Welche Frässtifte gibt es und wozu verwendet man diese bei cnc fräsen?

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Wie sind die Bauteile, die du Fräsen willst und die Fräse selbst denn dimensioniert, vorallem an der Spindel? Gerade an plangefrästen Flächen wird es mit dem "Spiegelblank" schon schwer. Da nimmt man meistens einen Messerkopf her, die Wendeschneidplatten bringen wirklich ganz erstaunliche Oberflächen zu stande. Auf einer kleinen Hobbyfräse wirds damit aber schwierig. Da wäre vielleicht ein Schlagzahnfräser das richtige, die schaffen auch sehr gute Oberflächen an Planseiten, aber die Maschine muss nicht ganz so stabil sein. Allerdings auch hier: mit so nem hochgeschwindigkeitsfräsmotor wie Ihn die meisten DIY - Fräsmaschinen haben, bekommt man den nicht mal eingespannt.

Die Anzahl der Schneiden ist nicht so wichtig, du richtest deinen Vorschub nach der Zahnzahl, darum rechnet man immer in Vorschub pro Zahn. Zweischneidige Fräser sind meist besser geeignet um tiefe Kavitäten mit geringer Breite zu fräsen, weil mehr Platz für die Spannuten bleibt. Außerdem haben Sie meistens eine Schneide die bis zur Mitte verläuft, damit können Sie axial ins Vollmaterial tauchen.

3 Schneider sind meist etwas laufruhiger und formstabiler als 4 schneidige VHM Fräser.

4 Schneider können dafür mit mehr Vorschub gefahren werden. Wichtig zu beachten ist, ob der jeweilige Fräser eine Zentrumsschneide hat, hat er diese nicht, kann er nicht ohne vorbohren axial eintauchen.

Es gibt auch Schaftfräser mit 5 und mehr Schneiden. Die sind allerdings meist nur für die Schlichtbearbeitung nutzbar, da die Spannuten extrem klein gehalten werden.

Ab 3 Schneiden aufwärts, gibt es Fräser, zumindest im Profibereich, mit im Winkel versetzten Schneiden. Das hilft, die Schwingfrequenz zu unterbrechen, so das der Fräser nicht so schnell ins Rattern kommt.

Fräser gibt es natürlich in unterschiedlichen Längen (und Einsatzlängen), mit und ohne Freischliff (dafür gibt es keinen besonderen Namen).

Ein normaler Schaftfräser hat meistens eine winzige Fase am Schneidenende, die gegen vorzeitiges Ausbrechen schützt.

Ein Torusfräser ist ein zylindrischer Schaftfräser, der an den Schneidenenden einen Radius hat. Die Radien gibt es meistens in unterschiedlichen Größen.

Ein Schaftfräser kann als Schruppvariante (ist bei einer HobbyCNC obsolet) mit durchbrochenen Schneiden, oder als Schlichtfräser mit durchgängigen Schneiden ausgeführt sein.

Es gibt spezielle Fräser für die Verbundmaterialbearbeitung, die haben oben und unten einen gegenläufigen Drall.

Naja dann gibts noch Viertelkreisfräser (um Kanten zu verrunden) Fasfräser (Fasen anfräsen) Kegelfräser (die können meist Bohrungen ansenken und ebenfalls Kanten anfasen) und Kugelfräser.

Dazu kommen noch Sägeblätter und Scheibenfräser (um Nutzen radial zu fräsen oder zb. ein kleines Werkstück zu hinterfräsen, um es vom übrigen Rohmaterial abzutrennen) und T-Nutenfräser. Der Name sagt alles.

Wichtig zu wissen:

HSS schwingt nicht so schnell auf wie VHM, kann aber natürlich nicht so viel Vc verkraften.

Edelstahl lässt sich, es sei denn man hat speziell für diesen Werkstoff ausgelegte VHM Fräser, meist besser mit HSS fräsen.

Wie du schon aus der Bandbreite des Angebots sehen kannst, gibt es da keinen allgemeinen Standard, sondern es richtet sich nach dem Arbeitsgang und dem Werkstoff.

Vielleicht erst mal mit Fräsen an Sich beschäftigen und dann mal später mit CNC.

Das entsprechende Webforum ist zerspanungsbude.net, da gibt es auch Literaturempfehlungen.