wie kann ein Mensch mit einer schwierigen Vergangenheit abschließen?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Grüß Dich moonchild1972!

Aber wir sind heute das Produkt unserer Taten und Gedanken; und auch der Erlebnisse mit vielen unterschiedlichen Menschen, die uns geprägt haben.

Das stimmt wohl, da hast Du Recht, - aber: es ist nur die halbe Wahrheit!

In jedem Menschen liegt aber auch etwas, das aus eigener Kraft sich verwirklichen will, völlig unabhängig von irgendwelchen Einflüssen. Wir haben die Möglichkeit uns unabhängig neu zu erschaffen und zu formen, wenn wir den Willen dazu aufbringen. Und der erste Schritt dafür ist ja auch, schon mal hier zu fragen.

Versuche Dich als Erste Hilfe kreativ auszudrücken, irgendwie mit Aktion abzureagieren. Sport, Trommeln, etwas herstellen, malen, musizieren, basteln, wandern usw.

Es wird dann nämlich nicht allein von innen nach außen gelebt, sondern dann auch von außen nach innen. 

Was bedeutet das genau? 

Im Grunde erscheint mir das, was Du andeutest, als ein Gedankenkreisen um und Festhalten an eigenen Einstellungen, Erlebnissen, Reaktionen und Verhaltensweisen, die als behindernd erlebt werden. Sie wären dann so sehr in den Mittelpunkt gerückt, dass andere Aspekte außen vor sind. Diesen Eindruck macht es mir. Dieses Gleichgewicht von Innen und Außen erscheint mir daher gestört und ist einseitig: zuviel Innen und zuwenig Außen. 

Diese innere Kraft müsste mehr nach außen gerichtet, sprich umgeleitet werden.

Es geschieht dann als Folge dieses: 

Der Eindruck, der dann von außen in uns hineingeht führt gleichermaßen wieder zu Ausdruck. Wie dieser Ausdruck erfolgt, das ist ganz individuell (wie oben beschrieben)

Das erzeugt also mehr Außen. 

Dieser Überschuss an Außenaktivität, führt aber wieder zwangsläufig zu Erlebnissen und Erfahrungen und beeinflussen uns dann nach innen, was dann wieder neu nach Ausdruck verlangt.  

Ein Kreislauf, der sich selbst aufrecht erhält! 

So pendelt sich das nach und nach wieder ins Gleichgewicht. Mal ist dann mehr Innen und mal mehr Außen. So aber könnte es wieder ins Gleichgewicht gebracht werden.

Ich denke, dann geschieht genau das, was Du Dir wünschst. Du (oder der andere) muss eben nur den ersten Schritt dafür tun, das ist entscheidend. 

Indem Du Dich nach Außen wendest, lässt Du das Innen los, ohne es zu verlieren und umgekehrt.

Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte. 
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen. 
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten. 
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter. 
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.

Talmud

Herzlichen Gruß

Rüdiger

Wo ist die Vergangenheit? Im Kopf, nur noch im Kopf. Sie ist nicht, nicht hier, nicht dort, sie ist nur im Kopf. Und das ist auch nur die Beurteilung von etwas, was passiert ist. Wenn sich der Blickwinkel ändert, dann ändert sich auch die Beurteilung und damit die Vergangenheit. 

Das ist natürlich Theorie, denn man sieht, was man sieht. Du kannst Deine Gedanken nicht abstellen, nicht kontrollieren, nicht ändern. Man denkt was man denkt. Und Gedanken können ziemlich hartnäckig und stur sein. Wir sind ihnen ausgeliefert. 

Lies mal bei Amazon unter Byron Katie "The Work" die Rezensionen der Leser. Vielleicht ist das was für Dich. Eine Methode, um seine Gedanken zu überprüfen, das ist das Einzigste, was wir können, wir können sie überprüfen, ob sie wahr sind. 

Liebe Grüße

man kann mit der Vergangenheit nicht in dem Sinne abschließen, dass man sie vergisst. Oder los wird.

Man kann sich - in einer Therapie - allerdings darüber klar werden, inwieweit sie unser Handeln heute noch beeinflusst. Und das kann man ändern, indem man sich davon nicht zwangsweise beeinflussen lässt.
Man mag dann vielleicht die alten Gefühle noch spüren, weiß sie aber einzuordnen und so unter Kontrolle zu halten, dass sie einen nicht mehr zu sehr beeinflussen und hemmen.

Am besten sich einem Therapeuten anvertrauen. Das Leben richtet zwar viel selbst aus - aber man darf sich ruhig begleiten lassen. Ist keine Schande, sondern sogar sehr hilfreich. 

Mich hat meine Vergangenheit an die Grenze des erträglichen geführt. Aber jetzt ist gut. Ich hab mich begleiten lassen und viel an mir selbst gearbeitet und es funktioniert - manche Dinge sieht man gelassener, manche lässt man gehen und mit anderen muss man sich arrangieren weil sie sich nie ganz lösen werden. Aber der Schmerz lässt nach! 

Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen 

meist garnicht. es kommt darauf an, wie sehr einen menschen seine vergangenheit erdrückt. in der regel sollte man einen therapeuten involvieren und mit dessen hilfe kann man das stück für stück verarbeiten.