Wie kommen die Bakterien der Darmflora in den Bauch?
Durch die Nahrung können sie ja nicht aufgenommen werden, da ja die Magensäure sie abtöten würde.
4 Antworten
Durch die Nahrung können sie ja nicht aufgenommen werden, da ja die Magensäure sie abtöten würde.
Doch. Die Magensäure ist zwar stark, aber sie erwischt längst nicht jedes einzelne Bakterium.
Einen Teil der Bakterienflora bekommst du direkt während der Geburt von deiner Mutter, wenn du mit der Scheidenflora in Kontakt kommst. Man nimmt heute an, dass dieser Erstkontakt wichtig ist und erklären könnte, weshalb Kinder, die per Kaiserschnitt geboren wurden, häufiger Allergien entwickeln, weil ihr Immunsystem sozusagen weniger gut "trainiert" ist. Im englischsprachigen Raum werden Kaiserschnittkinder deshalb heute standardmäßig mit Vaginalsekret eingerieben (Vaginal Seeding). Im europäischen Raum ist das leider noch nicht so üblich.
Später dann nimmst du Bakterien über die Muttermilch auf. Und schließlich gelangen auch viele Bakterien in den Darm, wenn du als Kind die Welt zu entdecken beginnst und wortwörtlich alles in den Mund nimmst.
Die Bakterien in unserem Darm kommen dort hauptsächlich durch den Kontakt mit unserer Umgebung rein. Das beginnt schon bei der Geburt, wenn wir mit Bakterien aus der Vagina unserer Mutter in Kontakt kommen. Dann geht's weiter mit Muttermilch und später mit dem Essen. Einige Lebensmittel, besonders Joghurt und sowas, haben gute Bakterien, die auch in unseren Darm gelangen. Diese Bakterien helfen dann bei der Verdauung und stärken unser Immunsystem.
Die ersten Mikroorganismen der Darmflora eines Menschen stammen von der Mutter. Durch die aufgenommene Nahrung wird die Flora dann weiter beeinflusst und geformt, besonders durch Muttermilch. Viele Mikroorganismen überleben die Passage durch den Verdauungstrakt, wenn sie in ausreichender Zahl vorhanden sind.
Lebensmittel, die lebende Mikroorganismen in den Darm transportieren sollen, nennt man Probiotika, solche die das Wachstum der im Darm vorhandene Mikroorganismen anregen sollen heißen Präbiotika.
Eine ganze Menge Kleinlebewesen können durchaus die Magenpassage überleben. Zum Glück, denn wir könnte ohne diese fleißigen Helfer fast nichts verdauen.