Wie haben Ritter/Krieger damals Muskelmasse aufgebaut (Ernährung)?

8 Antworten

Erstens spielt regelmässiges Training eine grosse Rolle, das ist der Hauptfaktor, durch den man Muskeln entwickelt. Und da es damals viele Hilfmittel, die uns heute faul machen, nicht gab, haben die Menschen im normalen Alltag viel mehr trainiert... Angefangen damit, dass sie zu Fuss gehen oder reiten mussten, ihr Schwert schleppen mussten, Wasser vom Brunnen holen mussten, um ihre Pferde zu tränken, selbst Holz hacken mussten, etc...

Zweitens hatte der adel damals das Privileg der Jagd. tw. haben die Adligen damals so viel Fleisch und so wenig anderes gegessen, dass sie alle Gicht bekamen... das war die typische Krankheit des Adels...

Drittens: so Protein-Shakes sind völlig überflüssig, mehr eine verkaufsmasche als was anderes, in vielen dieser Shakes sind auch Anabolika drinnen, die dann "Wunder" auf das Muskelwachstum wirken.

Viertens: so muskulös waren die gar nicht... da sah niemand aus wie ein aufgeblasener Arnold Schwarzenegger.

wenn du heute in ländliche Gegenden in Afrika gehst oder zu Jägern und Sammlern, wirst du feststellen dass die Leute dort meistens viel, viel stärker sind als wir, aber sie haben keine auffälligen, hypertrophierten Muskeln, sondern gerade das, was sie brauchen... Sie sind schlank und durchtrainiert, und trainieren den Muskel nicht nur auf "rund", sondern die Muskeln bleibe lang...

Dieses Bodybuilder-Schönheitsideal hat ja in Wirklichkeit nichts mit Realität oder mit funktioneller Stärke zu tun...

Wenn du von den Rittern sprichst: Hast du dir mal Ritterrüstungen im Museum angesehen? Bei manchen könnte man meinen, dass die Rüstung für größere Kinder gedacht sei.

Den durchschnittlichen Ritter kannst du nicht mit z. B. einem römischen Gladiator vergleichen. Über dessen Training und Ernährung ist hier schon Informatives gesagt worden. Auch über Kriegerkasten wie z. B. in Sparta. Das ist eine andere Kategorie.

Gruß, earnest

Hi.

Also wenn Du von Kriegern und Rittern sprichst, dann meinst Du schon eine Elite. Die konnten sich das (ernährungsphysiologisch) beste verfügbare Essen leisten. Schon ein frühmittelalterlicher Protoritter hatte genug Geld für ein Pferd (20 Kühe, der Bestand eines Dorfes), ein Schwert und eine Kettenrüstung. Da reicht es auch für einen gedeckten Tisch. Die Huskarle der Völkerwanderungszeit bis 1066 wurden von nem Lokalherrscher bestens versorgt. Die Vollspartaner haben nen ganzen Landstrich für ihre Lebensweise schuften lassen.

Btw, sehr gut erforscht und dokumentiert ist die Ernährung von Gladiatoren, weil da viele Quellen vorhanden sind. Falls Dich das interessiert. Und so teuer war Puls, das Standartessen nicht, sie haben halt für 2 gefuttert (da ging es auch darum, ne Schutzschicht aus Speck über den Muskeln zu haben).

Und verwechsle Leute, die wirklich Kraft aber auch Ausdauer brauchen nicht mit den Muskelbergen von heute, die mein Gewicht in Hanteln heben könnten aber keinen 30cm-Baum mit der Axt fällen könnten. Weil ihre Muckis außer Hantelnheben nix können. Schau Dir mal die Reenactor aus dem Buhurt an, gerade die Jungs aus dem Ostblock, die machen das schwer real, die sind zwar fit und stark, aber sicher keine Bodybuilder. Schau Dir nur Chuck Norris und Bruce Lee an - die sind nicht dickbemuskelt, die haben eher Ausdauer und Geschicklichkeit. Bis n Muskelberg die 3 Tonnen Axt gehoben hätte, hätten die den 5x getötet.


Brohler 
Fragesteller
 31.07.2020, 18:21

Echt gute Antwort! Muskeln bzw. Masse machen langsamer. Daher absolut richtig, das Beispiel mit den Muckiberg.

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Die haben viel Fleisch, Hülsenfrüchte und Brot sowie andere nahrhafte Nahrung gegessen

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich viel mit Geschichte und Politik

Die Krieger waren schon in der Antike meist die am besten ernährten Männer des ganzen Volkes. Mit anderen Worten, sie fraßen den einfache Leuten ihre Nahrung weg, was umso dramatischer war als das Land nahrungsarm war.

In nahrungsreichen Gegenden (fruchtbare Äcker oder wildreiche Wälder) war das nicht so dramatisch, aber in Wüsten- oder Steppengebieten schon.

Die Nahrung der Krieger war verhältnismäßig fleischlastig und enthielt auch viele eiweißreiche Hülsenfrüchte. Aber zu Kriegern wurden sie nicht durch Muskelmasse, sondern durch beständiges Training. Und Hollywoodformat hatten wohl die wenigsten. Wichtiger als reine Kraft war Geschwindigkeit und Hemmungslosigkeit im Kampf.