Welche tricks nutzen Psychologen um Vertrauen zu gewinnen oder bindungen aufzubauen?


01.08.2020, 08:41

Geht bitte genau auf meine Frage ein, habe keine lust auf Antworten wie ,,Wenn eine person hilfe braucht soll sie zum richtigen Psychologen" das ist schon richtig aber vielleicht kann ich der Person auch helfen ohne das sie geht und wenn es ihr nicht genug hilft das sie zum richtigen geht.

Das ist sowas wie erste hilfe.

Nur Psychische erste hilfe

6 Antworten

  • Ausreden lassen
  • Offene Körperhaltung
  • differenzierte Zustimmung
  • Augenkontakt
  • Höre gut zu und gehe auf die Situation ein
  • Frage nach
  • Bagatellisiere nicht "schlimme" Ereignisse
  • Sei nicht aufdringlich
  • Achte auf Körpersprache und Reaktion

Zusätzlich kann man diese Fragen stellen oder der Proband stellt sie sich selbst.

https://www.psychologie-im-dialog.de/organisatorisches/leitfaden/

oder kauf/ lade dir ein Buch wie:

https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-642-13018-2_18

Welche tricks nutzen Psychologen um Vertrauen zu gewinnen oder bindungen aufzubauen?

Also "Trick" würde ich es nicht nennen wollen...

Psychologen sollten über Einfühlungsvermögen verfügen, Ruhe ausstrahlen und zuhören können...das kann ein Nicht-Psychologe auch leisten, wenn er vom Charakter so "gestrickt" ist.......

Psychologen verfügen natürlich über viel viel mehr, sie haben ja lange studiert und selbst eine Psychotherapie (Lehr-Therapie) gemacht....

Schön, dass Du helfen willst - LG :-)


Ich denke, zuhören ist beim Psychologen oberstes Gebot. Weil das finde ich auch schon Vertrauen weckt, wenn einem ehrlich zugehört wird. Und dann auch die richtigen Fragen kommen.

Ist zwar wahrscheinlich nicht gerade die Antwort, die du haben wolltest, aber ich finds trotzdem grundlegend dafür wichtig😂


SelinaMuellers 
Fragesteller
 01.08.2020, 08:51

Das wollte ich hören!

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Richtige Psychologen wenden keine Tricks an, dann hätten sie ihren Beruf verfehlt.

Sie lernen in ihrem Studium, wie sie auf Menschen eingehen und sie erlernen auch Körpersprache, damit sie unterscheiden können, ob der vor ihm sitzende ihm was vormacht oder nicht.

Die menschliche Psyche ist so unterschiedlich und ein Vertrauen gegenseitig aufzubauen geht auch nicht über Nacht und dazu muss der Klient auch bereit sein, zu reden.

Ein Psychologe wird auch keine Ratschäge oder Lösungen vorschlagen, sondern durch die Therapie - zusammen mit dem Klienten - nach Lösungen suchen. Tun muss der andere dann selber was.

Es ist toll, wenn du anderen zuhören und ihnen Ratschläge geben möchtest, aber dazu musst du selber auch in der Lage sein.

Manchmal hilft es schon, wenn andere Zuwendung bekommen und man ihnen ruhig zuhört, was in der heutigen Zeit immer weniger wird.

Man kann auch nicht anderen sagen "wenn ich in deiner Lage wäre", dann würde ich so oder so handeln, denn wenn wir selber in der Lage wären, würde unseren Entscheidungen vielleicht ganz anders ausfallen.

Aber die Hilfe darf nicht soweit gehen, dass man die Probleme der anderen zu weit an sich herankommen lässt.

Die "Tricks" bestehen darin, dass man empathisch zuhört, also versucht, den Anderen genau zu verstehen (inkl. Gefühle, Gedanken). Und dieses Verstehen aignalisiert man dem Anderen, man muss als Psychotherapeut quasi dem Anderen immer wieder beweisen, dass man ihn/sie versteht. Das macht man, indem man z.B.zusammenfasst, was der Andere sagt und Gelegenheit zur Korrektur gibt ("das heißt, Sie fühlen sich dann so richtig leer nach so einem Tag, weil die Situation mit den Kollegen sie frustriert, richtig?"). Oder man versucht das vom Klienten Gemeinte noch klarer zu machen als der /die Klient/in es selbst gemacht hat.

Der zweite Punkt ist Akzeptanz. Egal, was der/die Klient /in fühlt oder denkt, es wird akzeptiert. Die Haltung ist, dass man nicht will, dass der/die Klient/in einem gefällt, sondern man möchte, dass der /die Klient/in authentisch ist. Er /sie hat also das Recht, eine separate Person mit eigenen Gefühlen und Gedanken zu sein, und das versucht man, zu signalisieren.

Der dritte Punkt ist Echtheit. Soweit es für die Therapie relevant ist, versucht man, selbst als Therapeut transparent und authentisch zu sein. D.h. man sollte nicht ein Gefühl verleugnen, das man als Therapeut/in hat, denn das kann für den/die Klienten/in verwirrend sein. Dann kann es passieren, dass man verbal was sagt, die Körpersprache aber was Anderes ausdrückt und das will man als Therapeut nicht.

Das sind die 3 Prinzipien aus der Gesprächspsychotherapie, die auf Carl Rogers zurückgeht. Sie gelten aber im Prinzip auch für andere Therapieformen.