Wie kann ich auf meiner mehrtägigen Radtour kochen (Gaskocher zu schwer? / kochen per USB Strom?)?

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Und wie viele von den Dingern willst Du da mitnehmen, wenn Du Dein GPS-Gerät betreiben und damit kochen willst? Kochplatten werden meistens mit 230V Wechselspannung betrieben, bei USB-Akkus ist der Ausgang aber eher 5V bei ~1A Leistung – damit bekommst Du bestenfalls eine USB-Warmhalteplatte für en Kaffeebecher in Gange. Dazu kommt, dass elektrische Heizplatten auch etwas wiegen.

Laut Amazon wiegt der Akku 349g inkl. Verpackung, also Netto vielleicht so um die 300g. Mit einem kommst Du in 6 Tagen definitiv nicht hin, wenn Du nicht zwischendurch nachladen kannst, wäre dem so müsstest Du auch nicht mit Akku kochen.

Der einfache Kocher von Campinggaz wiegt hingegen nur 280g, die passende Kartusche 190g. Mit einer solltest Du eigentlich die 6 Tage auskommen, aber selbst wenn Du eine zweite in Reserve einsteckst dürften Dich die paar Gramm extra nicht umbringen. Campinggazkocher findest Du auch bei Amazon, bei Globetrotter oder in einem Baumarkt oder Campinghandel in Deiner Nachbarschaft. Da kannst Du die Dinger auch mal anfassen und selber abschätzen, ob Dir das zu schwer ist.

Den Akku würde ich nur fürs GPS verwenden, und wenn die Radtour im Sommer statt finden soll scheint hoffentlich auch die Sonne recht intensiv und statt einem reinen Akku wäre vielleicht eine Lösung mit integriertem Solarpanel zum Aufladen unterwegs denkbar (gibts u.A. auch bei Amazon, such nach "USB Solar"). Der müsste dann nicht zwangsläufig so groß dimensioniert sein und Du könntest während der Fahrt dein GPS-Gerät betreiben und Dein Handy laden – zum Kochen reichts aber trotzdem nicht ;-)


A0down 
Fragesteller
 21.04.2013, 15:12

Vielen dank für die Antwort. Ich werde wahrscheinlich ein Nabendynamo benutzen, da der mehr Leistung als Solar bringt. Würdest Du Gas- einem z.B. Esbit-Kocher bevorzugen oder was währe besser?

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oliberlin  22.04.2013, 02:18
@A0down

Gern geschehen!

Ich würde wohl Gas bevorzugen: Den Gaskocher kann man auf- und zudrehen und verbraucht nur so viel Brennstoff, wie man wirklich benötigt, eine einmal angebrannte Esbittablette kann man schlecht löschen und den Rest wieder einpacken Dazu lässt sich die Gasflamme besser regulieren, beim Esbit gibt es faktisch nur Feuer an und Feuer aus.

Allerdings ist der Esbitkocher kleiner zusammenfaltbar und wohl auch leichter, auch die Packung mit den Esbittabletten ist natürlich flacher und leichter zu verstauen als ein Gaskocher und Kartuschen.

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oliberlin  22.04.2013, 02:24
@oliberlin

BTW, die Trangia-Kocher, die Rheinflip und pdeleuw empfohlen haben, schauen auch recht vernünftig aus, Ist zwar etwas teurer als die Esbit- oder Campinggaz-Lösung, dafür gibts gleich das passende Kochgeschirr dazu. Den Brennstoff, Spiritus, gibts dazu auch echt überall, falls der wider erwarten doch ausgehen sollte.

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Evtl. einen Esbit-Kocher verwenden.

Auf keinen Fall solltest du einen USB Kocher verwenden. Dann hast Du kalte Küche.


oliberlin  21.04.2013, 15:09

Aye, und am zweiten Tag kein GPS mehr.

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Hast Du schon mal darüber nachgedacht, welche Energiemengen Du zum Kochen benötigst? Und welche Energiemenge in einem solchen Akku gespeichert werden kann? Da liegen Dimensionen zwischen der Portion Nudeln und einem Tag Navi. Leicht und kompakt ist der Spiritus-Kocher von Trangia. Mittlerweile gibt es auch ähnliche Kocher anderer Hersteller. Von einem Gaskocher rate ich ab. Die Dinger sind voluminös und Du musst entweder den gesamten Gasvorrat mitnehmen oder unterwegs nachkaufen.

Letztes Jahr haben wir zu zweit in 12 Tagen eine Gaskatusche nicht leer bekommen, haben aber auch nicht jeden Tag gekocht. Wenn du es wirklich leicht, klein und billig haben willst, und nicht gerade zwei linke Hände hast, kannst du dir aus zwei Teelichthüllen einen Spirituskocher zusammenbasteln, das Ding wiegt dann keine 10 Gramm und ist auch nicht größer als ein Teelicht! Ich würde aber die etwas größere Variante aus zwei Getränkedosenböden bevorzugen! Anleitungen findest du im Netz (Suchmaschine: Spirituskocher selber bauen o.ä.).

Am einfachsten wäre es, du guckst mal bei den Outdoor- und Campingläden vorbei oder schaust mal im Netz. Mehr als 'nen Zehner würde ich aber nicht ausgeben. I.d.R. kosten die 5-7 € und die Teile "von der Stange" haben den Vorteil, dass man nicht verbrauchten Spiritus nicht wegschütten muß, da sie über einen Schraubdeckel verfügen, dafür wiegen sie dann aber auch unglaublich schwere 100 Gramm. ;-) Falls du auch noch Töpfe u.ä. brauchst wäre das vielleicht noch interessant: http://www.amazon.de/Koch-Set-T%C3%B6pfe-Pfanne-Kocher-Grillzange/dp/B0013XYZCC/ref=cm_cr_pr_product_top

Spiritus:
  • überall billig zu kriegen (Hauptsache hochprozentiger Alkohol >85-90%) ++
  • kann in flexiblen Kunststoffgebinden transprtiert werden (z.B. leere Capr* Son**) ++
  • dadurch geringes Packmaß ++
  • geringerer Brennwert als Gas --
  • Hitze lässt sich schlecht regulieren --
Gas
  • hoher Brennwert ++
  • Hitze lässt sich gut regulieren ++
  • sperrig im Gepäck --
  • Kartuschen teilweise nicht mit Brenner kompatibel (viele verschiedene Systeme) --
  • Kartuschen nicht überall erhältlich --
Esbit/Trockenspiritus
  • kleines Packmaß ++
  • taugt nur zum Kaffee warmhalten (kannste im Prinzip gleich mit 2 Teelichtern kochen) --
USB-Akkus
  • du kannst im Zelt "kochen" ++
  • tust du es außerhalb, hat dein gesamtes Umfeld was zu lachen ;-) ++
  • so viel Platz hab ich hier nicht --
  • kurz gesagt: vergiss es einfach!

!!!Falls du dich für eine nicht-elektrische Variante entscheiden solltest, komm bloß nicht auf die Idee im Zelt zu kochen! Bei der Esbit-Verbrennung entsteht z.B. Blausäure, Spiritus kann eine recht hohe Flamme entwickeln usw...

Viel Spaß bei deiner Tour!

Mit USB-Strom zu kochen ist Schwachsinn (sorry). Nimm einen kleinen und leichten Gaskocher, z.B. von Primus oder MSR. Am einfachsten in der Handhabung sind Kartuschenkocher, gibt es auch etwas günstiger von Campinggaz. Der Esbitkocher ist für so etwas kaum geeignet, er wurde entworfen, um eine kleine Aluschale aus der Verpflegungsration (EPA) zu erwärmen, mehr schafft er auch kaum.