Welche Vorteile könnte die Besiedlung mehrerer Planeten für die Menschheit haben, sowohl wissenschaftlich als auch kulturell?

Weil wir technisch noch sehr lange nicht soweit sein werden.

Aber das Gedankenspiel ist interessant, darum lese ich gerne Dystopie, Sci-Fi und Fantasy-Bücher.

Weltenaufbau ist sehr spannend, und die Zusammensetzung der ersten Regierung die sich auf dem neuen Planeten etabliert bestimmt die ganze Richtung, auch die bestehende kulturellen Hintergründe werden relevant sein, denn Menschen halten sich gern an ein bewährtes System.

Der Vorteil ist natürlich vor allem Ressourcen-Gewinnung. Geld und Macht ist stets der grösste Motivator. Dahingehend ist Avatar ein glaubwürdiger Film - die Menschen sind bemüht die Rohmaterialien abzubauen und nur nebenher zu forschen, Rohmaterialien bringen mehr Geld.

Wenn dich solche Themen interessieren versuch dich an einigen Dystopie-Büchern und ignoriere die Liebesgeschichte. Red Rising empfinde ich als besondere Perle im Sci-Fi Bereich.

Notarche: Sollte die Menschheit auf der Erde vernichtet werden gäbe es einen Überlebenskeim. Hier könnten auch anderen Arten des Lebens die mit einer derartigen Vernichtung aussterben würden durch Samenbanken (e.g. bei Pflanzen) erhalten werden. Allerdings gab es bisher nie ein natürliches abiotisches Ereignis, dass stark genug gewesen wäre den Menschen komplett auszulöschen. Auch der Meteorit am Ende des Mesozoikums (Aussterben der Dinosaurier) hat die meisten Arten zum Aussterben gebracht, da es für einige Jahre zum Stopp jedes Pflanzenwachstums kam. Heutzutage gäbe es Menschen, die Zugriff auf Konserven für ein paar Jahre hätten. Doch der Mensch kann sich heute selbst auslöschen (atomar, ggf. extreme biologische Waffen). 'Notarche' ist daher nur ein schwacher Grund

Überbevölkerung: Nope. Selbst wenn es eine 2. Erde gäbe! Derzeit wächst die Weltbevölkerung um über 200.000 Menschen pro Jahr. Für einen relevanten Wert müssten also weit über 100.000 Menschen am Tag die Erde verlassen. Und nicht nur in den Orbit. Auch ist der einzige Planeten der in nächster Zeit besiedelt werden kann (in Gebäuden mit 1 Bar - den zu halten ist kein Problem, das kann jeder Reifen).

Dazu Anmerkung: Komplettes Terraforming auf dem Mars ist unrealistisch. Die Masse der Atmosphäre müsste auf ihr vielfaches erhöht werden bevor man ohne Druckanzug überleben könnte (Atmen ist noch ein anderer Punkt, O2 Anreicherung wäre sogar möglich). Und woher sollte die Masse kommen?

Vielleicht idelogisch: Stellen wir uns einmal vor, der USA, Westen und Russland ziehen sich zurück. Aber China schafft es den Planeten zu besiedeln - ohne dass dies dazu führt, dass besagte andere Länder nachziehen. Aus einer Station werden viele und dann gibt es ganze Städte. Der ganze Planet wird kommunistisch. Wäre das schlimm? Nun - einigen Leute würde sich der Magen umdrehen, während andere sagen, ist mir doch egal was auf anderen Planeten passiert.

Wirklich entscheidende Vorteile sind also nicht zu erwarten durch Besiedlung eines anderen Planeten.

Aber andersherum: Warum nicht besiedeln? Warum musste er der Frühmensch Afrika verlassen, woanders ging es ihm nicht besser. Warum mussten später die Europäer (abgesehen von der frühen Suche nach schnellem Geld) nach Amerika? Oder gar ins unwirtliche Australien? Sagen wir heute: Wenn die Vormenschen schlau gewesen wären, dann wären sie in Afrika geblieben. Wir sind nur hier, weil die so dämlich waren? Was werden zukünftige Marsbewohner von den Menschen heute denken, die sagen, dass ist zu aufwendig, lasst uns lieber was anders mit dem Geld machen oder ein wenig weniger Steuern zahlen? Es liegt einfach in der Natur des Menschen sich Neuem zuzuwenden.

Wenn wir einmal mehr als nur ein paar Stationen auf Mars haben und das Leben angenehm wird (eher städtisches Charakter, ohne Verlassen der Gebäude) wird es sogar individuelle Vorteile durch die geringe Schwerkraft geben. Sport kann auf ganz anderem Level ausgeübt werden (Kampfsport: Sprungattacken wie heute nur in Videospielen möglich, Eiskunstlauf: 3-facher Rittberger ist doch kein Problem,...). Vor allem können die meisten Alten auf ihren Rollator verzichten und haben ein besseres Leben als auf der Erde ... aber alles erst, wenn eine große Population mit breitem kulturellen Angebot und guter medizinischen Betreuung existiert. Und das ist sicher noch viele Jahrhunderte hin - insbesondere das für große Bevölkerungsteile mehr Vor- als Nachteile gegenüber der guten alten Erde existieren.

Um es vorweg zu sagen: Die Menschheit ist aus heutiger Sicht nicht im Stande jemals andere erdähnliche Planeten zu besiedeln. Das ist aber ein eigenes, sehr umfangreiches, Thema.

Aber, wenn sie doch könnte, hätte es sehr viele Vorteile:

Die Besiedlung anderer Planeten könnte die Überbevölkerung und die Ressourcenknappheit auf der Erde lindern und zusätzlichen Lebensraum bieten.

Die Erforschung neuer Planeten würde zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen über das Universum führen.

Die Besiedlung mehrerer Planeten könnte als eine Art Versicherung für die Menschheit dienen, falls Katastrophen auf der Erde auftreten sollten.

Die Herausforderungen der Raumfahrt und der Besiedlung anderer Planeten könnten zu bedeutenden technologischen Fortschritten führen, die auch auf der Erde von Nutzen sein könnten.

Die Kolonisierung anderer Planeten könnte zu einem kulturellen Austausch und einer Bereicherung durch die Integration verschiedener Perspektiven führen.

Diese potenziellen Vorteile zeigen, wie die Besiedlung anderer Planeten die Menschheit in vielerlei Hinsicht voranbringen könnte.

Nach aktuellen Erkenntnisen des wissenschaftlichen Stands der Technik werden noch viele Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte ins Land ziehen, bis Menschen andere Planeten besuchen oder dauerhaft dort zu leben.

Aktuell ist das Utopie

Technisch ist es noch nicht möglich und auch in absehbarer Zeit werden dass wohl nur Forschungstationen sein. Möglicherweise gibt es in Hundert Jahren da Städte wobei es wenn dann nicht viele sein werden