Wie kann man Gott leugnen?

39 Antworten

Ich glaube nicht an einen Gott, weil ich noch nie etwas erlebt habe, was dafür sprechen würde.

Ich erlebe allerdings, dass Menschen an Geld glauben. Sie sind fest davon überzeugt, dass die buntbemalten Papierstücke und lustigen Metallscheibchen einen echten Wert haben. Das ist aber nur eine "sinnvolle Übereinkunft", die man aber auch leicht als Illusion enttarnen kann: Sowie es darauf ankommt, z.B. bei einer Krebserkrankung oder bei Liebeskummer helfen auch die Milliarden auf einem Schweizer Bankkonto nichts. Trotzdem ist es natürlich sinnvoll, wenn auch ich mich so verhalte, als ob Geld tatsächlich einen Wert hat. Es lässt sich einfach praktischer damit leben.

Genauso kann es sinnvoll sein, sich so zu verhalten, als ob es einen Gott (oder mehrere Götter) gäbe. Das gibt bestimmt dem einen oder anderen eine Motivation sozial zu handeln, damit er im angeblichen Jenseits dafür belohnt wird. Statt mein eigenes Leben damit zu verplempern, dass ich mich über antisoziale Personen aufrege (Diktatoren, Leute die auf GuteFrage.net pöbeln, Autobahnraser), kann ich mich ja um nützlichere Dinge kümmern und einem Gott überlassen Gerechtigkeit walten zu lassen.

Geld und Religionen sind offenbar nützliche Konstrukte für ein Zusammenleben als Gesellschaft. Es ist ja ebenfalls hilfreich, dass man sich in einem Land darauf einigt, auf welcher Straßenseite man mit dem Auto fährt. Seltsamerweise fragte hier im Forum aber niemand:

Glaubt ihr an Rechtsverkehr? Habt ihr gute Gründe, warum der besser ist? Es ist doch offensichtlich, dass z.B. Engländer und Australier hier bei uns mit ihrer falschen Fahrweise sofort sterben würden. Das ist doch ein Beweis! Wie kann denn dann jemand argumentieren, Linksverkehr wäre auch okay?


wotan38  25.01.2019, 11:54

In der Philosophie unterscheidet man die Begriffe Objektiv und Subjektiv für einen Sachverhalt. Eingutes Beispiel dafür: Gibt es den Donald Duck? Subjektiv ja, d.h. er existiert in unserer Vorstellung. Schon als Kinder haben wir seine Geschichten gelesen und uns über seine Abenteuer gefreut. Objektiv gibt es ihn nicht, auch seine 3 Neffen und Entenhausen ebenfalls nicht.

Dieses Beispiel zeigt, wie man mit den beiden Begriffen subjektiv und objektiv auch sehr komplizierte Sachverhalte gut verdeutlichen und verständlich machen kann.

Zum Objektiven haben wir aber keinen direkten Zugriff, weil unsere Wahrnehmung subjektiv ist. Das, was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen, müssen wir deshalb erst verifizieren. Im einfachen Fall geschieht das durch Erfahrung und Ausschluss von Widersprüchen beim Vergleich unterschiedlicher Wahrnehmungen. Bei komplexeren Sachverhalten, die wir icht mit unseren Sinnen direkt wahrnehmen können, geschieht das durch rationale logische Überlegungen, wie z.B. Beweise.

Ich schreibe das, weil ich der Ansicht bin, dass Du gut logisch denken und argumentieren kannst, aber Dir die notwendigen Werkzeuge dazu teilweise fehlen. Es gibt ein Taschenbuch Einführung in die Philosophie von Karl Jaspers und zahlreiche Auszüge davon im Internet.

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mjutu  29.01.2019, 00:20
@wotan38

Danke für deinen Kommentar. Jaspers "Einführung in die Philosophie" hatte ich in meiner Schulzeit in der 80ern gelesen. Bei Diskussionen in diesem Forum habe ich öfter den Eindruck, dass ein Griff in die Werkzeugkiste logischer und philosophischer Überlegungen nicht hilfreich ist. Eigentlich sollen die Antworten ja dem Fragenden dienen und so ist es wohl hilfreich auf einem vergleichbaren Level zu bleiben. Falls es aber doch einmal Grund für argumentative Werkzeuge gibt, vertraue ich auf: Schopenhauer: "Die Kunst, Recht zu behalten".

Inwiefern hilft die Differenzierung zwischen Subjektiv und Objektiv bei der Klärung der Frage, "wie man Gott leugnen kann"? Rationale Überlegungen und Beweise helfen hier systembedingt nicht weiter, der subjektiven Sinneswahrnehmung entzieht sich Thema aber auch, seit die Zeit der brennenden Büsche vorbei ist und Menschen, denen Gott befiehlt ihren Sohn zu töten, nicht mehr als gottesfürchtig gelten, sondern als schizophren.

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wotan38  31.01.2019, 10:22
@mjutu

Die Art, wie ich hier auf Fragen eingehe, hat seinen guten Grund. Die Reaktion der Fragensteller ist überaus positiv. Zu Zeiten der früheren Bewertung hatte ich 10% bei der hilfreichsten Antwort, jetzt weniger, dafür zusätzlich positive Bewertungen nach der neueren Regelung.

Wenn ein Frager mit seinem Problem auf dem Holzweg ist, versuche ich ihn mit besseren Argumenten zu überzeugen und bestärke ihn nicht, seinen Weg beizubehalten. Das wird nach meiner Erfahrung im allgemeinen vom Fragesteller honoriert.

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Wenn es vor dem Big Bang, welcher vom Katholischen Priester George Lametrie erfunden wurde, wirklich nichts gab, gab es auch keine Mathematik, sprich Relationen!

Da es das nicht gab, hat der Big Bang Mathematik erfunden! Kann er nicht gemacht haben, weil Mathematik kein Physisches sondernGeistiges Konzept ist!

Somit ist es irrational das man sich mit einem Evolutionisten überhaupt mit wissenschaftlichen Grundlagen beschäftigt, Er verfechtet eine katholische Lehre und glaubt an übernatürliche Phänomene! Wie -> Vor dem Universum gab es nichts! Und nichts ist dann explodiert, es war der BIG BANG (Deutsch: Großes Bummm), und als das nichts Explodierte, entstand aus dem Nichts alles! Somit ist eigentlich alles gleichzeitig nichts!

So sieht der Baum der Evolution aus:

Bild zum Beitrag

und so sieht der Baum der Hundezucht aus:

Bild zum Beitrag

  1. Hundezüchter sind Rassisten! Eindeutig!
  2. Es gibt einen klitze kleinen Unterschied was die Darstellung der Vorgänger oder Abkömmlinge angeht.

Eines von beiden, scheint etwas leer zu sein, das andere scheint etwas dichter und genauer zu sein!

Fakt ist, vom Genotypus hat sich beim Hundevieh, beim aller untersten nicht im Vergleich zum Wolf verändert!

Bei der sehr detaillierte Darstellung der Evolution kann man mit etwas Fantasie ganz genau verfolgen was von was abstammt!

Genauigkeit ist in der Evolutionstheorie unglaublich wichtig!

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Djego30cm  24.01.2019, 15:20

Moment! Mir ist gar nicht aufgefallen das beim Baum der Evolution der Hund gar nicht vom Wolf abstammte! Da war irgend was vorher da, steht leider nicht was es war, ein Strich ist aber dort, aber offensichtlich war der Beagle der erste Hund! Aus Ihm sind also alle anderen Hunde gezüchtet worden! Diese Hunderassisten mit Ihren Fachlektüren!

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aus deinem Link:
"Die Komplexität unserer Welt weist darauf hin, dass es jemand geben muss, der sie geschaffen hat und erhält."
Diese Aussage ist keine nachvollziehbare Begründung .
Sie behauptet etwas, was wir aus unsere irdischen Erfahrungswelt uns selber zu denken , nämlich daß z.Bsp. ein Auto, von einem (oder mehreren) Menschen gemacht sein muß.
Dies auf das Sein zu übertragen ist unlogisch. Wir Menschen erschaffen ja auch nichts, sondern gestalten nur sehr begrenzt das was da ist.
Es gibt andere Sichtweisen, welche nahe legen , daß das Sein "Gottes" (wie auch immer) eine mehr oder weniger große Wahrscheinlichkeit haben kann.
Die Aussagen in dem Link gehören nicht dazu schon garnicht Bezeugungen aus irgendwelchen Schriften. Was dort steht, ist oft ziemlicher Dilettantismus.
Glaube ist auch keine Begründung.
Wer diesen "Begründungen"/Schriften also keinen Beweis zuordnen kann leugnet Gott also nicht, er erkennt ihn daraus nicht.
Wenn es für dich reicht belegt dies auch nichts.

Übrigens - ich bin Christ.


Meatwad  20.01.2019, 00:37

Hervorragend ausgedrückt!

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okieh56  20.01.2019, 00:52

Wie gut, dass es Christen gibt, die ihren Verstand gebrauchen.

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Superreich  20.01.2019, 02:04

Hast du Jesus als deinen persönlichen Erlöser angenommen? Bist du erlöst durch das Blut des Lammes?

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Superreich  20.01.2019, 12:37
@Viktor1

Du bist also ein "Jesus war ein guter Mensch und Lehrer-Christ". Hoffentlich reicht dir die Befriedigung, die du in DIESEM Leben daraus erhälst - mehr bekommst du nämlich nicht.

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Viktor1  20.01.2019, 12:46
@Superreich
........mehr bekommst du nämlich nicht.

Du kannst nicht beurteilen, was ich bin wie auch deine Urteilsfähigkeit in Bezug zur Botschaft Jesu sich ziemlich mangelhaft darstellt.
Von dem was du forcierst hat Jesus jedenfalls nichts gesagt - und was er gesagt hat, versuchst du mit Häme zu entwerten.

Halt dich einfach raus, wenn es hier um die Botschaft Jesu geht, dazu hast du keinen "Draht" .

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Superreich  20.01.2019, 12:47
@Viktor1

Wie du meinst, ich bin ja tolerant: einen gesegneten Herrentag noch!

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Um die Frage zu beantworten müsste ich erst wissen, welche der Gottheiten Du meinst.

Aber auch dann: Wer eine steile These wie die Existenz einer übernatürlichen Macht aufstellt, ist selber in der Beweispflicht. Meine Welt bedarf dieser Hypothese nicht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Physikstudium
 Warum glaubt ihr nicht an Gott?

..

Ist denn die Frage geklärt Wer oder Was ist Gott ?

Das, was Menschen um den Begriff "Gott" herum "gebastelt / erzählt" haben ist in vielen Teilen widerlegt, als falsch erkannt worden.

Es wundert "Denkende" daher nicht, diesem Begriff nicht als zu betrachten was "gottesfürchtig Glaubende" aus/durch menschlichen Erzählungen gemacht haben.

Die (Un)endlichkeit des Alls wird in der Bibel nicht beschrieben, nur allzu menschliches.

Wie, was und warum alles entstanden ist, lässt sich mit der Bibel nicht erklären, sie taugt dazu nicht.

Es hat sich vieles herausgestellt, das zwischenzeitlich gewusst ist und nicht mehr geglaubt werden muss.

... diese Entwicklung wird weiter gehen und Glauben wird entbehrlicher.