Was wird alles von der Kirchensteuer bezahlt?

2 Antworten

In der Schweiz z.B. sieht das so aus und in DE und OE wird das ziemloch indentisch sein:

Auf kommunaler Ebene werden die kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angestellt und auch entschieden, wie viel in Löhne, Gebäude, Religionsunterricht, Jugendarbeit, Erwachsenenbildung, Kirchenmusik, Sozial- und Entwicklungshilfe usw. investiert wird. Für den personellen Bereich bestehen vielerorts kantonalkirchliche Vorgaben (Anstellungs- und Besoldungsordnungen), damit diese Fragen einheitlich geregelt sind. Zwischen den einzelnen Kantonen bestehen z. T. erhebliche Unterschiede.

Man kann davon ausgehen, dass von 100% Kirchensteuer in der Gemeinde ca. 5 –10% an die kantonalkirchliche Organisation (meist Landeskirche) gehen. Damit werden die kantonalen Stellen bezahlt (z. B. kantonale Caritas, Katechetische Arbeitsstelle, Fachstellen für Jugendarbeit, Erwachsenenbildung u. ä.). Über 90 % der Kirchensteuern kommen also der Gemeinde zu Gute, wo sie bezahlt werden.

Von diesen kantonalen Beiträgen gehen wiederum ca. 5 –10 % an die nächsthöhere Ebene: An das Bistum und an die Römisch-Katholische Zentralkonferenz für die Finanzierung gesamtschweizerischer Aufgaben (z. B. Katholischer Mediendienst für Radio und TV, schweizerische kirchliche Jugendorganisationen, Bildungseinrichtungen usw.). Ebenfalls z. T. gesamtschweizerisch wird die Seelsorge an sprachlichen Minderheiten bezahlt.

Nach «Rom» wandert nichts – für den Heiligen Stuhl wird jährlich der «Peterspfennig» als freiwillige Kollekten aufgenommen.

Weil die finanzielle Hoheit bei den Kirchgemeinden liegt und weil die Kirchenfinanzierung von Kanton zu Kanton verschieden ist, bestehen keine genauen Zahlen für die ganze Schweiz. Eine Schätzung geht davon aus, dass auf Gemeindeebene ca. 700 Millionen Franken eingenommen werden.

Kirchensteuern sind allerdings nicht die einzige Quelle der Finanzierung kirchlicher Aufgaben. Zu erwähnen sind auch folgende Einnahmequellen:

Staatsbeiträge: Mit Steuergeldern der politischen Gemeinden oder mit staatlichen Beiträgen zu den Kultusausgaben werden z. B. Kirchengebäude unterhalten, in einzelnen Kantonen Pfarrer und andere kirchliche Mitarbeiter besoldet oder die gesamtgesellschaftlichen Leistungen der Kirchen entschädigt. Neben den Staatsbeiträgen für Kultuszwecke sind auch projektbezogene Beiträge der öffentlichen Hand zu erwähnen, die z. B. für soziale und caritative Projekte im In- und Ausland oder für die Integration von Migrantinnen und Migranten gewährt werden.


bloodnight  19.11.2021, 23:05

Was ist damit?

Derzeit 540 Millionen Euro überweist der deutsche Staat der evangelischen und katholischen Kirche jährlich, ohne dass die Christen dafür irgendetwas tun müssten. Das Geld kommt aus Steuermitteln, das heißt: Auch wer nicht Kirchenmitglied ist, beteiligt sich an der Finanzierung

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kwon56  19.11.2021, 23:07

Sehr gut beschrieben!

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