wie aktuell und richtig ist marx?
also: für wie aktuell und richtig haltet ihr die wirtschaftsanalysen von karl marx
14 Stimmen
5 Antworten
Auch wenn ich seine Werke nicht gelesen habe und nur wenige Ausschnitte oder Zitate kenne, muss ich anhand dieser Informationen sagen, dass er meiner Meinung nach einfach viel Schwachsinn erzählt. Er mag zwar einige Dinge richtig erkannt und analysiert haben, aber die Schlüsse, die er daraus zieht sind einfach zum Teil unrealistisch und nicht umsetzbar.
Aber jede Gesellschaftsstruktur hat eben ihre Vor- und Nachteile, mit Sicherheit sind nicht alle seiner Ideen oder Aussagen schlecht.
Wenn du nichts von ihm weisst: von welchen falschen und unrealistischen Schlüssen genau redest Du?
bei marxisten (und vorallem nicht bei papa marx)sollte man sich auch keine realpolitischen positionen holen, es geht dabei nur die analysen
Marx hat vorausgesagt, dass die kapitalistische Produktionsweise an ihrem inneren Widerspruch zugrunde gehen wird. Dieser Widerspruch besteht darin, dass die kapitalistische Produktionsweise einerseits menschliche Arbeitskraft anwenden muss. Denn die menschliche Arbeitskraft ist die Grundlage für die Produktion des Mehrwerts, um den es im Kapitalismus geht. Andererseits wird durch die erhebliche Steigerung der Produktivität, die es im Kapitalismus infolge der allseitigen Konkurrenz gibt, menschliche Arbeit immer mehr durch Maschinen, Technik usw. ersetzt. Dadurch untergräbt die kapitalistische Entwicklung also ihre eigene Existenzgrundlage.
Dieser Grundwiderspruch des Kapitalismus kommt erst in unserer Zeit voll zum tragen. Die seit vielen Jahren zu verzeichnenden ökonomischen Krisen sind der Ausdruck davon.
In früheren Epochen gab es zwar auch schon Arbeitsplatzabbau duch neue Techniken. Diese neuen Techniken waren aber immer mehr oder weniger auf die jeweilige Branche begrenzt. Eine neue Technik, die z.B. im Fahreugbau eingesetzt wurde, führte also nicht dazu, dass Arbeitsplätze in der Lebensmittelindustrie wegfielen. Ausserdem gab es in der Vergangenheit neue, arbeitsintensive Produktionszweige. Viele Arbeitskräfte, die z.B. zuvor in der Landwirtschaft tätig waren und infolge der enormen Produktivitätssteigerungen gerade in diesem Bereich ihren Job verloren, konnten z.B. in der neuen Automobilindustrie unterkommen.
Beides ist heute anders: die neuen Technikschübe seit ungefähr Mitte der 70-er Jahre, zuerst die Mikroelektronik, dann Computer und Internet, heute die KI, sind nicht auf einzelne Branchen begrenzt, sondern ersetzen fast überall mehr und mehr menschliche Arbeit. Aus diesem Grund gibt es auch keine neuen arbeitsintensiven Branchen mehr. Denn neue Branchen starten direkt auf einem hohen Produktivitätsniveau. In der Handyfabrikation z.B. sind nur wenige Arbeiter beschäftigt im Vergleich zur Automobilproduktion. Neue Branchen können also nicht mehr den Wegfall von Arbeit in anderen Branchen kompensieren.
Immer weniger Arbeit bedeutet immer weniger Mehrwehrt. Der Kapitallismus kann sich eine ganze Zeit lang "retten", indem er "fiktiven" Mehrwert produziert. Dieses fiktive Kapital, von dem Marx ebenfalls bereits gesprochen hat, wird vorwiegend im Finanzwesen "produziert". Das ist die berühmt- berüchtigte Blasenbildung. Das Finanzkapital ist daher aktuell noch quasi der "Retter" des Kapitalismus.
Alle diese Entwicklungen darf man allerdings nicht aus der Perspektive eines einzigen Landes wie Deutschland beurteilen. Es handelt sich um eine weltweite Entwicklung, die aber nicht überall gleichzeitig in gleicher Weise abläuft. Das ist so ähnlich wie bei einer Epidemie, die zuerst in einigen Ländern ausbricht, während die anderen Länder noch eine ganze Weile glauben können, nichts damit zu tun zu haben. Wenn wir nur die Perspektive aus Deutschland einnehmen, so scheint es, als wäre alles das, was ich oben beschrieben habe, Unfug. Denn in Deutschland wird nicht immer weniger, sondern immer mehr gearbeitet (wobei ein großer Teil der neuen Arbeit allerdings auf unproduktive Hilfsarbeiten aller Art entfällt). Bei näherem Hinsehen widerlegt das aber nicht meine These, sondern beweist sie vielmehr. Denn Deutschland ist ein exportorientiertes Land. Es kann nur deswegen so viel exportieren, weil in anderen Ländern diese Produkte gerade nicht bzw. nicht in ausreichender Anzahl hergestellt werden. Und das liegt immer mehr daran, dass anderenorts die Industrien schon zusammengebrochen sind. In vielen Ländern gibt es Arbeitslosenquoten von 40% oder 50%. In vielen arabischen Ländern z.B. ist die Wirtschaft mehr oder weniger am Boden. Trotzdem gibt es auch dort noch immer einen gewissen Bedarf z.B. an Maschinen, Haushaltsgeräten usw. Der wird dann unter anderem von Deutschland gedeckt. In Deutschland arbeitet man also Tag und Nacht und glaubt irrig, es sei doch alles in schönster Ordnung. In Wirklichkeit ist die Krise der Mehrwertproduktion aber längst in den westlichen Industriestaaten angekommen. Denn die Finanzblasen, von denen ich sprach, gibt es nicht in Afrika oder den arabischen Ländern, sondern in den westlichen Industrieländern.
ohne Marx gäbe es keinen kommunismus und wir hätten Frieden
Russland wurde erst durch den kommunismus so böse, siehe Stalin, Vergewaltigungen im 2. Weltkrieg, Gulags……
Ein Drittel aller Vergewaltgigungen nach dem 2. Weltkrieg wurde von Amerikanern verübt. Welche satanische Ideologie steckt deiner Meinung nach hinter diesen Taten?
Kann nichts davon auswählen.
Wie alle, hat auch Karls Theorie vor und Nachteile.
Die Vorteile sind die Theorie, die Nachteile der Mensch, der nie den Hals vollkriegen kann.
"Den Hals nicht vollkriegen" geht aber nur dann, wenn die gesellschaftlichen Umstände überhaupt solchen Egoismus zulassen. Zum Beispiel soll es in einer kiommunistischen Geselschaft kein Geld mnehr geben, weil die Produkte nach anderen Kriterien verteilt werden. Wenn es kein Geld mehr gibt, hat es derjenige, der als Egoist Geld zusammenraffen will, ziemlich schwer.
Aber es ist ja nicht wirklich ein Problem, ne vergoldete Badewanne oder einen Edelwagen aus Nicht-eigener-Produktion zu organisieren denke ich mal.
Wenn Du Diebstahl meinst: das kann es auch im Kommunismus geben. Aber das ist ja kein Argument. Denn diese Form von Egoismus gehört nicht "zum System". Im Kommunismus wird es auch noch Menschen geben, die ihren Ehegatten betrügen, oder die mit Angeberei irgendwelche Positionen bekommen.
Der Kommunismus setzt nicht voraus, dass alle Menschen edel, hilfreich und gut sind. Umgekehrt ist der Kapitalismus nicht deshalb "schlecht", weil es Menschen mit "bösem Charakter" gibt. An der "Ausbeutung" im Kapitalismus sind nicht "böse Ausbeuter" schuld, die nun mal fiese Egoisten sind. Sondern an der Ausbeutung ist das "Kapital" schuld. Und Kapital ist das gesellschaftliche Verhältniss, wodurch aus Geld mehr Geld gemacht wird. Selbst dann, wenn es gar keine menschlichen Kapitalisten mehr gäbe, sondern die ganze kapitalistische Wirtschaft von Computern oder Robotern geleitet würde, gäbe es Ausbeutung. Mit anderen Worten: da der Kapitalismus und seine schlechten Seiten nichts mit "Egoisten" zu tun haben, ist die Überwindung des Kapitalismus auch nicht davon abhängig, dass man den Egoismus überwindet.
Abgesehen davon werden im Kommunismus, so wie ich das einschätze, keine goldenen Badewannen produziert ;-)
Dann bin ich wohl ganz ungebildet.
Ich habe das mit Planwirtschaft und jeder bekommt das gleiche, also mit Sozialismus a la DDR in Verbindung gebracht.
Das kann ich gut nachvollziehen. Die DDR hat ja allen Ernstes behauptet, ein "sozialistischer Staat" zu sein (was es nach Marx gar nicht geben kann). Natürlich verstehen die meisten Menschen unter "Sozialismus" mehr oder weniger das, was in den "realsozialisischen Länern" praktiziert wurde. Und natürlich gehen die meisten Menschen davon aus, dass die dortigen Systeme die Verwirklichung der Theorien von Marx gewesen sind, denn dort wurden ja überall Marx-Bilder aufgehängt und herumgetragen. In Wirklichkeit waren die DDR und die anderen "realsozialistischen Länder" nicht sozialistisch, sondern nur eine andere Form von Kapitalismus. Nämlich Staatskapitalismus. Das kann man schon an der Lohnarbeit sehen: Nach Marx ist Lohnarbeit ein Merkmal des Kapitalismus, das es im Sozialismus nicht mehr gibt. "Nieder mit der Lohnarbeit" forderte er schon in den 1860-er Jahren. In der DDR war die Lohnarbeit aber nicht etwa überwunden, sondern im Gegenteil wurde sie fortwährend gefeiert.
Nachtrag: "Jeder bekommt im Kommunismus das Gleiche" ist ein ooffenbar unausrottbarer Irrtum. Marx hat genau das Gegenteil gesagt: "Jeder nach seiner Fähigkeit, jedem nach seinen Bedürfnissen". Wer z.B. mehr Kinder hat, bekommnt also auch mehr.
Ein "Arbeiter- und Bauernstaat" wäre so ziemlich das letzte, was Marx sich erhofft hätte.
ich rede nicht von realpolitischen thesen, nur seine analysen
ich empfehle dir echt mal seine werke zu lesen, mindestens zusammenfassungen vom kapital zu hören
Karl Marx war zu Lebzeiten in Trier ein Taugenichts und Wirrkopf, der an seinem Manifest gearbeitet hat, finanziell hat er sich von seinen Gönnern aushalten lassen, z.B. Engels. Er war ein Schmarotzer, Mietnormade und Schnorrer.
Das einige Staaten darauf ihre Staatsform aufgebaut haben, ist schon verwundernswert, aber da wir ihm die Ideologien der Nazis, Faschisten, Kommunsiten und Sozialisten und wie auch immer sie das auf Kuba nannten, zu verdanken haben, muss wohl was dran sein, auch, das der Maoissmus und wie es die Chinesen alle nannten. Aber der Kommunismus ist vorbei, Kuba, Russland, Albanien, selbst China haben diese Staatsform aufgegeben.
Marx war politischer Flüchtling. Bist Du der Ansicht, politische Flüchtlinge leben normalerweise in Saus und Braus?
marx analysen und marx realpolitische thesen waren weit weg vom "modernen" kapitalismus-eher boschelwismis
genau darum gehts mir y das bild des bourgeoisisten und fabrikbesitzer, des proletariats und des lumpenproletariats is wirklich alt, aktuell ist das halt nicht mehr zu 100%
Klar, der Ukraine-Krieg und der Überfall asuf Israel wurden von Kommunisten angezettelt.