Welche Bedeutung hat das Geburtsland oder der Geburtsort?
Hallo zusammen, meine Frage ist welche Bedeutung hat das Geburtsland oder der Geburtsort? Ich frage mich, weil ich eine Straßen Umfrage auf YouTube gesehen habe, in der der Youtuber Menschen auf der Straße gefragt hat, woher sie kommen und manche haben gesagt, dass sie zwar in Deutschland geboren sind, aber „eigentlich“ zum Beispiel Libanesen sind oder Russen sind, oder Serben oder Spanier sind etc.
In meinem Fall ist es so das ich schon mein ganzes Leben in Deutschland wohne und auch hier aufgewachsen bin. Ich kenne keine Sprache so gut wie die deutsche Sprache und ich fühle mich auch zu keinem Land oder keinem Staat so verwurzelt und beheimatet wie in Deutschland. aber ich bin nicht hier geboren sondern in einem anderen Land und jetzt frage ich mich wie ist das für mich bewerten soll.
Einerseits bin ich sozusagen „ im Herzen „ deutsch, aber eigentlich auch nicht. Wie sieht ihr das?
Was ist denn, wenn man zum Beispiel in Marokko geboren ist, aber eigentlich aus Ägypten stammt und jetzt in Deutschland wohnt. Marokko und Ägypten sind ja beide relativ nah beieinander, also in Nord-Afrika aber was, wenn die Person in Deutschland wohnt? Ist die Person jetzt Marokkaner obwohl die Abstammung aus Ägypten ist? Oder ist die Person Ägypter und wenn die Person jetzt einen deutschen Pass hat, ist die Person dann deutsch?
1 Antwort
Der ganze Blödsinn von wegen Geburt und so wird inzwischen überbewertet.
Vor der Staatsangehörigkeit war das einzig wesentliche das Bürgerrecht.
Wenn jemand in eine Stadt zog und lange genug dort wohnte, dann konnte er sich das Bürgerrecht kaufen. Dies Recht gab einem Rechte aber auch Pflichten.
In der Schweiz ist es noch ähnlich. Wenn Du lange genug in einem Kanton lebst, dann erhältst Du das Bürgerrecht und wirst eingebürgert. Du wirst also Staatsbürger.
Mit der Reform der Gebiete in Deutschland gab es dann keine freien Städte mehr, alle wurde Städte gehörten irgendwann zu Ländern. Die Idee der Bürgerrechte wurde beibehalten, aber die Rechte gab es nach wie vor nicht von selbst und sie konnten auch aberkannt worden. Geburtsort oder Herkunftsland waren zweitrangig. Maßgeblich war hauptsächlich die Konfession, die Unbescholtenheit und dass man in der Lage war sich selbst zu unterhalten.
Dann kam das Reich und die (Staats-)Bürger der Ländern erhielten die Reichsbürgerschaft, bzw. die deutsche Staatsangehörigkeit.
Und dann wurde die Staatsangehörigkeit zur Waffe geformt. Zugang zu Ämtern wurde nicht nur an die eigene Staatsangehörigkeit geknüpft, sondern an die der Ahnen. Bestimmten Personengruppen wurde die Staatsangehörigkeit entzogen oder rückwirkend aberkannt und es wurde eine ganz Lehre über Abstammung aufgezogen und so getan also ob man Staatsbürgerschaft vererben konnte.
Und diese Müllideen halten noch heute.
Wer die Staatsbürgerschaft der Bundesrepublik hat ist Deutscher; wer sie nicht hat ist zumindest kein Deutscher.