Was musste Deutschland für Reparationen nach dem zweiten Weltkrieg zahlen?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

1) Erstens mussten die deutschen Kriegsgefangenen sei es in den USA oder Russland (besonders russland) sehr hart arbeiten. Manche hatten Glück und mussten nicht sehr hart arbeiten, manche wurden zur schwerstarbeit verpflichtet. Ganz mies konnte es teilweise in Russland werden, weil die essensrationen unvorstellbar gering ausfielen.

2) Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden deutsche Industrieanlagen zwangsweise abgebaut. Das bezeichnet man als "Demontage". Die Siegermächte hatten auf verschiedenen Konferenzen 1945 beschlossen, 1800 Betriebe zu demontieren.

Betroffen waren insbesondere die deutsche Eisen- und Stahlindustrie sowie Unternehmen der chemischen Industrie. Auch Betriebe des Maschinen- und Fahrzeugbaus wurden demontiert. Die abgebauten Teile wurden als eine Form der Wiedergutmachung und Kriegsentschädigung ("Reparationen") in anderen Ländern wieder aufgebaut.

Ende 1950 wurde diese Form der Demontage in der Bundesrepublik Deutschland beendet. https://www.hanisauland.de/lexikon/d/demontage

https://de.wikipedia.org/wiki/Demontage

3) Beschlagnahmung aller deutschen Patente und Industriegeheimnisse Alle deutschen Patente und Industriegeheimnisse wurden 1945 bis 1947 von den USA beschlagnahmt, was nach Professor John Gimbel in Science Technology and Reparations: Exploitation and Plunder in Postwar Germany eine durchgreifende Beraubung des deutschen technischen Wissens darstellte.

Nach John Gimbel betrug der Wert fast 10 Milliarden (1945) US-Dollar.

Zum Vergleich: Die ganze Marshall-Plan-Hilfe in die europäischen Länder betrug von 1948 bis 1952 13 Milliarden US-Dollar, von denen Deutschland 1,4 Milliarden US-Dollar erhielt (ursprünglich als Darlehen). https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Overcast Alleine die Patente waren mindestens (ich schätze persönlich noch um einiges mehr) 10x soviel wert wie die 1,4 milliarden us Dollar Hilfe

Deutschland hat bislang 71 Milliarden Euro gezahlt.

Zudem wurden viele Industrieanlagen nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland abgebaut, um sie im eigenen Land aufzubauen.

Man wollte aber die Deutschen nicht so sehr unter Druck setzen und nicht so viel einfordern, da auch die Alliierten aus ihren Fehlern gelernt hatten.


Hyviergon 
Fragesteller
 12.02.2020, 19:46
Zudem wurden viele Industrieanlagen nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland abgebaut, um sie im eigenen Land aufzubauen

Gilt das auch für die Niederlande?

0
leben4  12.02.2020, 19:58
@Hyviergon

Ich schätze mal, dass auch die Niederlande einige Produktionsanlagen erhalten hat. Aber die Sowjetunion, die USA, Frankreich und England haben vermutlich die meisten Anlagen erhalten.

1
zetra  13.02.2020, 11:50

Hier passt einiges nicht, genauer gesagt, ueberhaupt nichts.

1
leben4  13.02.2020, 19:04
@zetra

Wer keine Ahnung hat, hält sich am Besten raus. Es gab in Deutschland über 1000 Demontagen!

1
zetra  13.02.2020, 19:20
@leben4

Ganz meine Meinung, mutig bist du ja.

0

Offiziell hat die BRD keine Reparationen für den WK II gezahlt. Das lief anders. Die BRD vergab zinsgünstige Kredite, von denen dann die Hälfte erlassen wurden. Oder es wurden die Besatzungstruppen bezahlt, weil die uns ja beschützen. Oder es lief unter der Rubrik "Wiedergutmachung". u.s.w.


dataways  13.02.2020, 12:40

Hast Du Dir diesen Quatsch selbst ausgedacht oder von irgendeiner VT-Seite?

Die Bundesrepublik hat seit 1952 keine Besatzungskosten mehr gezahlt und Wiedergutmachungen sind etwas völlig anderes als Reparationen.

1
Maarduck  13.02.2020, 12:49
@dataways

https://www.sueddeutsche.de/politik/geheimer-krieg-deutschland-zahlt-millionen-fuer-us-militaer-1.1820318

oder

https://meta.tagesschau.de/id/143204/deutschland-gibt-240-millionen-euro-fuer-us-truppen-aus

oder

https://www.tagesschau.de/inland/usa-truppen-deutschland-kosten-103.html

oder

https://oxiblog.de/us-truppen-in-deutschland-kostenfaktor-und-wirtschaftsfaktor/

>Die US-Truppen sind nicht nur Wirtschaftsfaktor, sie kosten auch Geld: Ausgaben für Unterstützungsleistungen an zivile Arbeitskräfte der Entsendestreitkräfte, Regulierung von Manöverschäden, Unterhalt der genutzten Liegenschaften. Hinzu kommen Folgen, die sich materiell schwer berechnen lassen, etwa Umweltbelastungen durch die US-Truppen. Für den Zeitraum 2001 bis 2006 nannte die Bundesregierung laut Schäfer Kosten der US-Präsenz für die öffentliche Hand hierzulande von etwa 460 Millionen Euro.
In der »Süddeutschen« hieß es 2013 unter Berufung auf Haushaltsdaten, »die Summe der Ausgaben für die US-Streitkräfte im Bundeshaushalt zwischen 2003 und 2012« betrage insgesamt »etwa eine Milliarde Euro… Zu den 598 Millionen Euro für Bauten kommen 327 Millionen Euro, mit denen Schäden ausgeglichen wurden, die US-Soldaten angerichtet haben, und Sozialleistungen bezahlt wurden, die von den Amerikanern entlassene Zivilangestellte bekommen. Hinzu kommen Subventionen für den Umzug der amerikanischen Luftwaffe von Frankfurt nach Ramstein und Spangdahlem in Höhe von 70 Millionen Euro sowie Steuer- und Zollvergünstigungen in unbekannter Höhe.« Das Blatt weiter: »Der deutsche Steuerzahler trägt so dazu bei, die amerikanische Militärinfrastruktur für den geheimen Krieg aufzubauen. Von US-Basen in Deutschland werden Drohnenangriffe in Afrika koordiniert, die Geheimdienste sind im Land aktiv – und private US-Konzerne helfen ihnen.«
Im Jahr 2014 beantwortete die Bundesregierung eine Anfrage der Linksfraktion zu den »Kosten und Auswirkungen der Präsenz ausländischer Streitkräfte in der Bundesrepublik Deutschland«, darin sind umfangreiche Zahlen auch zu den ökonomischen und strukturpolitischen Konsequenzen der Stationierung zu finden.
3
dataways  13.02.2020, 12:52
@Maarduck

Das sind keine Besatzungskosten!

Aber ich glaube, es ist zwecklos, das einem Verschwörungstheoretiker klar zu machen

0
Maarduck  13.02.2020, 12:53
@dataways

Du kannst es nennen wie du willst, aber es sind Kosten die der deutsche Steuerzahler aufbringen muss und die den Siegermächten zu Gute kommen.

3
dataways  13.02.2020, 18:04
@Maarduck

Jaaaa, und anderen Ländern auch, z.B. Jugoslawien und halb Afrika.

Ich sag ja - Verschwörungstheoretiker.

0
Maarduck  13.02.2020, 18:49
@dataways

Ob Verschwörungstheorie oder Regierungsnarrativ, Hauptsache wahr.

3

Offenbar noch nicht genug, denn es gibt noch zahlreiche Leute, die meinen, dass es nicht nötig sei :-)