Wie kann ich wieder normal werden (Familienprobleme)?

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Du hast schon völlig recht, du solltest dringend ausziehen. Schau, welche Möglichkeiten du hast, Wohngeld, Kindergeld, Unterstützung der Eltern, Nebenjob, ggf Bafög oder Ausbildungsgehalt. Eine wg ist meist günstiger als eine eigene Wohnung.

Mit ging bzw. geht es ganz ähnlich, mein Vater hat genau wie ich Depressionen und manchmal ist er so ausgerastet, dass ich richtig schiss hatte. Das klingt jetzt übertrieben, aber einmal hat er tatsächlich meine Türe eingetreten, weil wir uns über ein Thema in die Haare gekriegt haben und er darauf so ausgetickt ist, dass ich mich aus Angst eingeschlossen habe. Die neue Tür musste ich bezahlen.

Ich hatte schon als zwölfjähriger Neigungen zur selbstverletzung und habe mich auch einmal mit dem Wein meiner Eltern abgeschossen. Ich bin nie wirklich mit meinen Psychischen Erkrankungen und Störungen klar gekommen, da mir niemand zugehört oder mir geholfen hat. Ich hatte damals das Glück, dass ich in einem Internat war(ich musste nur in den Ferien nach Hause) und zwei wirklich gute Freunde hatten, mit denen ich über meine Probleme reden konnte. Als ich mich als schwul geoutet habe, hat sich meine Familie sehr von mir distanziert und seit ich mit 19 direkt nach dem Internat ausgezogen bin, habe ich fast keinen Kontakt mehr.

Ich kann dir leider keine Tipps geben, da ich mich selbst nur durch diese Jahre gebracht habe, indem ich einfach weitergemacht habe. Ich hoffe sehr für dich, dass du bald genug Geld für eine Wohnung hast und vielleicht kannst du dich auch mal bei wgs um hören, das ist meistens billiger.

Ich wünsche dir alles gute, du schaffst das, wir ich es auch geschafft habe. Mich hat der Gedanke immer getröstet, dass ich nicht der einzige bin, der seiner Kindheit entkommen ist, und ich hoffe, dass dir das auch gelingen wird.

Alles Gute, Aldrik

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung