Was macht man in einem Herrenzimmer?
Alte Häuser und Villen haben oft ein Herrenzimmer, meistens schön dekoriert mit Kamin und Ohrensessel. Wofür ist das gut? Alles, was man dort tun kann (sich gepflegt unterhalten etc.) kann man doch auch im Wohnzimmer..?
11 Antworten
Nun, zum einen wollten die Herren gerne unter sich sein, beim Politisieren und beim Erzählen schlüpfriger Witze waren damals die Damen nicht gerne gesehen. Außerdem wurde in diesen Zimmern oft geraucht, während im Rest des Hauses das Rauchen verpönt war. Und man hatte Ruhe vor den Kindern.
Herrenzimmer aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Wechseln zu: Navigation, Suche
Als Herrenzimmer werden Räume bezeichnet, die ausschließlich für Männer gedacht sind.
Herrenzimmer in dieser Form gibt es heute nicht mehr; heutzutage ziehen sich die Männer, wenn sie unter sich sein möchten, eher in Hobbyräume, Arbeitszimmer oder Gaststätten zurück. Die eigenen Frauen waren in Herrenzimmern unter normalen Umständen nicht willkommen; weiblichen Zutritt gab es nur von Reinigungs- und Unterhaltungspersonal.
Die Einrichtung war in der Regel sehr üppig und luxuriös, mit dunklem Holz, großen, bequemen, ledernen Sesseln und kleinen (Couch-)Tischen. Die Männer zogen sich nach dem Essen hierher zurück, um Themen zu besprechen, bei denen Frauen nicht mitreden konnten oder sollten, wie beispielsweise Politik und Wirtschaft. In vielen Herrenzimmern gab es eine Bar; hier wurde geraucht, getrunken und gefeiert.
Etwa seit der Gründerzeit war das Herrenzimmer die große „Wohnstube“ der bürgerlichen Kleinfamilie an sich.
by wikipedia
Da gingen die Herren nach dem Essen eine rauchen und was stärker alkoholisches trinken, während die Damen ja nicht rauchten und eher Tee tranken und handarbeiteten(im Damenzimmer).
"Wohnzimmer" = Salon war für Gäste, eher zum repräsentieren. Das war auch in etwas größeren Wohnungen bis in die 80er so: die "gute Stube" wurde nicht betreten und man hatte ein Fernsehzimmer...
Ja, das kenn ich von ganz vielen meiner Freunde damals (okay, eher 70er, aber bis in die 80er), es gab ein Wohn-Esszimmer das nie benutzt wurde, und ein Zimmer, in dem der Fernseher stand, wo alle sich aufgehalten haben. Wirklich! Es gab auch eine "Garten(oder Keller)küche", in der alles gekocht wurde, was stinkt und spritzt(Fisch und so), damit die gute Küche schön sauber blieb. Wirklich! Bei vielen! (Bei uns wars nicht so, wir hatten aber auch nur ein großes Wohnzimmer).
Neben den bereits genannten Gründen sollte allerdings auch nicht ganz unerwähnt bleiben, dass das Herrenzimmer zuallererst ein Raucherzimmer war - denn in der Stube und dem Esszimmer wurde im 18./19. Jhd. generell nicht geraucht. Bei Frauen war das Rauchen verpönt, bzw. galt als Unsitte (und war nur in adeligen Kreisen sowie unter Industrie-Arbeiterinnen im späteren 19. Jhd. geduldet).
früher haben sich nach dem essen herren und damen getrennt voneinander unterhalten. die herren haben im herrenzimmer geraucht u. whisky getrunken und die damen im salon z.b. sherry getrunken.
Das klingt mir noch zu positiv.
Tatsache ist, im Herrenzimmer fand der Spaß statt und im Salon die gähnende Langeweile bei schicklichen Themen, Tee und vielleicht einem Likörchen.
Das klingt mir zu negativ. Bei Jane Austen z.B. gings auch bei den Damen hoch her, weniger mit Alkohol, dafür mit viel Klatsch und Tratsch...
Na toll, Klatsch und Tratsch. Das Langweiligste und Überflüssigste überhaupt. Da kannst du mal sehen, mit wie wenig sich zu Austens Zeit die Frauen begnügen mussten.
Ist Politik nicht ebenfalls Klatsch und Tratsch? Und ist Klatsch und Tratsch nicht ebenfalls Politik? Ich glaube, Du überschätzt die intellektuelle Kapazität der Herren ein wenig. Alles dasselbe in Grün...
Man hatte ein Fernsehzimmer? Die gute Stube wurde in größeren Wohnungen bis in die 80er nicht betreten?
Also ich bin in einer "größeren Wohnung" aufgewachsen, genau wie meine Freunde damals. Bei keinem war das so.