Wie heißen die Leute die diese Instrumente spielen?

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Lustige Frage, denn sie rührt ein weites Thema an. Bratschist/in, Lautenist/in usw. stimmen zwar, als es gibt viele Bezeichnungen, die auch die Art des Spielens und den Sozialstatus des oder der Spielenden kennzeichnen. "Ach ja, dös ist der Bratscher im Orchester." Auch "Geiger" gibt's noch, und natürlich den Schrammler (der Gitarrist in der Schrammel-Kapelle). 

"Bassist" ist in Musikerkreisen so geläufig wie "Cellist". Bläser und Bläserinnen sind meist -isten: Fötisten, Klarinettisten, Oboisten, Fagottisten, Hornisten, Posaunisten, Tubisten. Ausnahme: Die Trompeter sind Trompeter. Auch die Tsteninstrumentespieler sind -isten: Pianisten, Organisten, Cembalisten. Schlagzeuger sind meist einfach "Schlagzeuger"; einen -isten gibt's auch: Den Vibraphonisten, aber bereits der Marimbaspieler ist ein Marimbaspieler.

Vergessen wir die Sängerinnen und Sänger nicht. Hier gibt es unzählige Bezeichnungen für die verschiedenen "Fächer" (welche Stimme sich für welche Art von Musik besonders eignet). Auswahl gefällig?

dramatischer Sopran, lyrischer Sopran, Soubrette, Diseuse, Koloratursopran, lyrischer Alt, dramatischer Alt, lyrischer Tenor, Heldentenor, dramatischer Tenor (dieselbe Differenzierung für Bariton), Heldenbaß, Basso profondo, Basso buffo.

Die Liste ließe sich fortführen. Eher traditionell orientierte Komponisten denken beim Schreiben immer an die Stimme, die ihnen vorschwebt. Am besten ist, wenn ich die Sängerin, den Sänger kenne, für die oder den ich schreibe (bei mir das meist der Fall). Ich denke dann an sie oder ihn: Was kann sie / er besonders gut, wo kann ich noch mehr herausfordern? Das ist Komponistenhandwerk. Mozart wußte meist, wer seine Partien singen würde. Einmal teilte man ihm mit, wer die "Susanna" in der Oper "Le Nozze di Figaro" singen würde. Er antwortete, ja, die habe eine "geläufige Gurgel" - entsprechend schrieb er dann.

Auch Verdi kannte seine Sängerinnen und Sänger und Musikerinnen und Musiker und schrieb ihnen auf den Leib. 

Ah ja, vergessen wir die Dirigenten nicht. Da ist die Berufsbezeichnung oft subjektiver Ausdruck der empfundenen Fähigkeiten; die schlimmste Bezeichnung dürfte "Stabführer" sein, dann gibt es auch den Kapellmeister, den Maestro, den Dirigenten.

Einfache Frage - komplexe Antwort. Ich hoffe, ich war hilfreich. Gruß von Kalaf

Bratschist, Lautenspieler (Konzertgitarren ähnlicher aber vollerer Klang wegen des nach hinten runden Resonanzkörpers, Vorgänger der Konzertgitarre, über viele Jahrhunderte in der Vergangenheit benutzt, aus der Mode gekommen) Mundharmonika Spieler, Didgeridoo Bläser


Monderbse  21.02.2015, 11:48

Bratsche und Violine sind unterschiedliche Orchesterinstrumente deshalb auch Bratschist

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Kalaf  10.07.2015, 17:54
@Monderbse

sind natürlich nicht nur unterschiedliche Orchesterinstrumente, sondern auch Soloinstrumente. Und sie sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht, obwohl sie ähnlich aussehen. 

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Umgangssprachlich sagt man eher Bratscher als Bratschist (es gibt ja auch massenhaft Bratscherwitze, nicht Bratschistenwitze)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin Geigenbauerin

Bratsche: Bratschist

Laute: Lautist/Lautenspieler

Mundharmonika: Mundharmonikaspieler/Harpspieler

Didgeridoo: Didgeridoospieler


critter  21.02.2015, 15:00

Sehe gerade, dass ich bei der Laute versehentlich Buchstaben unterschlagen habe:

Derjenige, der eine Laute spielt, ist natürlich ein Lautenist (bzw. ein Lautenspieler)

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Ergänzung: Der Lautenspieler heisst offiziell Lautenist.