Wie haben eure Eltern auf euer Outing reagiert(transgender)?

11 Antworten

Ich lebe jetzt seit knapp 30 Jahren so wie soll ich's am besten sagen meine Eltern Stammen aus einer Ganz anderen Zeit als ich und du, ich wusste selbst mit mir stimmt was nicht kannte es aber so auch nicht bis einer aus meiner Clique davon erzählt hatte und ich dachte einige Zeit drüber nach und war mir dann sicher das es das sein muss ich habe es meinem Vater einfach erzählt weil ich ja nicht wusste das es zu dem Zeitpunkt so ein "tabu" Thema war, er ist erstmal ein wenig ausgerastet und hat mich einige Tage ignoriert hat mich im Endeffekt dann aber doch als Vanessa Angenommen. War für mich nicht so schön und wir beide hatten danach auch ein sehr schlechtes Verhältnis miteinander aber mittlerweile sind wir wieder sehr gut miteinander und er lässt mich damit auch in Ruhe.

Aber mittlerweile und das ist auch gut so wird man nicht mehr ganz so krass behandelt.

Du musst einfach selber gucken wann ist der richtige Zeitpunkt dafür und dann sag es ihnen einfach du hast nur ein Leben und das soll nicht von dauerhaftem leiden durch deine Geheime Transexualität belastet werden. Scheiß drauf was die anderen sagen.

Und nur weil es bei mir so war ist es bei dir nicht auch so frag deine Eltern doch erst Mal wie sie zu dem Thema generell stehen, kann die sach sehr stark erleichtern wenn sie sagen das ist völlig ok.

LG Vanessa

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Also als ich mich bei ihnen geoutet (MzF) habe, habe ich das mit einem Brief gemacht, da ich schon immer nicht gut darin war, etwas was mich beschäftigt einfach so anzusprechen.

Wie sie darauf reagiert haben ist etwas schwieriger. Als ich das letzte Mal mal Zuhause war (wohne nicht mehr bei den Eltern) und sie darauf ansprach (hatte 2 Monate lang nach dem Outing nichts von ihnen dazu gehört), sagten sie mir, es bliebe ihnen ja "nur" es zu akzeptieren. Eigentlich hatte ich mir an diesem Tag vorgenommen mit ihnen darüber zu reden. Jedoch lief das Gespräch nicht so wie gewünscht. Richtig Aussprechen konnten wir uns also noch nicht. Hoffe das ändert sich noch, weil mir das echt wichtig wäre.

Wie du siehst ist das Outing nicht immer ganz einfach und erfordert auch etwas Mut und anschliessend Geduld.

Wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Glück und Mut bei deinem Outing.

Grüsse

scharap

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin selbst Trans und bi und beschäftige mich damit.

Sie konten nicht darauf reagieren, da sie zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben waren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Also bei mir war es so, dass ich einfach auf ein CSD gegangen bin ohne ihnen das zu sagen und joa dann hab ich paar Bilder vom CSD währenddessen ihnen auf WhatsApp geschickt und die haben ganz gut drauf reagiert eigentlich:) Nach dem CSD und bissi Feiern sind wir nach hause gegangen und hab dann meine Bi Flagge an der Wand aufgehongen. Dann hab ich es meinen Eltern gezeigt und ja sie haben erstmal "schockiert" reagiert aber im Endeffekt haben sie positiv reagiert und akzeptieren es jetzt :) Auf jedenfall hab ich aber schon so "Signale" gegeben was mit LGBTQ anbelangt und so deswegen denk ich dass sie auch so reagiert haben. Meistens haben Mütter bzw. manchmal auch beide Elternteile eine Vorahnung was so ungefähr abgeht.

Mutter: Als ich ihr sagte, dass ich als Junge leben möchte, war ihr das im ersten Augenblick total egal. Sie sagte "Ok, dann heißt du jetzt [Name den sie mir geben wollte wäre ich biologisch als Junge geboren worden]" und "Du kannst doch anziehen was du willst.".
Als ihr dann aber klar wurde, dass ich auch medizinische Angleichung anstrebe, ist sie völlig durchgedreht. Wir haben uns wochenlang nur noch gestritten. Da kamen Sätze wie "du willst den Körper kaputt machen den ICH unter SCHMERZEN geboren habe!?"

Vater: Ich habe mich darauf hin am Telefon bei meinem Vater geoutet und gefragt ob ich zu ihm ziehen kann. Seine Reaktion: "Ach mein Schatz das ist doch gar nicht schlimm, und natürlich kannst du zu mir ziehen". Habe ich also getan. Er hatte eine sehr neutrale Haltung zu meiner Transsexualität. Er konnte noch nicht wirklich glauben dass es nicht nur eine Phase ist, hat mir das aber nicht gesagt, sondern einfach geschwiegen und mich machen lassen. Und mir gezeigt, dass ich trotzdem noch sein Kind bin, egal ob Sohn oder Tochter. Er hat dann immer vermieden, geschlechtsspezifische Sachen über mich zu sagen.

Großmutter: Hat es sofort akzeptiert. Anfangs hat sie ein paar unbeholfene Dinge gesagt, die aber nie böse gemeint waren. Erstaunlicherweise hat sie sich daraufhin sogar selbst irgendwie darüber informiert und hat mich damit überrascht, sehr viel über Transsexualität zu wissen. Sie sieht mich ganz selbstverständlich als ihren Enkelsohn :) Aber sie ist sehr froh dass ich momentan erstmal keine Operationen machen will.

Mutter: Mit meiner Mutter hatte ich dann einige Jahre ein schweres Verhältnis. Aber auch sie hat sich irgendwann selbst informiert. Nicht anhand von Dokus über Transkinder - denn ein Transkind war ich nicht. Sondern sie hat mit anderen Transsexuellen gesprochen, sehr gut. Sie hat gedanklich dann eine 180° Wendung gemacht. Jetzt sagt sie, sie hat unterberwusst eigentlich immer gewusst dass ich ein Junge war und unterstützt mich total :) Seit dem haben wir auch wieder Kontakt.

Vater: Inzwischen hat auch er sich mehr daran gewöhnt. Auch er nennt mich jetzt ganz natürlich seinen Sohn usw. Ob er glaubt dass ein transsexueller Mann wirklich ein richtiger Mann ist... bin ich mir nicht sicher. Wenn nicht, dann sagt er mir das netterweise nicht. Er würde auch nicht wollen, dass ich mich Operationen unterziehe. Aber ich denke, würde ich das wollen, würde er auch kein Theater machen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung