Wie konnten die Nazis so grausam sein?
Ich verstehe dass die nazis 'alle' die selbe Ideologie teilten und glaubten dass die juden das böse in der Welt waren
Aber wie kam es dass SO viele solch schwere Gräueltaten Wie man sie in Schindlers Liste, Der Pianist,.. oder anderen Filmen sieht begangen haben?
Wie konnten so viele Menschen so wenig Empathie einem anderen Menschen gegenüber verspüren? Dinge die man sich nicht einmal ausmalen kann Begingen sie zum Spaß
Es ist bekannt dass die nazis die juden überhaupt nicht als Menschen angesehen haben aber dennoch.. Es können doch nicht Millionen von Menschen derartige Monster gewesen sein?
Mir ist bewusst dass nicht jeder Deutsche so gedacht hat aber doch sehr viele.. zu viele
8 Antworten
Es waren nicht alle "Monster". So mancher wollte z.B. keinen Mord begehen. Aber es gab so einige Tricks, um die Hemmschwelle von manchen herabzusetzen. Wie z.B. die Entmenschlichung durch Worte, lange im Vorraus.
So wurden z.B. Kinder von ihren Müttern/Eltern getrennt - die Mütter in die eine Reihe, die Kinder in eine andere. Einer sollte "nur" die Kinder, ein anderer "nur" die Mütter erschießen. Der auf Kinder schießen sollte, konnte sich nun einreden, dass die Kinder ohne ihre Mütter ja nicht leben könnten. Und der andere sollte denken, dass es für die Mütter grausam wäre, wenn sie leben würden, während ihre Kinder ermordet worden seien. So konnten sich dann beide "einreden" (bzw. eingeredet bekommen), dass sie fast schon "ein gutes Werk" vollbringen würden.
Solche Tricks mit Gruppendymanik (siehe "Das Experiment") gemischt - da kommt gaaanz schnell gaaaanz Übles heraus. Unsere Decke der Menschlichkeit ist bei so einigen wesentlich dünner als gedacht. Andererseits wachsen viele Menschen in schwierigen Situationen und Krisen auch im positiven Sinne über sich hinaus.
Sicher sind wir vor solchen Szenarien nie. Wir müssen - immer wieder auf's Neue - alle an uns arbeiten. Und die Zukunft wird viele Krisen für uns "bereit halten", mehr und größer als je zuvor.
Im Deutschen Reich und in der Weimarer Republik und auch unter den Nationalsozialisten galt der Kompromiss den Schwachen – den Machtlosen im Land, nicht mit harter Hand zu agieren galt als undeutsch. "Deutsch" hingegen war die unbedingte Entschlossenheit, die absolute Prinzipienfestigkeit, das Handeln in Sieg oder Niederlage, das Denken in Schwarz oder Weiß. Überzeugungstreue war deutsch, wenn sie unbeirrbar war und unnachgiebig und sich auf keine Kompromisse einließ, koste es, was es wolle. Als bei den Nationalsozialisten die Macht und die Kompromisslosigkeit mit der Brutalität und der Bestialität verbanden, kostete das viele Millionen Menschen das Leben.
Die Nationalsozialisten waren aber nicht die ersten, die einen vermeintlichen Heroismus der Kompromisslosigkeit, der Härte, der Durchsetzungsmacht zeigten. Aber das was sie daraus machten war einzigartig in der Weltgeschichte denn sie waren Extremisten. Die Ansichten von Extremisten sind übersteigert, also härter, radikaler oder kompromissloser als die Überzeugungen der meisten Menschen. "Schädlinge ihrer Ideologie" müssen mit allen Mitteln bekämpft und ausgerottet werden.
Weil Menschen nun mal Menschen sind, die, unter bestimmten Voraussetzungen, solche Taten begehen, obschon sie nicht wirklich so sind. Mao Zedong, hat auch nicht fast 40 Millionen Menschen selbst umgebracht, als größter Massenmörder aller Zeiten, aber unter seiner Ägide kam es zu solchen Greueltaten. Die Ausreden sind ja auch immer die gleichen. "Ich habe nur auf Befehl so gehandelt". "Oder hätte ich es nicht getan, wäre ich eines der Opfer."
Oder man denkt an die Opfer in Kambodscha unter Pol Pot. Google mal die Killing Fields. Dort haben Soldaten Frauen ihre Babys abgenommen, sie in die Luft geworfen und mit dem Bajonett aufgespiesst, vor den Augen der Mütter...
Greueltaten sind, was sie sind. Taten unter der Ägide eines Hauptverantwortlichen und unter der Losgelöstheit und dem Fehlen jeglicher Menschlichkeit. Verstehen kann man so etwas nicht.
Steter Tropfen hoelt den Stein, so ist das auch mit der Propaganda gegen das Bolschewistische, was bis Heute übrigens anhält.
Mit dem Barbarossaplan hatte Hitler einen Vernichtungskrieg vorgesehen, wobei 11 Millionen Juden und weitere 50 Millionen Zivilisten in der Sowjetunion sterben sollten und dazu brauchte er willige Helfer, die es dann auch gab.
Das Konzept ist ein altes. Selbst die Römer betrachteten alle nicht Römer als barbarische Völker und mehr Tier als Mensch.
Das entmenschlicht andere Menschen. Es ist viel leichter einen Völkermord zu begehen wenn man der Auffassung ist die Menschen die man tötet seien keine Menschen. Natürlich wurden auch Juden für gewisse Fehler verantwortlich gemacht, für Armut und Hunger und andere Missstände. Sie wurden mit Schädlingen gleichgestellt die nur deshalb leben weil sie sich wie ein Parasit an anderen Nationen und Völkern Festsaugen und nichts für die Gesellschaft beitragen.
Viele dürften der Auffassung gewesen sein dass eine Ausrottung einer Schädlingsbekämpfung gleich kommt und somit ein notwendiges Werkzeug darstellte damit es eben Zuhause im eigenen Deutschen Reich wieder Berg auf geht