Was sind die Gründe, weshalb Zeugen Jehovas, ich sag mal vorsichtig, nicht soo beliebt sind?

Support

Liebe/r FeuerGlocke,

ich möchte Dich noch mal daran erinnern: Deine Frage mag interessant sein, jedoch provozieren solche Fragen leider auch immer wieder religiös stark tendenziöse Äußerungen, die hier nicht erwünscht sind. Ich möchte Dich und auch die hier Antwortenden bitten, Rücksicht darauf zu nehmen. Die Beiträge werden sonst gelöscht.

Bitte schaut diesbezüglich doch noch einmal in unsere Richtlinien unter http://www.gutefrage.net/policy.

Vielen Dank für Euer Verständnis.

Herzliche Grüsse

Bea vom gutefrage.net-Support

Das Ergebnis basiert auf 43 Abstimmungen

Sie sind tendenziell unbeliebt, weil sie... 84%
Mmmhh gute Frage, kann ich nicht sagen, warum sie unbeliebt sind 16%

37 Antworten

Interessierte werden emotional vereinamt - das Vertrauen was der Neuling in einen ZJ bei einem sogenannten "Heimbibelstudium" setzt, wird dahingehend ausgenutzt, das er nicht nur einfach die Informationen der Glaubensinhalte vermittelt bekommt.

Viel mehr legt man den Wert darauf, das man monatelang eine Umstruktierung der Antipathien und Sympathien der geistlichen Führung der ZJ übertragen bekommt, um so die Gefühlswelt und die damit verwobenen Ansichten des angehenden Neulings auf die weiteren psychologischen Prozesse innerhalb der Gruppierung vorzubereiten.

Innerhalb der Gruppierung gibt es dann zwei Pole die an einem ziehen: Einmal die neuerworbene Selbstkritik, das man sich nur dann "zufrieden" oder "glücklich" fühlt, wenn man alles individuel mögliche macht, um den Forderungen eines ZJ gerecht zu werden. Wichtig ist hier die Beteiligung an den Zusammenkünften, um die Phase der Indoktrinierung regelmäßig aufzufrischen - suggerierte positive Emotionen für eine Religion haben den Nachteil das sie ständig neu aufgerufen werden müssen, um die Wirkung aufrecht zu erhalten. Wenn man nicht alles macht was man könnte ("unser Bestes Jehova geben") verhelfen die Suggestionen dazu das man sich selber einer induzierten negativen Selbstbetrachtung ("Egoismus") die einen "schlecht fühlen" lässt.

Dieses Selbstbild erwirbt man während der Indoktrinierung, doch nicht nur hier: Auch untereinander, also innerhalb der Gruppierung kommt es zu Unterschieden - wer z.B. nicht mehr sich an der Aquise beteiligt ("Predigen geht" - "Jünger macht"), und auch seine gründe nennt ("nörgelt") der wird innerhalb der Gruppierung zum "schlechten Umgang" und wird dann selbst von ZJ gemieden.

Die Problematik des Aussteigers ist dann, das die emotionalen Abhängigkeiten erstmal nicht erkannt und dementsprechend neu ausgerichtet werden müssen - da die ZJ den Kontakt mit Ehemaligen meiden, fallen die Menschen weg, von denen man Jahrelang eine Art "Liebe" erhalten hat - das es eine tatsächliche Pseudoliebe war erkennt man dann erst im Nachhinein.
Hinzu kommt, das das emotionale Weltbild dermaßen beeinflusst wurde, das dann noch Ängste vor den "Weltmenschen" oder vor anderen "Ehemaligen" hochkommen, ganz einfach weil man u.U. viele Jahre so geprägt wurde.
Daher ist von den Aussteigern meist nichts gutes zu hören, da man ihnen vorenthalten hat, wie genau man sie jahrelang emotional ausgenutzt hat. Die Erfahrung, das das Vertrauen ausgenutzt wurde, lässt sie dann manchmal nur mit Hilfe wieder in normalen sozialen Verbindungen eingehen.

Menschen meiden meist die ZJ, weil ihnen ihr Bauchgefühl sagt, das die Liebe, mit der sie bei den Menschen "punkten" möchten, eine aufgesetzte Liebe ist. Berechtigterweise, denn deren Liebe untereinander ist von der Konformität gegenüber ihrer geistlichen Führung abhängig. Dennoch sind die Emotionen der eigentliche Grund für das verbleiben in dieser Gruppierung (Liebe und Ängste), weswegen vernünftige Argumente nicht die Ebene erreichen, in der diese Religion eigentlich stattfindet: Im Unterbewusstsein - aber das ist ein anderes Thema. - LG-B.


FeuerGlocke 
Fragesteller
 17.09.2011, 00:10

Hey Basti,

vielen lieben Dank für deinen ausfürhlichen Beitrag !! :)

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Mmmhh gute Frage, kann ich nicht sagen, warum sie unbeliebt sind

Liebe FeuerGlocke,

so richtig genau sagen kann ich das nicht. Vielleicht bin ich als bekennender Stehpinkler (klopf, klopf - nicht böse gemeint) einfach nicht sensibel genug, aber ich vermute mal, daß eine Menge Leute nicht auf zusätzliches Nachdenken stehen. Natürlich kommt es auch immer auf den oder die Zeugin selbst an; sie sind Menschen, haben Fehler und ab und an mag einfach die Chemie nicht stimmen. Aber andererseits ist es auch schwer, sie völlig zu ignorieren: schaust du in die Luft, um einen zu übersehen, rennst du vielleicht dem nächsten glatt die Prospekte aus der Hand ;-)

Ich hatte die Zeugen schon zu Gast und kann mich nicht beschweren. Wir hatten ein offenes Gespräch, welches leider nicht fortgesetzt wurde. Aber eventuell war ja zu dem Zeitpunkt schon ersichtlich, daß ich nur schwer zu missionieren bin. Jedenfalls haben sie das Gespräch gesucht und nicht ein Opfer für einen Monolog. Das muß ich hier mal ganz offen sagen.

Wie Religionen mit den Ihren umgehen, ist ein Minenfeld. Für mich zählt hier immer, daß der oder die Betroffene aus eigener Entscheidung und in freier Wahl dem Modus Operandi zustimmt. Deshalb habe ich ein prinzipielles Problem mit der alternativlosen Einordnung von Kindern in eine Glaubensgemeinschaft. Mein Gott möchte, daß sich die Menschen aus freiem Willen für ihn entscheiden und nicht, weil sie es nicht anders kennen. Aber das ist eine persönliche Sache und war hier weniger gefragt.

Ein weiterer Grund mag das Mißtrauen der Herde gegenüber in sich geschlossenen Gesellschaften darstellen, wie die Zeugen es sind. Für mich jedenfalls gibt es einen emotionalen Unterschied zwischen der Gemeinschaft mit ihren Gesetzen und Restriktionen, die ich nicht anerkenne (was mir aber von Seiten der Zeugen nie übelgenommen wurde - mal nachdenken) und den einzelnen Personen, die häufig viel Kraft und Aufmerksamkeit darin investieren, ein Leben zu führen, wie es ihrem Gott gefallen würde. Um diese Aufrichtigkeit beneide ich sie mitunter - und deshalb wüsste ich keinen gerechtfertigten pauschalen Grund, sie über einen Kamm zu scheren.

LG andisazi


Teddylein  16.09.2011, 00:14

Danke für Deine sachlichen Aussagen!

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Da gibt es nur eine Antwort warum diese Unbeliebt sind,nämlich weil sie sich genau an die Bibel halten und sich nicht auf Menschliche Philosophie und Theologie stützen,sondern nur auf die Bibel,so wie es jeder tun sollte die an GOTT glauben und an sein WORT die Bibel.und danach auch leben,vor allem die Nächstenliebe sollte groß geschrieben sein.Wären alle so wie Zeugen Jehovas,dann hätten wir Frieden auf Erden und nicht so viele Kriege!!!

Sie sind tendenziell unbeliebt, weil sie...

extrem ihren Glauben nach außen tragen und missionieren. Das ist an und für sich nichts Schlechtes, aber die Menschen lieben es nicht, wenn sie vom Glauben, oder von Religion und Gott "verfolgt" werden.

Sie teilen dieses Los übrigens mit den fundamentalen Christen, die für ihren Glauben auch öffentlich werben, ihn verteidigen und gleichfalls missionieren.

Der Unterschied, warum sie vielleicht noch etwas schlechter beurteilt werden ist, dass sie zwar eine anerkannte Körperschaft sind, trotzdem aber landesweit als Sekte gelten.

Sie sind tendenziell unbeliebt, weil sie...

Sie sind unbeliebt, weil sie so penetrant aufdringlich sind.


johnix  16.09.2011, 11:53

penetrant unaufdringlich, würde ich eher sagen.

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