Wie damit umgehen, dass Oma im Sterben liegt?

14 Antworten

Hallo mruniverse1,

einen lieben Menschen durch den Tod zu verlieren ist immer eine traumatische Erfahrung! Gerade am Anfang ist es besonders schwer. Manche fühlen sich innerlich leer und empfindungslos, oder plötzliche Stimmungsschwankungen und Weinkrämpfe machen ihnen zu schaffen.

Und wenn dann Deine Oma gestorben ist, liegt ein längerer Weg der Trauer vor Dir. Viele, die einen Verlust erlitten haben, durchlaufen verschiedene Phasen der Trauer. Der Prozess des Trauerns läuft bei jedem jedoch etwas anders ab.

Auch wenn die Art zu trauern bei jedem anders ist, kann es jedoch auch sein, dass Du nicht in der Lage bist, Dich mit der Realität, d.h. mit dem Tod der geliebten Person, abzufinden. Falls das bei so ist, wäre es gut, die Hilfe mitfühlender Freunde zu suchen. Das offene Gespräch mit anderen könnte ein Ausweg aus dieser Sackgasse sein. 

Einem Trauernden stellt sich auch immer wieder die Frage, wie er am besten mit der Situation umgehen kann. Ist es z. B. normal, Schuldgefühle zu haben oder zornig zu sein? Oder ist es richtig, die Gefühle der Trauer zu unterdrücken und den Starken zu spielen?

Manche, die mit einem Verlust fertig werden mussten, haben gemerkt, dass es gut ist, seine Trauer zu durchleben. Warum? Es kann den Druck erleichtern, wenn man seine Gefühle heraus lässt. Diese Gefühle jedoch zu unterdrücken, mag in körperlicher und auch in seelischer Hinsicht großen Schaden anrichten. Dazu, die Trauer zu durchleben, gehört auf jeden Fall zu reden

Ich bin einmal auf einen Text in der Bibel gestoßen, der in diesem Zusammenhang sehr gut passt. Dieser Text ist dem Bibelbuch Hiob entnommen. Dieser Hiob sagte nach dem Tod seiner 10 Kinder, sowie einiger anderer dramatischer Erlebnisse, folgendes:

"Meine Seele empfindet bestimmt Ekel vor meinem Leben. Ich will meiner Besorgnis um mich freien Lauf lassen. Ich will in der Bitterkeit meiner Seele reden!"(Hiob 10:1). Hiob tat also etwas sehr Wichtiges. Er behielt seine bedrückenden Gedanken nicht für sich, sondern redete mit anderen darüber und fand so Erleichterung.

Etwas Ähnliches sagte auch Shakespeare in Macbeth: " Gib Worte deinem Schmerz, Gram der nicht spricht, preßt das beladene Herz, bis daß es bricht". Wenn Du also Deine Erfahrungen und Gefühle in Worte kleidest, kannst Du Dich zum einen selbst besser verstehen und findest auch ein gewisses Maß an Erleichterung.

Sehr hilfreich wäre es natürlich, wenn Du jemanden zum Reden hast, der selbst einen geliebten Menschen verloren hat und den Verlust erfolgreich überwunden hat. Durch ihn könntest Du vielleicht praktische Anregungen erhalten, die Dir helfen, Deinen Kummer zu bewältigen.

Es kann aber auch sein, dass es Dir überhaupt nicht danach ist, über Deine Gefühle zu sprechen. Was dann? Manchen hilft es, das, was sie bewegt, aufzuschreiben und es später wieder zu lesen. Auch auf diesem Weg kann man seiner Trauer Ausdruck verleihen und fühlt sich hinterher besser.

Etwas anderes, was die Trauer erleichtert, ist Weinen. Das Vergießen von Tränen gehört mit zum Heilungsprozess und man braucht sich dafür nicht zu schämen. In der Zeit der Trauer werden manche sogar zusätzlich mit Schuldgefühlen geplagt. Sie meinen, irgendein Versäumnis habe mit zum Tod des Angehörigen beigetragen.

Wenn Du je so empfinden solltest, dann brauchst Du nicht zu denken, das sei nicht normal. Auch hier ist es eine Hilfe, über seine Gefühle zu sprechen, statt sie für sich zu behalten. Letztendlich haben wir keine Macht über das Leben eines uns nahestehenden Menschen.

Bei der Trauer um einen lieben Menschen kann - sofern Du an Gott glaubst - auch die Hilfe von ihm ein ausschlaggebender Punkt sein. Ich fand einmal einen sehr zu Herzen gehenden Text in der Bibel, der folgendermaßen lautet: "Wenn aber aufrichtige Menschen zu ihm rufen, hört er sie und rettet sie aus jeder Not. Der Herr ist denen nahe, die verzweifelt sind, und rettet jeden, der alle Hoffnung verloren hat" (Psalm 34:18, Hoffnung für alle). 

Das, was vielen Trauernden jedoch am meisten hilft, ist das Versprechen Gottes, die Toten eines Tages wieder zum Leben zurückzubringen. Jesus beschrieb das einmal mit folgenden Worten:

" Denn so, wie der Vater die Toten auferweckt und sie lebendig macht, so macht auch der Sohn die lebendig, welche er will. Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden...zu einer Auferstehung" (Johannes 5:21, 28 u. 29a). Diese Verheißung beschreibt, das Millionen von Verstorbenen wieder auf der Erde leben werden. Wie schön wird es dann sein, sie wieder in die Arme schließen zu können!

Ich wünsche Dir viel Kraft dabei, Deine schwere Trauer zu ertragen und dass Du Menschen an Deiner Seite hast, die Dich stützen und Dir beistehen! Alles Gute!

LG Philipp

Hallo, mruniverse1.

Das ist eine Situation, die jeder von uns immer weit von sich schiebt, doch plötzlich ist sie da.........

Es kommt der Tag, wo es heißt: wohlauf, wohl an zum letzten Gang. Der Weg ist kurz, die Ruh' ist lang.

Glaube mir, den Schmerz, den du verarbeiten musst, sitzt tief in deinem Herzen. Du wirst das Gefühl bekommen, da wo dein Herz ist, da liegt jetzt ein Wackerstein, der nicht wanken und weichen will. Du möchtest ihn rausreißen, aber es geht nicht.........

Tage und Wochen und Monate werden vergehen, bist du plötzlich merkst,dass du dein Herz wieder spürst, dass die Wunde langsam verheilt ist, und einer bleibenden Narbe Platz macht.

Dann ist es soweit, dass du auf die schönen Stunden mit deiner Oma, mit einem Lächeln im Gesicht, zurückschauen kannst. Und dann sagt dir dein Kopf auch, dass du deiner Oma die ewige Ruhe von deinem Herzen gönnst.........

Ich wünsche dir alle Kraft der Welt, und dass du dich mit deiner Familie gegenseitig unterstützen kannst.

Alles Liebe, Renate.


Renate2804  24.05.2022, 12:09

Hallo, mruniverse1. Danke..... und dir ganz viel Kraft.🍀❤

Die letzte Zeit, die sie hat, bei ihr sein und einfach genießen. Denke an die schönen Momente mit ihr und sehe es positiv. Du hattest sie in deinem Leben ^^

Ich weis , Abschiede tun manchmal weh und sind schwer, aber man muss da durch. Sogar mehrmals im Leben


mruniverse1 
Beitragsersteller
 22.05.2022, 21:08

😭😭😭

mruniverse1 
Beitragsersteller
 22.05.2022, 21:10
@peep2723

Naja. Sie ist ja auch schon 99 Jahre alt. Klar. Niemand lebt ewig. Aber wenn sie stirbt, ist mein Leben vorbei.

mruniverse1 
Beitragsersteller
 22.05.2022, 21:19
@peep2723

Doch. Dann bin ich auch tot. Innerlich. Ich werde dann einsam und allein sein.

peep2723  22.05.2022, 21:21
@mruniverse1

Du bist nicht einsam. Sie ist nur nicht körperlich da, sie verlässt dich nicht

mruniverse1 
Beitragsersteller
 22.05.2022, 21:26
@peep2723

Sie nicht. Aber andere. Weil dann meine Familie wieder auseinandergeht und so leid es mir tut, ich würde mich dann von Gott verlassen fühlen, wenn meine Oma stirbt und meine Familie wieder auseinandergeht. Wenn es nicht so ist, wäre es schön.

peep2723  22.05.2022, 21:28
@mruniverse1

Okay, also liegt es eher an deiner Familie. Ihr alle müsst damit klarkommen.

mruniverse1 
Beitragsersteller
 22.05.2022, 21:28
@peep2723

Möge Gott uns beistehen und sich allen offenbaren.

Das Sterben gehört zum Leben. Wenn du das akzeptierst, verkraftest du es leichter. Den Verlust spürst du erst hinterher.

Verbringe so viel Zeit wie möglich mit deiner Oma und verabschiede di h von ihr, wenn du möchtest. Sag ihr dass du sehr lieb hast und wie dankbar du bist, dass sie immer für dich da war.

Hallo,

Hier sind grundsätzliche Tipps, um mit der Situation umzugehen: Trauer ist bei Menschen verschieden. Du kannst mit einem Menschen reden. Es gibt im Internet und über das Telefon kostenlose Seelsorge. Falls Du noch zur Schule gehst: Gibt es an Eurer Schule vielleicht einen Vertrauenslehrer? Dann kannst Du auch mit diesem reden.

Ich bin Christ. Der Glaube hilft bei Trauer vielen Menschen. Gott liebt Dich. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott und ein Leben nach dem Tod gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Alles Gute