Was motiviert Sprayer?
Dass man seine Kunst (ja, die ist es !) gerne einem breiten Publikum zeigen will, kann ich gut nachvollziehen. Triste Mauern zu verschönern ist einfach toll. Private Hauswände oder gar Türen, Tore, Fenster usw. ohne Zustimmung des Eigners weniger.
Schöne Bilder sind dem geneigten Passanten immer willkommen. Aber nicht nachvollziehen kann ich, wenn nur Tags gesprüht werden, die - wenn überhaupt lesbar - den meisten wohl absolut nichts sagen werden. Was bringt die Tag-Sprayer dazu? Was wollen die damit aussagen? Ich kapiers nicht.
1 Antwort
Jeder hat seine eigene Motivation warum er anfängt und warum er dabei bleibt. Private Hauswände, Fenster und so weiter sind eigentlich ein Tabu. Nicht immer und nicht überall natürlich. Einigen Sprayer ist generell alles egal wahrscheinlich. Der Tag ist die Unterschrift. Der drückt erstmal nur aus: Hallo Ich war hier. Ich finde es interessant in anderen Städten Tags zu lesen und dann auch welche zu Entdecken, die man aus anderen Städten kennt. In zb Hamburg was von jemanden aus Dortmund, München oder vielleicht Paris zu sehen ist interessant. Lesbar sind viele wenn man sich damit beschäftigt oder gewisse Tags kennt. Es ist aber ja auch nicht gewollt das Außenstehende immer alles lesen. Jeder hat sein Style und Flow.
Ja, das scheint eine gewisse Sehnsucht zu sein, sich überall zu verewigen. Initialien auf Schultischen oder auf Wänden von Sehenswürdigkeiten eingeritzte "... was here"-Krakel sind ja auch solche Hinterlassenschaften, alleridngs meistens eher dezent.
Sprayer-Tags empfinde ich dann aber schon als Beispiele eines stark übersteigerten Mitteilungsbedürfnisses. Gerade auch, wenn der selbe Tag sich auf Wänden oder Waggons mehrfach wiederholt. Und natürlich auch an Stellen, wo man sich wundert, wie man dort hinsprayen kann. Das hat für mich dann eher die Aussage:
Seht her, was für ein geiler Typ ich bin, ohne Angst und wagemutig.
Und das ist doch einfach nur erbärmlich.