Was würdet ihr machen?

7 Antworten

Deine Eltern sind nicht in D aufgewachsen, du jedoch schon?

Ich vermute, mit dieser Gesprächigkeit, dem ausquatschen deiner persönlichen Themen innerhalb der gesamten Familie, bist du da von kulturellen Unterschieden "betroffen". In D wird das meines Erachtens ebenso gesehen, wie du das gerne hättest. Möglicherweise liegen die Prioritäten anderswo, wesentlich anders.

Wenn deine Eltern nicht völlig unflexibel sind, in ihrem Verständnis, sprich noch mal genauer mit Ihnen darüber.

Ausziehen kannst du ja trotzdem, aber es ist leichter, wenn deine Familie das auch gut findet, und dich dabei unterstützt.

Hast du denn ein Einkommen?

Was du berichtest, ist soooo ungewöhnlich nicht. Für viele Eltern bleiben die Kinder erst mal lange Zeit Kinder. Das kannst du nachvollziehen, wenn du überlegst, wie lange dir eine Woche oder die Ferien als Kind vorkamen mit 15 und jetzt. Die Zeit wird gefühlt "kürzer". Dadurch fallen einem Veränderungen schwerer. Die Kinder waren für die Eltern so lange Kind, dass es schwer fällt, Schritt zu halten und die Kinder angemessen zu behandeln.

Und viele Eltern haben nun mal das, was ihre Kinder sagen und tun als Hauptthema, vor allem innerhalb der Familie.

Wenn du ein Einkommen hast, kannst du natürlich entweder zu Hause bleiben oder auch mal alleine in Urlaub fahren oder erst mal mit Tagesreisen und Wochenendreisen anfangen. Möglichst mit vorher geplantem Programm, so dass du nicht vor Ort überlegen musst, wie du die Zeit verbringst.

Am Anfang eigenen sich auch Kurse oder Workshops oder Gruppenreisen, bei denen es ein Programm gibt. Oder Tagesreisen, bei denen man lernt, wie man den Tag in einer anderen Stadt verbringt, so dass man das später auch auf den Urlaub anwenden kann.

Ich würde aber an deiner Stelle noch einen Anlauf nehmen.

Erzähle deinem Vater und deiner Mutter etwas Privates. Z.B., dass du dich von allen hintergangen fühlst aufgrund dieser Vorkommnisse oder irgendetwas anderes, das nicht dramatisch, aber privat ist. Bitte dann darum, dass das auf keinen Fall weitererzählt wird und sage, dass dir das wichtig ist und du dich sonst hintergangen fühlst.

Warte ab, ob das Geheimnis bewahrt wird.

Einigen Menschen fällt das aber wirklich sehr schwer, weil sie sich dann mit der Last des Geheimnisses alleine wiederfinden und damit nicht zurecht kommen.

Frage mal deine Eltern, wie sie es fänden, wenn sie dir etwas sehr Privates anvertrauen würden und du es dann an Verwandte weitererzählst.

Das klingt traurig. Aber trotzdem würde ich den Stab nicht ganz so schnell brechen. Setzt dich mit deinen Eltern zusammen und sage denen in aller Deutlichkeit dein Empfinden und dass du dir überlegst, auzuziehn. Sage Ihnen, dass du ihr Verhalten als absoluten Vertrauensbruch wertest und dass Eltern so nicht handeln dürfen. Da darfst dann keine Ausreden ("ds ist doch nicht schlimm" oder "das war nicht so gemeint") gelten lassen. Ohne Gebrüll und Getobe , ganz klar und sachlich.


Ona5022 
Fragesteller
 01.08.2023, 17:20

Sie verstehen das nicht. Beide sagen "das ist doch nicht schlimm, wir sind eine Familie". Bei uns Ausländern ist ausziehen vor der Ehe ein absolutes tabu. Ich werde sie aber nicht fragen sondern einfach gehen.

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warning534  01.08.2023, 17:29
@Ona5022

Mit 20 kannst Du machen ws Du willst. Auch ausziehen- Aber reden und erklären würde ich es trotzdem. Dann wird es Dir beser gehen.

"Bei uns Ausländern", das ist kein Argument - Das ist meist nur eine Entschuldigung für blödes Verhalten. Egal ob hier geboren, zugezoen - mit und ohne deutsch Staatsbürgerschaft.

Ich hbae es hier in anderen Zusammenhängen schon öfter geschrieben, dass ich einen Multikulti Freundeskreis und Verwandtenkreis habe - da haben früher viele irgendwelche "Herkunftsentschuldigungen" hervorgebracht. Die meisten waren Unsinn.

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Mach auf jeden Fall nichts überstürzt. Plan vorher ganz genau wie und wo du finanzielle Unterstützung kriegst (z.B Wohngeld). Vielleicht hilft es dir auch zu Beratungsstellen zu gehen, findest passende Adressen im Internet

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sozialwesen (Jugendhilfe)

Such dir einen Freund/Freundin und zieh mit der Person zusammen.

Der familäre Zusammenhalt wird in vielen Kulturen sehr hoch geachtet - von dir eher nicht. Vermutlich weil du der deutschen Lebensweise inzwischen viel näher bist, las der Herkunft deiner Familie. Aber wenn du nicht willst, dass dort über dich mit den Verwandten geredet wird, dann musst du mitfahren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 5 eigene Kinder