Was soll ich in dieser Situation tun?
Hallo, ich bin 22 Jahre alt und habe eigentlich immer meine Eltern geliebt, was sich jedoch die letzten 2 Jahre änderte…
Ich hatte Probleme mit meinem Studium im Ausland (was teilweise an mir lag, aber nicht nur: Corona, Drohungen vom Mitbewohner…, da ich keine Freunde im Ausland hatte, war meine Stimmung sehr gedrückt und kam nicht schnell voran)
Auf jeden Fall, dachte ich mir, dass mich zumindest meine Eltern weiterhin unterstützen würden.
Meine Mutter behandelt mich jedoch teilweise wie ein kleines Kind. Sie sagt, wenn ich sage, dass ich inzwischen erwachsen bin und mich selbst in der Welt zurechtfinde, dass man ja sehe wie gut es läuft (Ironie…) und Bemerkungen wie schaun wir mal… Dann sagt sie mir wieder, ich sei schon immer komisch gewesen und sie habe sich mit mir nie gut verstanden.
Mein Vater ist auch nicht besser. Es wirkt so als wäre er oft neidisch, da er laut ihm selbst, nicht die Möglichkeit hatte, zu studieren. Es gab eine Situation, da musste ich niesen und dann fragte er mich, ob ich sie leicht anstecken wolle, obwohl sie nicht einmal neben mir waren und ich mir die Hand vorhielt. Ich werde andauernd kritisiert, nie bin ich gut genug. Dann fragte ich einmal nach, um was es leicht genau in ihrem Gespräch gehe, da ich es nicht genau hörte. Da, sie über eine Mietwohnung sprachen, fragte er mich, ob ich mich leicht um mein Erbe kümmere….
Auf jeden Fall bin ich ziemlich gekränkt. Ist das nachvollziehbar oder reagiere ich zu sensibel? Ich bin aber als Student auch noch in einem Abhängigkeitsverhältnis, was sie mich auch spüren lassen. Wenn ich mich wehre und sage, dass ich ausziehe, wird mir gesagt, tu nicht so, mit was denn. Oder sie sagen, lange schauen wir eh nicht mehr zu beim Studium.
4 Antworten
Hm, da bin ich mir nicht 100 % sicher in meiner Einschätzung.
Also einerseits gebe ich deinen Eltern insofern Recht, als dass du nach einem gescheiterten Studium im Ausland und in immer noch einem Abhängigkeitsverhältnis nicht in der Position bist, einen auf „ich weiß und kann alles (besser)“ zu machen. So sehr dein zum Beispiel Vater sich vielleicht nicht mit dem akademischen Lebensweg auskennt und diesbezüglich vielleicht nicht der beste Ansprechpartner oder Ratgeber ist, so hat er aber eben doch Lebenserfahrung, und ist eben den nicht-akademischen Weg offensichtlich erfolgreich gegangen. Diese Erfahrung fehlt dir komplett und bei dem von dir bisher beschrittenen Weg bist du zumindest bisher noch nicht erfolgreich gewesen. Insofern bin ich schon dafür, dass du dir zumindest mal anhörst, was deine Eltern meinen, und was sie an deiner Stelle jetzt tun würden. Niemand ist mit 22 ein „gemachter Mann“, aber damit man einer wird, muss man lernen, und lernen sollte man zumindest zum Teil, indem man sich einfach mal „was sagen lässt“ von Leuten, die älter sind.
Andererseits, diese Sprüche zum Anstecken, Erben und dass du „schon immer komisch“ gewesen sein sollst, finde ich auch etwas seltsam. Vielleicht ist das eine Art von Humor, aber ich würde mich davon auch gekränkt fühlen.
Als Erklärung dafür, weshalb sich das Verhalten deiner Eltern kürzlich so gewandelt hat, könnte sein, dass auch deine Eltern (mal wieder) festgestellt haben, dass das Leben nicht immer so läuft, wie man sich das vorstellt. Es ist sehr interessant, wieviele nicht nur Jugendliche, sondern sogar Eltern (obwohl sie es eigentlich besser wissen sollten!) denken, dass mit dem 18. Geburtstag oder dem Abitur ihrer Kinder ihre elterlichen Verpflichtungen enden. Aber wie wir ja wissen (oder es zumindest wissen sollten), sagt der Staat noch eine ganze, ganze Weile „nein“. Daraus folgt bei manchen Eltern so ein bisschen das Gefühl von „werde ich überhaupt jemals noch mal NICHT mehr mein Kind durchfüttern müssen?!“. Und wenn dann noch dazu kommt, dass das mit dem Studium nicht ganz so toll klappt, und wenn dann noch dazu kommt, dass dieEltern mangels eigener Erfahrung nicht einschätzen können, woran genau es liegt, dass es mit dem Studium etwas länger dauert (manchmal gibt es ja wirklich gute Gründe, für die der Student nichts kann), dann kommen da verschiedene negative Gefühle auf.
Also ich würde empfehlen, versuche mal ein offenes Gespräch mit deinen Eltern, in dem du vielleicht auch darauf hinweist, dass du erstens nicht der einzige 22-Jährige noch im Studium (ergo Abhängigkeitsverhältnis) bist, und dass sich zweitens das Abhängigkeitsverhältnis auch mal umkehren wird. Wenn sie mal älter sind und vielleicht Hilfe im Alltag brauchen, wird es von deinem Commitment abhängen, ob sie die billige Grundversorgung bekommen, oder mehr.
Na dann zieh doch aus. Du bist alt genug, Student und ob sie wollen oder nicht, sind sie zum Unterhalt verpflichtet. Plus das Kindergeld, das die dann zusteht.
Damit kriegt man ein WG-Zimmer gewuppt und als Student hatan ebenso unzählige Möglichkeiten zum Nebenjob.
Nimm dein Leben selbst in die Hand
Keine Sorge, bist nicht allein. Meine Eltern wollten mich auch von abhalten zu studieren, aber habe mich durchgesetzt. Du schaffst das schon
Ja, I mean wegen dem kritisieren. Setze dich durch, dann können sie nichts gegen sagen
Ich hatte Probleme mit meinem Studium im Ausland (was teilweise an mir lag
da ich keine Freunde im Ausland hatte, war meine Stimmung sehr gedrückt und kam nicht schnell voran)
Musste es im Ausland sein?
Wäre das Studium nicht auch in D möglich gewesen?
Auf jeden Fall, dachte ich mir, dass mich zumindest meine Eltern weiterhin unterstützen würden.
Hast Du das Studium denn unterbrochen?
Ansonsten bestünde ja noch Unterhaltsanspruch.
Wenn ich mich wehre und sage, dass ich ausziehe, wird mir gesagt, tu nicht so, mit was denn.
Weißt Du denn mit was? (wie Du Dir eine eigene Wohnung finanzieren willst?)
Oder sie sagen, lange schauen wir eh nicht mehr zu beim Studium.
Überschreitest Du denn schon die Regelstudienzeit?
Sie wollen ja, dass ich studiere