wer kann mir sagen ob man den Tierschutzverein Perros-de-Catalunya e.V vertrauen kann?

4 Antworten

Den Verein selbst kenne ich nicht, aber hier ein Artikel mit den Kriterien, an denen Du einen seriösen Verein erkennen kannst: http://www1.wdr.de/fernsehen/tiere-suchen-ein-zuhause/auslandstierschutz100.html

Ich habe mir gerade die Hunde, die zur Vermittlung stehen, angesehen. Positiv finde ich, dass gerade bei den bestehenden Erkrankungen nicht beschönigt wird. Nicht gefallen hingegen hat mir, dass die Wesensbeschreibungen deutlich zu positiv sind. Einer der Hunde wurde mit einer massiven Angst vor Männern aufgegriffen, die er auf seiner Pflegestelle angeblich nicht mehr hat. Dass Hunde aus dem Auslandstierschutz in den ersten Monaten auf der Pflegestelle oder beim neuen Besitzer über Wochen, wenn nicht gar Monate, vollkommen unauffällig und ruhig sind, ist normal. Sie beobachten und halten sich zurück, weil sie schlichtweg ihr Überleben sichern wollen. Sind sie innerlich angekommen, zeigen sich auch die Baustellen, die sie mitgebracht haben, aber wieder.

Willst Du einen Hund von dort? Falls ja, sollte Dir das bewusst sein und Du solltest Dich darauf einrichten, dass Du vielleicht keinen unkomplizierten Begleiter bekommst, sonderern einen Hund, der u.U. mit dem Alltag hier überfordert ist, sehr viel Training und Rücksichtnahme braucht.


sukueh  31.01.2017, 09:41

Deinen letzten Absatz kann ich so nur bestätigen. Dadurch, dass die Hunde sich so unauffällig benehmen, erkennt man manche Verhaltensauffälligkeiten gar nicht so schnell. Und viele Traumata, die die Hunde in der oft recht kurzen Zeit in dem Herkunftsland erleben, sind so massiv, dass die Hunde sie niemals wirklich überwinden. Oft hat man auch Schwierigkeiten, den Auslöser für einen "Rückfall" zu identifizieren, weil es für den Hund anscheinend nicht nur mit Optik, sondern wohl auch mit Geruch, Ansprache etc. zusammenhängt. Man muss also meiner Meinung nach auch nach Jahren auf der Hut sein, weil der Hund plötzlich "auffällig" werden konnte. Zudem haben diese Hunde einen sehr ausgeprägten Überlebensinstinkt. D. h., sie benehmen sich auch bei Konfrontationen oftmals nicht so wie der normal sozialisierte Hund vom Züchter, sondern er kann sich - fühlt er sich in die Ecke gedrängt - ebenfalls etwas unberechenbar benehmen.

Ich habe schon Hunde aus dem ausländischen Tierschutz erlebt, die sich problemlos benommen haben, aber man weiß es im Vorfeld hat nicht, was man da bekommt. Die Tierschutzvereine wissen auch nur wenig bis gar nichts über die Vorgeschichte der Hunde, man kann sich also auch nur sehr, sehr schlecht darauf einstellen. Unser Hund aus Griechenland wurde noch im Welpenalter von der Tierschutz-Orga aufgenommen. Aber das, was er bis dahin erlebt haben muss, muss so schrecklich gewesen sein, dass es ihm bis heute (er wird heuer 11) immer noch nachhängt und bei der auslösenden Situation immer mal wieder hochkommt.

Ich kenne wirklich auch einige andere Halter, die Hunde aus dem Tierschutz aufgenommen haben und die Hunde einfach immer "besonders" handhaben müssen, um Rücksicht auf das traumatisierte Wesen zu nehmen. Ist nicht immer "Sozial kompatibel".

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Hallo, nun ist deine Frage schon recht alt, aber wir haben dort eine Hündin adoptiert und vielleicht hilft es ja jemanden, der sich unsicher ist weiter...
Wir haben einen Rüden (Podenco) aus einem anderen TSV adoptiert. Seit wir ihn haben, haben wir von dem Verein nicht mehr gehört und auch unsere Ansprechpartnerin hat sich nie wieder gemeldet und auf Anfragen von uns reagiert. Dieser TSV hat eine wunderschöne Internetseite, stellt sich toll dar, aber leider ists da nichts mit der Verbindung.
Das habe ich bei Perros de Catalunya ganz anders erlebt. Unsere Podenca haben wir adoptiert und am nächsten Tag klingelte das Telefon und der Verein erkundigte sich nach ihr und nach uns...: Ob alles geklappt hätte, wie die ersten Stunden waren, ob wir etwas bräuchten... Ich war ein bisschen platt, den von dem anderen Verein hatten wir ganr nicht mehr gehört...!

nach ein paar Tagen riefen sie nochmal an, ob Fragen aufgetaucht sein, wir irgendwo bei Unterstützung bräuchten etc. ich habe die Nummer von mehreren Ansprechpartnern gehabt und wenn ich ein Anliegen hatte echt meistens noch am selben Tag die Chance, mit dem Verein zu sprechen.

Nach einem Jahr kam sogar jemand vorbei, hat sich unsere Süße angeschaut, sich Rückmeldung geholt, wie es uns miteinander geht und wieder die Frage, ob wir Austausch oder Unterstützung bräuchten. Ich hatte den Eindruck, dass es ihnen immer um das Tier ging und die besten Sachen ermöglichen wollten. Der Verein war keineswegs aufdringlich oder belehrend, sondern positiv unterstützend.

Sollte ein Tier dort auch noch nach Jahren wieder "abgegeben" werden müssen, fühlen sie sich für alle Hunde ein (Hunde-)leben lang so verantwortlich, dass sie sich dann auch kümmern, dass dieses Tier einen guten Platz bekommt und nicht ins Tierheim geht. Das finde ich richtig klasse!

Es ist ein eher kleiner Verein, der sich aber nach meiner/unserer Erfahrung wirklich wirklich bemüht und dem jedes einzelne Tier wichtig ist. Der Verein fährt sogar nach Spanien, um die Tiere selbst kennenzulernen und "passgenau" zu vermitteln (Kinder, Katzen, Sozialisation etc) und Welpen werden frühestens mit 6 Monaten vermittelt, dass sie eine gute und lange Prägephase haben können.

Wir sind wirklich zufrieden und haben für uns gute Erfahrungen gesammelt :)

Grüße

Lovis

Ich habe eine ältere Hündin von Perros de Catalunya, wir hatten von Anfang an keine Probleme, die Hündin ist sehr gut sozialisiert und hat keine Probleme mit anderen Tieren. Da habe ich bei "Züchtern" schon anderes erlebt. Der Verein war immer da wenn ich Fragen hatte. Ich habe auch kurz als Pflegestelle zur Verfügung gestanden. Der Kontakt war hervorragend. Tiere sind auch nur Menschen mit ihren Eigenheiten und niemand und nichts ist perfekt. Deshalb würde ich immer wieder ein Tier von diesem Verein übernehmen wenn einer unserer Hunder über die Regenbogenbrücke geht.

Ich hab mir die Homepage mal angeschaut, auf mich macht die Organisation einen seriösen Eindruck:

 Die Hunde scheinen überwiegend über Pflegestellen vermittelt zu werden, also keine "Direktimporte" an Hundeneulinge, die sich in das Foto eines Hundes verguckt haben.

Das vorherige Kennenlernen des Hundes auf einer Pflegestellen und die Beratung durch die Pflegestelle bzgl. des Wesens des Hundes sind für Hundeanfänger ganz wichtig, auch, bzw. vor allem, für den Hund damit der nicht zum "Wanderpokal" wird.