Wie gehe ich mit Unzufriedenheit um?
Hey,
Vor einigen Jahren habe ich mich für die Laufbahn des Logopäden entschieden. Das der Beruf nicht gut bezahlt wird wusste ich im Vorfeld. Jedoch dachte ich, dass es mich erfüllen würde einen Beruf auszuüben mit dem ich Menschen helfen kann.
Aktuell müsste ich 10 Stunden am Tag arbeiten um ein durchschnittliches Gehalt zu bekommen. Weil ich aber sowieso eine Vergangheit mit chronischen Depressionen und zahlreichen Therapien hinter mit habe, arbeite ich in Teilzeit und komme am Ende immer etwas bei 1800€ Netto raus.
Das wäre an sich in Ordnung, wenn ich wenigstens dafür einen guten Job machen würde. Aber immer wieder bemerke ich wie mir Wissen fehlt, ich kleinere Fehler mache und bei einigen Patientin nix bewirke. Klar, es gibt auch ne Menge Patienten denen ich helfe aber unterm Schnitt muss ich michfür jeden Patienten schämen dessen Zeit ich vergeudet habe weil ich zu inkompetent gearbeitet habe.
Nach 9 Monaten Arbeitszeit fühle ich mich immer noch nicht so als würde ich hier hingehören. Ich arbeite von 10:00 bis 18:00 Uhr und spiele dann den Rest der Zeit Videospiele. Kennt ihr das Gefühl von Unzufriedenheit?
Wie gehe ucgdamit um?
5 Antworten
Ciao :-)
Ich glaube du wälzt dich gerade in Selbstmitleid. Ganz ehrlich, andere wären froh, wenn sie deinen Verdienst als Anfänger in Teilzeit bekommen würden.
Was erwartest du in so kurzer Zeit? Dass du die Routine eines alten Hasen hast? Meine Tochter hat am Anfang auch sich durchbeißen müssen. Du kannst doch bei Patienten bei denen du mit der Null 8, 15 Methode keinen Erfolg hast einfach etwas anderes ausprobierst. Meine Tochter hat auch solche Fälle, dann wendet sie neue Therapien an z.B. P.O.P.T. zudem macht sie Weiter- und Fortbildungen.
Stell dir mal vor jeder Arzt würde sagen, ich höre auch, weil ich bei 20% meiner Patienten keinen Erfolg mit der Behandlung habe, dann hätten wir keine Ärzte mehr :-(
Also mach das Beste aus dem was du machst und dann hast du schon sehr viel geholfen. Zeitverschwendung ist es für die Patienten nicht, denn du machst es ja nicht schlimmer sondern es wirkt einfach nicht und dann fängt man eben neu an. Lese dich mal in die Themen hinein als Videospiele zu machen.
LG
Ich glaube, dass du es viel zu ernst nimmst. Alles hängt mit Übung zusammen.
Vor ein Paar Jahren habe ich einen Englisch Kurs besucht. Also zweimal 1,5 Stunden pro Woche. Es war unterhaltsam, ich machte die Hausaufgaben und war aktiv am Unterricht, aber das war's. Ich habe mich nicht besonders entwickelt. Danach musste ich eingestehen, dass ich mir viel zu wenig Mühe gegeben habe. Ich hatte ja ein Ziel und so habe ich mich nachher jeden Tag mit Englisch beschäftigt und am Ende die Tests erfolgreich bestanden.
Damit wollte ich nur sagen, dass der Fortschritt, die sie erzielen, sehr stark mit dem Engagement der Teilnehmer zusammenhängt. Du kannst ihnen nur die Grundlagen zeigen, aber letztendlich müssen sie die Techniken einüben, die du ihnen vorgeführt hast.
Aber ich kenne das Gefühl und ich finde mich sehr oft fehl am Platz:( Ich versuche mich nicht auf dieses Gefühl zu konzentrieren und einfach weitermachen. ähnlich wie es auf der Whiskey Flasche steht: keep walking:)
Ich bin manchmal unzufrieden mit mir selber, dann versuche ich den Grund heraus zu finden.
Hätte ich etwas anders machen können?
Lege ich zu hohe Ansprüche an mich selber an?
Oder habe ich hier gar eine Situation, die ich besser verändere, weil es ansonsten für mich nicht besser werden kann?
Man sollte jedes Jahrzehnt mal inne halten und sich bei Bedarf neu orientieren.
Man kann sie bekämpfen. Mit Bescheidenheit, Zufriedenheit und Dankbarkeit.
Dann fehlen ja nur noch 9 Jahre und 3 Monate :D