein zur Info Mit Atemluft (21 % Sauerstoffanteil) kann man theoretisch ca. 70 Meter tief tauchen. Man sollte jedoch beachten das aufgrund des Stickstoffanteils eine Stickstoffnarkose so ab etwa 30 Meter / 40 Meter eintreten kann - der sogenannte Tiefenrausch ...

Kriegste den nicht in den Griff - z.B. dadurch das man ein wenig auftaucht - kann es leicht sein das es sich hierbei um den letzten Tauchgang handeln könnte den du machst ...

Definiere dein "und so" doch mal genauer

Der Druck "zerquetscht" dich nicht ... der Druck sorgt dafür das die Luft die du eventuell dabei hast die Falsche ist ... Und bei 6 - 7 Metern Wassertiefe beträgt der Umgebungs Druck grade mal 1,6 / 1,7 Bar ..

Bei 70 Metern dann 8 Bar - je 10 meter rechnest du 1 Bar - plus 1 Bar von Weltraumende bis Wasseranfang - solang du nicht am Bergsee stehst - da wirds dann wieder ein bisserl anders ...

Und auch die Druckfrage ist ein wenig ... sagen wir fragwürdig. Du musst ja auch mehr atembare Luft haben je tiefer du kommst ...

Und die "Luft" musst du ja auch in die entsprechende Tiefe mitnehmen ...

Ich sag mal ganz frech: hast ein Doppel 32 Pack auf 11 Kilometer Tiefe machst du ein paar Atemzüge und dat Dingen iss leer - mal ganz abgesehen das du dann auch noch darüber hinaus für die paar Atemzüge ein dreivierteljahr in die Deko gehst ... Übertrieben macht anschaulich ...

moin,

da der Mensch in der Lage ist, einen 'Druckausgleich' für das Mittelohr durchzuführen, gibt es dafür keine Grenze.

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Allerdings ist kein Sauerstoff in den Flaschen sondern Atemluft.

Genauso wie reiner Sauerstoff, wird die Atemluft mit zunehmender Tiefe ein Problem:

Reiner Sauerstoff wird ca. ab 7m giftig. Und bei der Atemluft wird Stickstoff ab ca. 35m giftig und der mit 21% enthaltene Sauerstoff ab ca. 76m

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mit entsprechend anders gemischten Gasen sind aber Tiefen von ca. 300 m möglich (ungeachtet anderer entstehender Gefahren)

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Wenn du das ganze ohne Druckausgleich machen würdest, kommst du auf Tiefen von ca. 4 - 6 m wo dann das Trommelfell reißen würde (also implodiert)

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viele Grüße, Jörn


fundiver  12.01.2011, 21:33

Hallo Jörn,

sehr gute Antwort. Würde aber nicht sagen, dass Stickstoff giftig wird sondern eine narkoseähnliche Wirkung hat.

Grüße, Günter

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joernseifert  12.01.2011, 21:38
@fundiver

Hallo Günter, die Leute - die tiefer im Thema drin stecken, wissen das - nur wenn ich von Narkoseähnlicher Wirkung mit teilweise metallischem Geschmack im Mund spreche, was einem alkoholisiertem Zustand ähnelt....

dann versteht es der Laie schwerer, wenn nicht simplifiziert.

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Doch natürlich hast du recht... !

liebe Grüße, Jörn

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Leider ist hier in keinem Zusammenhang das Thema HPNS gefallen. Bei all den verschiedenen Techniken und Gasgemischen, mit denen experimentiert wird ist das High Pressure Nervous Syndrome (HPNS) das große, unkalkulierbare Risiko da hier die reine Mathematik versagt.

Jeder Mensch reagiert hier leider verschieden empfindlich. Daher sind bei den extremen Tauchgängen zunächst umfangreiche Tests mit den Probanden notwendig.


fundiver  12.01.2011, 21:37

Stimmt!!

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Theoretisch könnte ein Mensch jegliche Tiefe betauchen. Da unser Körper hauptsächlich aus Wasser besteht werden wir vom Druck nicht zerquetscht. Das Problem ist jedoch, das es keine Gasmischung für solche Tauchgänge gibt. Der Teildruck des Sauerstoffanteils im Atemgas darf maximal 1,6Bar betragen. Der Rest des Gases muss also beispielsweise mit Helium, Stickstoff, Neon oder Wasserstoff ergänzt werden.

Nun kommt aber auch noch die Dekompressionsproblematik dazu. Als Beispiel: Jede Sekunde die ein Taucher länger auf 100m verbringt führt zu 2 Minuten mehr Auftauchzeit!

Man kann also sagen, das die Gasmischungen und vor allem die Dekompression massgebende Komponenten sind.

Der Tiefste Tauchgang fand in einer Druckkammer der Firma Commex in Frankreich 1988 statt. Der Taucher überstand sagenhafte 520m ohne Probleme! Der Weltrekord im Freiwasser liegt bei 330m Pascal Barnabé