Welchen Verlag könnt ihr für Neuautoren empfehlen?


30.01.2020, 22:22

Ps.: es ist ein fantasy roman

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Toll, dass du ein Buch geschrieben hast!

Aber gleich beim allerersten selbst geschriebenen Buch an eine Veröffentlichung durch einen Verlag zu denken, das ist normalerweise ziemlich unrealistisch und bringt meistens nur Frust und Enttäuschungen.

Überleg dir gut, ob du dir das wirklich antun willst, das zu versuchen, wenn du noch keine Erfahrungen oder Erfolge vorzuweisen hast (z.B. Teilnahme an Autorenwettbewerben, erfolgreiche Veröffentlichungen im Internet oder als eBook oder so...)

Seriöse Verlage (= Verlage, die kein Geld vom Autor verlangen) veröffentlichen nur solche Bücher, bei denen sie hohe Verkaufszahlen und Gewinne erwarten, sonst lohnt sich der Aufwand für Lektorat, Druck und Vermarktung nicht.

Erstlingswerke von unerfahrenen, unbekannten Hobby-Autoren haben da normalerweise keine Chance, weil da erfahrungsgemäß nicht mit hohen Verkaufszahlen zu rechnen ist.

Unverlangt eingesendete Manuskripte von Hobby-Autoren werden bei den Verlagen meistens gar nicht gelesen - sorry aber so ist die Realität.

"Verlag für Neu-Autoren" - so etwas gibt es nicht, weil so ein Verlag ziemlich schnell pleite wäre. Der Buchmarkt ist hart umkämpft und die Verlage müssen Gewinn-orientiert arbeiten, um zu überleben.
Für Wunschträume von Hobby-Autoren ist da kein Platz.

Selbst weltberühmte Autoren wie z.B. Astrid Lindgren und J.K.Rowling mussten in ihren Anfängerjahren diese Erfahrung machen. Sogar bei denen gab's zunächst nur Absagen von Verlagen und erst nach langer Zeit und mehreren geschriebenen Büchern haben sie eine Chance bei einem Verlag bekommen.

Das soll dich jetzt nicht entmutigen! Im Gegenteil!
Schreib weiter, sammle weitere Erfahrungen,...
Aber nicht nur der unrealistische Traum von "deinem Buch in den Schaufenstern der Buchläden" sollte deine Motivation sein, sondern der Spaß am Schreiben :-)

Wenn du es trotzdem unbedingt versuchen willst, gleich dein erstes Buch über einen Verlag zu veröffentlichen dann schau auf den Internetseiten der einzelnen Verlage, ob und wenn ja in welcher Form, die Einsendungen annehmen.
Niemals das gesamte Manuskript unverlangt an einen Verlag senden!
Erstell ein Exposé und versende das, aber am besten erst, nachdem du den Verlag kontaktiert hast.
Und mach dir keine großen Hoffnungen und sei nicht zu enttäuscht, wenn du keine Antworten von den Verlagen bekommst.

Pass auf, dass du nicht an einen der betrügerischen Pseudo-Verlage gerätst! Die geben sich aus als seriöser Verlag und machen unerfahrenen Autoren große (falsche) Versprechungen über den (angeblich) erwarteten Erfolg des (angeblich) supertollen Buchs. Letztendlich wird der Autor abgezockt durch versteckte Kostenfallen im Kleingedruckten des Vertrags und am Ende bleibt der Autor sitzen auf hohen Kosten und Kisten voller Bücher, die niemand haben will :-(

Viel einfacher zu realisierende Alternativen zur Verlags-Veröffentlichung sind:
► Veröffentlichung im Internet z.B. Wattpad oder fanfiction
► Veröffentlichung als Selfpublishing eBook, z.B.:
— Book on Demand
— epubli
— Bookrix
— Amazon Kindle KDP

Viel Erfolg!


Alle und keinen. Es ist wichtig, dass es ein Verlag ist, der auch Bücher in dem Genre deines Romans veröffentlicht. Der Markt trennt sich recht strikt in Kinder- und Jugendbuchverlage und Verlage für Erwachsene. Reine Sachbuchverlage, Kalender, Noten, Bildband-Verlage etc. brauchst du wegen eines Romans gar nicht erst zu kontaktieren.

Interessant ist dazu auch dies hier von einem Bestsellerautor:

http://andreaseschbach.de/schreiben/verlagssuche/verlagssuche.html

Hast du einen Verlag im Internet gefunden, in dessen Program dein Werk passen könnte, dann finde erst heraus, wie man dort neue Manuskripte angeboten haben möchte. Wer sich schon an so wenige Vorgaben nicht halten kann, kommt als künftiger Vertragspartner schon einmal nicht in Frage.

Sein Manuskript einem Verlag anzubieten, ist so etwa wie eine Bewerbung. So sorgfältig muss das auch angegangen werden. Und dann nicht zu vergessen, dass Verlage täglich etliche Manuskripte angeboten bekommen. Die Konkurrenz ist also riesig.

Als reiner Sachbuchautor eines größeren Publikumsverlags kurz ein paar Worte:

Deine Erfolgsaussichten in Hinblick auf eine Veröffentlichung durch ein klassisches Verlagshaus betragen rund 2 - 3 Prozent - und je jünger ein Hobby-Autor, umso unwahrscheinlicher die Veröffentlichung.

Sei also zunächst bitte selbstkritisch und stelle dir die Frage, ob auch du persönlich Geld dafür ausgeben würdest, das zu lesen, was du verfasst hast. Ist es eine vollkommen neue, originelle und innovative Idee? Dann mal "good luck"!

Es gibt drei realistische Möglichkeiten für Neuautoren:

Möglichkeit eins: Du googlest gezielt nach Publikumsverlagen, die auch dein Schwerpunktthema, in deinem Fall eben Fantasy, in ihrem Sortiment bedienen. (Es ergibt natürlich keinen Sinn, z.B. mit einem Gedichtband an einen Verlag für Sportliteratur heranzutreten.) Dann sieht die weitere Vorgehensweise wie folgt aus: Du sendest dem Lektorat "blind" eine Leseprobe deines fertigen Werks (also niemals das vollständige Manuskript !) zu, d.h. rund 30 Buchseiten, idealerweise natürlich die besten. Diese müssen komplett fehlerfrei und korrekturgelesen sein (das solltest du auf alle Fälle mithilfe eines Germanisten oder eines guten Deutschpaukers regeln, wenn du jemanden kennst), sonst wandern sie sofort in die "Tonne".

Füge der Leseprobe noch ein Exposé bei - und dann heißt es abwarten und Tee trinken, denn auf keinen Fall darfst du im Nachgang hinterhertelefonieren. "Quengeltelefonate" mögen Verlagshäuser nämlich überhaupt nicht, (denn die ersticken im Regelfall an unverlangt eingereichten Manuskripten). Die Spielregel lautet: Man meldet sich bei dir - oder man tut es eben nicht, was dann ebenfalls einer Absage gleichkommt. Für dich als Neuling bedeutet dies, dass du überdurchschnittlich gut sein musst, so dass deine Leseprobe das Lektorat geradezu "umhaut". Doch ist dies durchaus möglich, wenn auch nur mit geringen Chancen, denn sonst gäbe es ja überhaupt keine neuen Autoren wie zum Beispiel den Lehrersohn Bastian Bielendorfer mit seinem damaligen Newcomer-Bestseller "Lebenslang Pausenhof". Kalkuliere ruhig bis zu 50 Absagen ein, ist wie eine Bewerbung. Aber mit etwas Glück kommt ja von Nr. 51 eine Zusage!

Möglichkeit zwei: Self-Publishing. Hier nimmst du alle Fäden in die Hand und musst dich selbst um Layout, Textgestaltung und Korrektur sowie auch Preiskalkulation und Vertrieb kümmern. Wichtig ist für Dich ist aber zu wissen, dass eine weitere Vermarktung des gleichen Werkes über einen Publikumsverlag dann kaum noch möglich ist. Dieser Weg wäre dann in den meisten Fällen versperrt. Aber es wäre ein gangbarer Einstieg für das erste Werk. Verkauft sich dieses einigermaßen, so wäre das eine gute Referenz für einen Publikumsverlag, wenn du dein zweites Buch veröffentlichen möchtest. Nachteil: Es tummeln sich inzwischen eine Menge Schund und Mist am mittlerweile fast unüberschaubaren Markt der Self-Publisher, so dass selbst ein tatsächlich gutes Buch auf diesem Weg schnell untergeht, nicht beachtet wird und in der Versenkung verschwinden kann.

Möglichkeit drei - und hier bitte aufgepasst, damit du gewarnt bist: Du gehst einem so genannten Druckkostenzuschuss-, Bezahl- oder Pseudo-Verlag auf den Leim. Der Ablauf sieht dann aus wie folgt: Du schreibst ein solches Unternehmen (eher aus Versehen) an und bekommst binnen weniger Tage einen salbungsvollen Brief, dass man von deinem Werk absolut begeistert sei - und die so genannte "Lektoratskonferenz" eine Veröffentlichung auf jeden Fall unterstützt - wenn du dafür bezahlst. Diese Schreiben sind äußerst manipulativ und geschickt formuliert, und so manch ein hoffnungsfroher Hobbyschriftsteller fühlt sich zum allerersten Mal wirklich ernstgenommen, doch kann ich dazu nur sagen: Vorsicht - Falle! Diese "Verlage" würden jeden Schulaufsatz und jeden Einkaufszettel veröffentlichen, wenn man dafür zahlt. Da geht es gerne um Summe zwischen 1.500,- und 30.000,- Euro, die der Autor blechen soll! So arbeitet aber kein seriöses Verlagshaus, das vielmehr das unternehmerische Risiko zu tragen hat und daher selbst mit allen Kosten in Vorlage geht (diese können durchaus in Höhe des Preises für einen Kleinwagen liegen, deswegen sind Verlage auch recht wählerisch) und nach Ablauf einer festgesetzten Frist das Honorar an den Autor ausbezahlt - nach Abhängigkeit der Anzahl der bis dahin verkauften Bücher. Ein Pseudo-Verlag muss aber keine Bücher mehr verkaufen, denn das Geld ist über den naiven Schreiberling ja bereits verdient. Diese Verlagshäuser erkennt man im Netz leicht an der Werbung "Verlag sucht Autoren", was in der Realität nicht vorkommt. Die angepriesenen Vertriebsleistungen dieser Häuser kann man eher als schleppend bis nachlässig bezeichnen; die Druckerzeugnisse vergammeln irgendwo auf Halde - und in den Redaktionen der Tagespresse kennt man seine Pappenheimer bereits. Bücher aus Druckkostenzuschussverlagen wandern sofort ins Altpapier. Eine schwarze Liste, veröffentlicht vom Bund Deutscher Schriftsteller, findest du hier:

https://neinzudruckkostenzuschussverlagen.blogspot.com/p/blog-page_53.html

Viel Glück weiterhin!!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausgebildeter Verlagskaufmann, Sachbuchautor

Kenne einige Verlage. Die Frage ist allerdings, um welches Genre es sich handelt!

Es ist ja ein Unterschied ob Du ein Fantasy-Roman geschrieben hast oder ein Kochbuch... !?


Ratte123 
Fragesteller
 30.01.2020, 22:19

Oh... ist ein fantsy roman

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